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    "The Great Wall": Matt Damon reagiert auf Whitewashing-Vorwürfe

    In vielen (Hollywood-)Filmen werden nicht-weiße Rollen von weißen Darstellern gespielt, man spricht dabei vom sogenannten Whitewashing. Auch „The Great Wall“ sieht sich diesem Vorwurf ausgesetzt, worauf Matt Damon nun reagierte.

    Universal Pictures

    Das Thema Whitewashing sucht Hollywood und die dort produzierten Filme mit schöner Regelmäßigkeit heim: Im November 2015 entschuldigten sich etwa Regisseur Alex Proyas und das verantwortliche Studio Lionsgate für die (vorwiegend weiße) Besetzung von „Gods Of Egypt“ und auch als im November 2016 der erste Trailer zur Manga-Verfilmung „Ghost In The Shell“ mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle erschien, kam das Thema wieder hoch. Auch die chinesisch-amerikanische Co-Produktion „The Great Wall“ sieht sich solchen Vorwürfen ausgesetzt seit die ersten Details zu Story und Besetzung bekannt wurden, schließlich kämpfen darin zwei europäische Händler (gespielt von Matt Damon und Pedro Pascal) an der Seite einer chinesischen Armee gegen mystische Monster. Im Interview mit der amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (via Vulture & The Independent) widersprach Matt Damon diesen Vorwürfen jetzt jedoch energisch.

    Seine Figur sei von Anfang an Europäer gewesen und wurde nicht hinzugefügt oder verändert, nur ihm gerecht zu werden, behauptete Damon. Er sei sich außerdem sicher, dass die Kritik an ‚The Great Wall“ nachlassen werde, sobald die Leute den Film sehen. „Es ist ein Monsterfilm und ein historischer Fantasyfilm und ich habe keinen chinesischen Schauspieler eine Rolle weggenommen – und sie wurde auch nicht wegen mir in irgendeiner Form geändert.“

    Außerdem sei der Begriff Whitewashing in diesem Fall so oder so falsch, führte Damon aus. Seiner Meinung nach bezeichne man damit einen weißen Schauspieler der mit Hilfe von Make-up eine Figur mit einer anderen Hautfarbe spiele, eine Praxis, die vor allem in frühen Hollywood-Filmen sehr verbreitet gewesen sei. Auch einen Schuldigen für das Aufkommen der Kontroverse über seine Beteiligung an „The Great Wall“ hat Matt Damon offenbar bereits ausgemacht: Clickbaiting und Fake News im Internet. „So etwas wird plötzlich ein großes Ding, weil die Leute darauf klicken“, so Damon. Im traditionellen Nachrichtenwesen würde so eine Geschichte hingegen erst einmal gründlich überprüft werden, bevor es überhaupt zu einem Entrüstungssturm kommen könne.

    Egal ob man Matt Damons Ausführungen nachvollziehbar findet oder nicht – „The Great Wall“-Regisseur Zhang Yimou stimmt in dieser Hinsicht offenbar mit seinem Star überein. Bereits als im August 2016 der erste Trailer erschien und die ersten empörten Stimmen bei Twitter & Co. erklangen, fand Zhang in einem Statement, das Entertainment Weekly vorliegt, deutliche Worte: „The Great Wall“ sei der erste Blockbuster für ein weltweites Publikum mit einem großen chinesischen Cast und einer Geschichte, die tief in der chinesischen Kultur verwurzelt ist, und das sei ein sehr positiver Trend. Außerdem bekräftigte Zhang bereits damals, dass Damons Rolle nie für einen chinesischen Darsteller gedacht gewesen sei. „Es gibt fünf Hauptfiguren in unserer Geschichte und Matt Damons Figur ist eine davon – die anderen sind alle Chinesen. Der gemeinsame Kampf dieser Helden bildet das emotionale Herz des Films“, so Zhang weiter. Als Regisseur von über 20 chinesischen Filmen habe er noch nie einen Film entgegen seiner Vorstellung besetzt und werde das auch nie tun, fügte Zhang noch abschließend hinzu.

    The Great Wall“ startet am 12. Januar 2017 in den deutschen Kinos, dann könnt ihr euch selbst ein Bild von Matt Damon und seiner Rolle machen.

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