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    Hat gefilmt wie ein Rebell: Gareth Edwards über die Nachdrehs zu "Rogue One: A Star Wars Story"

    Die Nachdrehs zum „Star Wars“-Spin-off „Rogue One“ waren sehr umfangreich – das wurde nun noch mal von Schauspieler Riz Ahmed bestätigt. Und Regisseur Gareth Edwards erklärte, warum: Er drehe eben wie ein Rebell und nicht wie ein Imperialer…

    Walt Disney

    Zu den Nachdrehs zu „Rogue One: A Star Wars Story“ gab es drei wesentliche Fragen: 1.) Wie lange waren sie? 2) Was wurde geändert? 3) Ist der Film jetzt besser? Während die dritte Frage offen bleiben muss und wenn überhaupt erst mit viel Abstand zum Kinostart am 15. Dezember 2016 geklärt werden kann, wurden die Fragen eins und zwei nun noch mal beantwortet – ein bisschen zumindest.

    Riz Ahmed („Nightcrawler“) bestätigte gegenüber der Los Angeles Times, dass die zusätzlichen Dreharbeiten, die zahlreiche Fans in Sorge versetzten, sehr umfangreich waren. „Es gab tonnenweise Nachdrehs“, so Ahmed, der den Piloten Bodhi Rook spielt, der vor seiner Rebellenzeit fürs Imperium flog. „Aber wenn Leute da irgendwas reinlesen wollen, ermuntere ich sie dazu, reinzulesen, dass es wirklichen Mut erfordert, die Naht aufzumachen, anstatt zu versuchen, nur etwas drauf zu sticken.“ Ahmed lobte außerdem Lucasfilm-Präsidentin und Produzentin Kathleen Kennedy sowie Regisseur Gareth Edwards für ihren Mut, den er darin begründet sieht, dass es den beiden wirklich um was geht. Wie Edwards im selben Artikel zitiert wird, ging es ihm vor allem darum, improvisieren zu können – eher ein Rebell sein zu dürfen als ein Imperialer, der alles genau plant.

    Edwards arbeitete viele Jahre im Bereich Effekte, bevor er mit „Monsters“ seinen ersten Spielfilm inszenierte (für den er die Tricks teils am Laptop im Bett erstellt haben soll). Im Interview mit der Los Angeles Times machte er sich dafür stark, dass Fehler bei der Arbeit an Filmen etwas Gutes sind – notwendig, damit etwas Neues und Besseres entstehen kann. An „Rogue One“ habe er in einem ähnlichen Geist gewerkelt: „Ich habe versucht, das Chaos zu kreieren, von dem ich nicht dachte, dass ich es kreieren durfte.“ Disney habe Edwards aber nicht nur erlaubt, so zu arbeiten, wie er wollte, sondern ihm mit den Nachdrehs eben auch ermöglicht, langen, teuren Feinschliff zu betreiben:

    „Etwa ein Drittel des Films oder mehr ist in diesem Mittendrin-Dokumentarstil gehalten, weswegen wir Stunden und Stunden und Tage und Tage Material aufgenommen haben. Normalerweise, wenn du einen Film zusammenbaust, geht das nach dem Muster A-B-C-D-E und danach gehst du zum nächsten Projekt. Wir aber hatten so viele mögliche Kombinationen, so viele unterschiedliche Arten, wie er konstruiert werden konnte, dass es im Schnitt länger dauerte, die exakte Version zu finden.“ Viel Zeit sei darum verwendet worden, sich durchs Material zu wühlen, was den ganzen Zeitplan nach hinten verschoben habe. Disney-Vertreter, die einem Bericht des Hollywood Reporters mit der ersten Schnittfassung unzufrieden gewesen seien („zu düster, zu wenig Familienunterhaltung“), hätten „wirklich gut“ reagiert und Edwards bei allem unterstützt. Danach habe es statt 600 satte 1700 Einstellungen mit visuellen Effekten gegeben, wie vom Filmemacher gewünscht.

    Gute Kunst, so Edwards weiter, sei ein Prozess, in dem unvorhergesehene Dinge passieren. Eine Art Diktatur sei es, wenn man als Regisseur alles so umsetze, wie vorher geplant, ohne auf jemand anderen zu hören. Aber so arbeite Edwards nicht. „Ich glaube, diese Art des Filmemachens ist wie das Imperium und die andere Art ist eher wie die Rebellion. Ich glaube, ich bin mehr ein Rebell.“ In diesem Sinne möchte der Regisseur auch die Hilfe des Autors und Regisseurs Tony Gilroy („Michael Clayton“) verstanden wissen, der die Nachdrehs betreut haben soll und die Postproduktion angeblich sogar als Hauptverantwortlicher überwachte. „Star Wars ist ein Teamsport.“

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