Mein Konto
    Dokumentation enthüllt: "James Bond" wurde angeblich von einer Autorin erfunden und von Ian Fleming nur geklaut

    Muss die James-Bond-Entstehungsgeschichte umgeschrieben werden? Laut einer neuen Dokumentation hat Ian Fleming nämlich seine Geschichte von der Autorin Phyllis Bottome geklaut...

    Sony Pictures

    Von der Autorin Phyllis Bottome ist schon lange bekannt, dass sie großen Einflusss auf James-Bond-Erfinder Ian Fleming hatte. Bottome gründete in den 1920er Jahren im österreichischen Kitzbühel eine ungewöhnliche Schule, in der herausgefunden werden sollte, wie „Psychologie und pädagogische Theorien bei der Überwindung des Chauvinismus helfen könnten“ (Zitat: Wikipedia). Bekannt ist, dass Ian Fleming nach einer eher turbulenten Jugendzeit dorthin geschickt wurde und so zu ihren Schülern gehörte, dabei von ihr auf den „richtigen Weg gebracht“ wurde. Doch hat er dabei auch eine ihrer Ideen gestohlen und daraus James Bond gemacht?

    In einer neuen Radio-Dokumentation, die am gestrigen Samstag (10.12.2016) auf BBC Radio 4 zu hören war, wurde genau dies nun diskutiert. In „The Woman Who Invented James Bond?“ geht es um den nicht mehr verfügbaren Roman „The Life Line“, den Phyllis Bottome bereits 1946 veröffentlicht hat – sieben Jahre vor Flemings erstem Bond-Roman. In „The Life Line“ geht es um einen britischen Agenten namens Mark Chalmers, der unter seinem Boss „B“ für den britischen Geheimdienst arbeitet. Chalmers liebt die Frauen und den Skisport und habe auch sonst alle Charakteristika von James Bond, so das Ergebnis der Dokumentation.

    Die Macher der Dokumentation verweisen darauf, dass Phyllis Bottome nicht nur Ian Fleming in den 1920er Jahren zum Schreiben ermunterte, sondern mit ihrem Ehemann Ernan Forbes Dennis auch nach dem Erscheinen des Buches „The Life Line“ Urlaub in Flemings jamaikanischer Villa (Name: „Goldeneye“) machte. Hat er damals ihr Buch gelesen und die Figur kopiert? Bekannt ist, dass Fleming später den großen Einfluss des Ehepaares auf sein Werk pries. Dies wurde vor allem auf Ernan Forbes Dennis bezogen, der selbst Spion war und so womöglich ein paar Geschichten aus dem Nähkästchen beisteuern konnte.

    Nigel West, ein bekannter britischer Autor und Historiker, der über 30 Romane und Sachbücher rund um Geheimdienste veröffentlicht hat, kommt in der Dokumentation jedenfalls zu dem Schluss, dass man nicht mehr von einem Verhältnis Schüler / Lehrer zwischen Fleming und Bottome sprechen dürfe. Man müsse nun von Dieb / Opfer reden.

    Angemerkt werden muss aber, dass die Autorin, die selbst unter anderem mit der Erzählung „Tödlicher Sturm“, die 1940 mit James Stewart in der Hauptrolle verfilmt wurde, Erfolge feierte, selbst nie ähnliche Vorwürfe erhob. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1963 blieb sie mit Ian Fleming befreundet. Für Literaturkritiker Simon Winder geht daher auch der Vorwurf des geistigen Diebstahls zu weit. Wie er der RadioTimes erklärte, ist er aber trotzdem der Überzeugung, dass die James-Bond-Entstehungsgeschichte neu geschrieben werden müsse. Phyllis Bottome habe „substanziellen Einfluss“ auf die Entwicklung der Figur gehabt und dies sei bisher ausgespart geworden..

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top