
Top 10 von Carsten Baumgardt
(Chefredakteur)
1. „Toni Erdmann“
Die rund 4.000 Kritiker aus aller Welt bei den Filmfestspielen in Cannes gelten als besonders blutrünstig. Wer hier als Filmemacher enttäuscht oder auch nur verstört, wird gnadenlos niedergebuht - wie zum Beispiel dieses Jahr Nicolas Winding Refn mit „The Neon Demon“ oder Olivier Assayas mit „Personal Shopper“, obwohl es sich um zwei faszinierende und hochinteressante Filme handelt! Das Pflaster ist also rau. Doch Maren Ades Sensation „Toni Erdmann“ erntete nicht nur minutenlange Standing Ovations an der Croisette, sondern bei zwei irrsinnigen Sequenzen sogar begeisterten Szenenapplaus (Sandra Hüllers Gesangsnummer und die Nacktparty), was in den Pressevorstellungen in Cannes so gut wie nie vorkommt. Dass Maren Ade die Goldene Palme verwehrt blieb, ist auch ein gutes halbes Jahr nach dem Festival noch ein Skandal, aber seitdem regnet es wenigstens Trostpreise (wie den Europäischen Filmpreis) und wahrscheinlich geht „Toni“ noch ins Oscarrennen. Der Film ist eine schiere Offenbarung: originell, unglaublich komisch, tieftraurig, berührend, eigenwillig und intelligent!
2. „Arrival“

3. „Spotlight“

4. „Midnight Special“
5. „The Big Short“
6. „Paterson“
7. „Son Of Saul“
8. „The Revenant - Der Rückkehrer“
9. „American Honey“
10. „Cemetery Of Splendour“
Besondere Erwähnungen:
„In den Tiefen des Infernos“ (Werner Herzog & Clive Oppenheimer, Österreich/Großbritannien 2016)
„Sieranevada“ (Cristi Puiu, Rumänien 2016)
„Graduation“ (Cristian Mungiu, Rumänien 2016)