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    "Der Elefantenmensch" und Harry Potters Ollivander John Hurt ist tot

    Er war David Lynchs „Elefantenmensch“, das erste Opfer des „Alien“, Teil der „Harry Potter“- und „Indiana Jones“-Reihe und rebellierte gegen das System in „1984“. Nun ist der legendäre Hollywood-Star John Hurt im Alter von 77 Jahren verstorben.

    StudioCanal

    Bereits im Juni 2015 wurde bekannt, dass Hollywood-Altstar John Hurt an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt war, was wohl auch ein Grund für sein Ausstieg aus Terry Gilliams Problemprojekt „The Man Who Killed Don Quixote“ war. Später bekam Hurt von seinen Ärzten aber wieder grünes Licht für seine Arbeit und wirkte noch an mehreren Filmen mit. Wie mehrere Branchenmagazine berichten und sein Pressesprecher bestätigte, ist Sir John Hurt kurz nach seinem 77. Geburtstag nun aber seinem Krebsleiden erlegen.

    Der 1940 im englischen Chesterfield geborene Hurt hatte bis zu seinem Lebensende eine sehr bewegte Karriere voller einprägsamer Rollen. Nach langsamen Anfängen im Film- und Fernsehbereich Anfang der 1960er Jahre, wurde er in den 70ern endgültig einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Nachdem er zunächst einen Golden Globe und seine erste Oscarnominierung für seinen Auftritt als drogensüchtiger Gefängnisinsasse in „12 Uhr nachts - Midnight Express“ bekam, sollte vielen vor allem sein denkwürdiger Abgang in Ridley Scotts Sci-Klassiker „Alien“ aus dem Jahr 1979 in Erinnerung bleiben, in dem die titelgebende Lebensform blutig durch seinen Brustkorb brach – ein Auftritt, den er fast zehn Jahre später in Mel Brooks' „Spaceballs“ selbst köstlich parodierte.

    1980 war er dann sowohl in Michael Ciminos legendär gescheitertem „Heaven's Gate“ als auch in David Lynchs „Der Elefantenmensch“ zu sehen. Die unter jeder Menge groteskem Make-Up verborgene Rolle des entstellten John Merrick in letzterem Film brachte Hurt zwei Jahre nach „Midnight Express“ seine zweite Oscarnominierung ein. Vier Jahre später legte sich der britische Charakterdarsteller dann als Winston Smith in der legendären George-Orwell-Adaption „1984“ mit einem totalitären Überwachungsstaat an, zwei Jahrzehnte darauf stand er in der von den Wachowski-Geschwistern geschriebenen Comic-Adaption „V wie Vendetta“ dann selbst an der Spitze eines solchen.

    Zu seinen zahlreichen weiteren Rollen zählen unter anderem die des „Hellboy“-Ersatzvaters Trevor Bruttenholm in Guillermo del Toros gleichnamiger Comicverfilmung, des gealterten Aufständischen Gilliam in Joon-Ho Bongs „Snowpiercer“ sowie von Indys verwirrtem Kollegen Harold Oxley in „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“. Einem jüngeren Publikum dürfte er insbesondere als Zauberstabmacher Mr. Ollivander im Auftakt und im zweiteiligen Finale der erfolgreichen „Harry Potter“-Reihe bekannt sein.

    John Hurt hatte aktuell noch mehrere Projekte in der Entwicklung und wird so demnächst beispielsweise im Spionage-Thriller „Damascus Cover“ und als Neville Chamberlain im Winston-Churchill-Biopic „Darkest Hour“ Auftritte haben. Aktuell ist er zudem als Priester in Pablo Larraíns biografischem Drama „Jackie“ an der Seite der oscarnominierten Natalie Portman im Kino zu sehen.

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