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    Was machen eigentlich… die "Wilden Kerle"?

    In dieser Specialreihe begeben wir uns auf Spurensuche und finden für euch heraus, was aus früheren Schauspielstars wurde, um die es in der Zwischenzeit leiser geworden ist.

    Universum Film

    2002: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft zieht bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea ins Finale ein, verliert dort unglücklich gegen die Brasilianer und deren Topstürmer Ronaldo. Hierzulande singt man dennoch aus vollster Kehle „Es gibt nur ein‘ Rudi Völler“ und freut sich über die guten Leistungen von talentierten Nachwuchsstars wie Miroslav Klose oder Christoph Metzelder, die die bitteren Erinnerungen an die WM 1998 und die darauffolgende EM 2000 vergessen machen.

    Diese Fußballbegeisterung schlug sich auch am Jugendbuchmarkt nieder: Joachim Masanneks Buchreihe „Die Wilden Fußballkerle“ wurde zum Hit und verkaufte sich wie Karten für ein Pokalfinale. Und so war es wenig verwunderlich, dass der Autor seine Geschichten um eine Truppe fußballbegeisterter und abenteuerlustiger Kinder bereits 2003 auf die große Leinwand brachte. Die zehn Jungschauspieler, die die Mitglieder der titelgebenden Fußball-Mannschaft verkörperten, wurden daraufhin zu Vorbildern für kickende Jungs und bedeckten als Bravo-Poster die Wände der Mädchen – vor allem die Ochsenknecht-Sprösslinge Jimi Blue und Wilson Gonzalez wurden zu angehimmelten Stars und blieben auch nach dem vorläufigen Ende der Filmreihe der Schauspielerei treu. Andere ihrer Kollegen jedoch hängten zusammen mit den Fußballschuhen auch ihre Schauspielkarriere an den Nagel – zumindest bis Joachim Masannek 2016 erneut rief und für eine kleine Reunion von zumindest sieben der zehn Ursprungs-Kerle im Quasi-Reboot „Die Wilden Kerle 6 – Die Legende lebt“ sorgte.

    Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

    Vanessa

    Darsteller: Sarah Kim Gries

    Universum Film

    Für Sarah Kim Gries war der erste „Wilde Kerle“-Teil zugleich ihr Debüt vor der Kamera. Sie spielte Vanessa, das einzige Mädchen der Kickertruppe. In diese Rolle schlüpfte sie auch in den finanziell stets erfolgreichen Fortsetzungen, bis die Reihe 2008 mit „Die Wilden Kerle 5“ vorerst endete. Davon abgesehen sah man Sarah Kim Gries noch in ein paar Fernsehfilmen („Barfuß bis zum Hals“, „Bermuda-Dreieck Nordsee“) und in jeweils einer Folge von SOKO Köln und SOKO 5113, bevor sie sich 2011 von der Schauspielerei abwandte. Heute ist die mittlerweile 27-Jährige Mediendesignerin und IT-Beraterin – und außerdem vor kurzem zum ersten Mal Mutter geworden.

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    Fabi

    Darsteller: Constantin Gastmann

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    Als Constantin Gastmann die Rolle des Fabi im ersten „Die Wilden Kerle“-Film übernahm, konnte er bereits auf einige Erfahrung als TV- und Theaterschauspieler zurückblicken: Schon als kleines Kind stand er auf der Theaterbühne, seinen Einstand vor der Kamera feierte er 1995 als Fünfjähriger im Fernsehfilm „Rossini“. Es folgten unter anderem Rollen in „Tatort“, „Marienhof“ oder „Forsthaus Falkenau“, bevor sein Stern 2003 mit „Die Wilden Kerle“ und „Sams in Gefahr“ endgültig aufzugehen schien – doch nachdem er im zweiten Teil über die Fußballkerle nicht vorkam und im dritten als einer der Antagonisten auftrat, geriet seine Karriere ganz schnell wieder ins Stocken. Bis 2012 folgten noch einige Auftritte in TV-Serien („Rosenheim-Cops“, „Inga Lindström“, „Aktenzeichen XY“), sowie Nebenrollen in den Comedyserien „Schulmädchen“ und „Disneys Kurze Pause“, seitdem ist es still geworden um den 27-Jährigen, der seine Brötchen mittlerweile als Industriekaufmann in München verdient.

    ZDF

    Maxi

    Darsteller: Marlon Wessel

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    Marlon Wessel ist der Sohn von Autor und Regisseur Joachim Masannek und wie auch sein Bruder Leon Wessel-Masannek, der Torwart Markus spielt, kam er aufgrund fehlender Schauspielerfahrung zunächst nicht für eine größere Rolle in Frage, konnte sich dann jedoch im Laufe von drei Castings gegen seine Konkurrenz durchsetzen. Die Rolle des Maxi, dem „Mann mit dem härtesten Schuss auf der Welt“, verkörperte er in allen fünf Filmen und im 2016er Reboot. Das sollten jedoch auch seine einzigen Ausflüge ins Kino bleiben, inzwischen hat Marlon Wessel einen ganz anderen Berufsweg eingeschlagen: Er studierte und arbeitet heute als Architekt auf Bali.

    Markus

    Darsteller: Leon Wessel-Masannek

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    Wie sein Bruder Marlon konnte sich Leon Wessel-Masannek im Casting für eine Rolle im Team der „Wilden Kerle“ durchsetzen, ohne vorher Erfahrung vor der Kamera vorweisen zu können. Und ebenso wie auch sein älterer Bruder wandte sich der junge Mann nach Teil 5 von der Schauspielerei ab und machte nur für „Die Wilden Kerle 6“ noch einmal eine Ausnahme. Davon abgesehen zog der Student der Kulturwissenschaften und Volkswirtschaftslehre sich vollständig aus der Öffentlichkeit zurück.

    Joschka

    Darsteller: Kevin Iannotta

    Auch Kevin Iannotta war in allen Teilen der Filmreihe zu sehen, seine Figur Joschka ist der beinharte Verteidiger der Kerle. Als Schauspieler konnte der nur 1,62 Meter große Münchener jedoch nie an seine Erfolge in Joachim Masanneks Filmreihe anknüpfen: Bis heute stehen nur eine kleine Nebenrolle im Kinofilm „Hanni & Nanni“ sowie eine Handvoll Fernsehauftritte („Aktenzeichen XY“, „Die Mumie“) zu Buche. Erfolgreicher ist Kevin Iannotta hingegen als Synchronsprecher: Unter anderem spricht er die Hauptfigur Jess Aarons (Josh Hutcherson) in „Die Brücke nach Terabithia“, das Pokémon Staraptor in der „Pokémon“-Anime-Serie und die Figur Mossador in der vierten und fünften Staffel von „Game Of Thrones“. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler und Sprecher studiert der 24-Jährige an der TU München.

    Juli

    Darsteller: Jonathan Beck

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    Jonathan Beck ist der Sohn von Schauspieler Rufus Beck, der in der Filmreihe den Trainer Willi spielt. Er ist bereits sein ganzes Leben im deutschen Fernsehen zu Hause und war schon als Baby im TV-Film „Wenn du mich fragst Papa“, sowie als Fünfjähriger in Sönke Wortmanns „Das Superweib“ zu sehen. Nach seinem Auftritt in „Die Wilden Kerle: Alles ist gut, solange du wild bist!“ – welcher sein einziger in der Filmreihe bleiben sollte – konzentrierte sich Jonathan Beck weiter aufs Fernsehen und spielte in etlichen deutschen Produktionen mit: Von „SOKO 5113“ und „Der Staatsanwalt“, über „Die Bergwacht“ und „Notruf Hafenkante“, bis zu „Familie Dr. Kleist“ und „Der Alte“. Seit Anfang 2017 ist er zudem Ensemble-Mitglied der ARD-Telenovela „Rote Rosen“. Filmauftritte wie in „Freche Mädchen“ oder „Summertime Blues“ blieben hingegen die Ausnahme.

    ARD

    Jojo

    Darsteller: Filippo Dattola

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    Filippo Dattola taucht nur im ersten „Wilden Kerle“-Film auf, er spielt dort den Waisenjungen Jojo. Dies war zugleich die erste und letzte Film- und Fernsehrolle von Dattola, der zudem eines von nur drei Team-Mitgliedern (neben Jonathan Beck und Constantin Gastmann) des ersten Teils ist, die in Film Nummer 6 nicht wieder auftreten. Der Deutsch-Italiener hat sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und lebt derzeit in Costa Rica.

    Raban

    Darsteller: Raban Bieling

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    In den fünf Original-„Wilde Kerle“-Filmen verkörperte Raban Bieling „Raban, den Helden“ und schlüpfte auch im sechsten Teil wieder in diese Rolle. Hauptsächlich ist er jedoch im deutschen Fernsehen zu sehen. So spielte er eine kleine Rolle in der „Buddenbrooks“-TV-Verfilmung von 2008, aber auch im Kinderkinofilm „V8 – Du willst der Beste sein“. Mittlerweile kann man ihn zudem regelmäßig als Bastian Pfeiffer in der ZDF-Heimatfilm-Reihe „Lena Lorenz“ sehen. Auch als Synchronsprecher ist Raban Bieling gelegentlich aktiv: Im Jahr 1999 synchronisierte er Jonathan Lipnicki in „Stuart Little“ und 2009 Frank Dillane als junger Lord Voldemort in „Harry Potter und der Halbblutprinz“.

    ZDF

    Marlon

    Darsteller: Wilson Gonzalez Ochsenknecht

    Universum Film

    Wilson Gonzalez Ochsenknecht wurde, wie auch sein Bruder Jimi Blue, durch die „Wilden Kerle“-Filme zum Star. Nach dem vierten Teil stieg er schließlich aus und versuchte sich stattdessen 2008 an einem Pop-Rock-Album namens „Cookies“ – hatte damit aber keinen Erfolg. 2009 sah man ihn dann noch an der Seite seines Bruders im Jugend-Drama „Gangs“, doch im Laufe der vergangenen Jahre konnte sich der Ältere der beiden Ochsenknecht-Söhne als ernstzunehmender Schauspieler etablieren: In „Quellen des Lebens“ von Oskar Roehler („Elementarteilchen“) übernahm er eine Nebenrolle, ebenso in Roland Emmerichs Historien-Drama „Stonewall“. 2015 besetzte Roehler ihn dann auch in seinem nächsten Film „Tod den Hippies!! Es lebe der Punk“. Dort übernahm Ochsenknecht als Nachtclub-Spermaaufwischer Schwarz eine der beiden Hauptrollen. Ebenfalls 2015 kehrte er dann auch in den Fußball-Dunstkreis zurück und mimte in der Uli-Hoeneß-Parodie „Die Udo Honig Story“ den Bayern-München-Präsidenten und Ex-Knacki als talentierten Jungkicker. Im vergangenen Jahr sah man den 27-jährigen Schauspieler dann neben seiner kleinen Rückkehr zur „Wilden Kerle“-Reihe in Film Nr. 6 noch in der gefeierten Independent-Schauermär „Der Nachtmahr“.

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    Leon

    Darsteller: Jimi Blue Ochsenknecht

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    Im Vergleich zu seinem Bruder Wilson Gonzalez schien Jimi Blue zunächst die rosigeren Karriereaussichten zu haben: Schon in „Die Wilden Kerle“ spielte er die eigentliche Hauptrolle, das erste seiner zwei von Hip-Hop geprägten Musikalben wurde ein Erfolg und nach Teil 5 der Kerle-Reihe sollte er als Hauptdarsteller die drei Jugendfilme „Sommer“, „Gangs“ und „Homies“ tragen. Die in ihn gesteckten Hoffnungen konnte Jimi Blue jedoch nicht erfüllen, seine Musikkarriere verlief im Sand und über TV-Nebenrollen schaffte er es bald nicht mehr hinaus („Unter anderen Umständen – Das Versprechen“). Hauptsächlich ist er mittlerweile in der RTL2-Vorabend-Soap „Berlyn“ zu sehen und betreibt nebenbei sein eigenes Modelabel Racks and Rookies.

    Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

    Der Auftritt der ersten Besetzung in „Die wilden Kerle 6 – Die Legende lebt“ wird wahrscheinlich der endgültige Abschluss ihrer „Wilden Kerle“-Karriere sein, immerhin ist der Staffelstab nun übergeben. Ob und wie es mit der Reihe weitergeht, steht ohnehin in den Sternen, denn mit 525.000 Kino-Besuchern blieb das Reboot doch sehr deutlich hinter den Vorgängern zurück, die allesamt Millionenhits waren.

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