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    Chaos-Organisation statt Partyrausch: Seth Rogen dreht Komödie über geflopptes Festival

    Das Fyre Festival sollte zum Sommer-Event des Jahres werden – und scheiterte dank mieser Organisation grandios. Seth Rogen enthüllte nun, dass er an einem Film über ein floppendes Musikfestival arbeitet – und holte zum Seitenhieb auf Fyre aus.

    Fyre Festival / Universal Pictures

    „Das Beste an Essen, Musik, Kunst und Abenteuer“ – so lautete einer der Slogans zum Fyre Festival, das an den Wochenenden vom 28. bis 30. April und 5. bis 7. Mai 2017 auf einer unbewohnten Bahamas-Insel stattfinden sollte. Letztendlich entpuppte sich das Luxus-Festival, dessen Tickets für bis zu 12.000 Dollar verkauft wurden, als einziges Desaster und Lachnummer im Social Web. Auch Seth Rogen konnte es sich nicht verkneifen, den Finger in die Wunde zu legen.

    Auf Twitter nahm er den Flop des Festivals zum Anlass, auf ein neues Projekt hinzuweisen, an dem er aktuell mit dem Comedy-Trio The Lonely Island arbeitet. Titel und Details gab er noch nicht bekannt, verriet aber, dass im Zentrum ein Musikfestival stehen wird, „das schrecklich schief geht“. The Lonely Island retweeteten Rogens Seitenhieb und fügten scherzhaft hinzu: „Im Ernst: Wir denken darüber nach, Fyre Festival wegen Diebstahls unserer Idee zu verklagen.“

    Das Fyre Festival wurde im Vorfeld als place to be für spendable Partyfreunde angekündigt. Diverse Models fungierten als Influencer, auf dem Line-Up standen Acts wie Blink-182, Major Lazer und Migos. Bei Vogue erschien ein längerer Artikel über die vielen Vorzüge des Fyre Festivals und stellte natürlich besonders die tolle Lage des Festivalgrounds inmitten der Exuma-Inselgruppe im Atlantik heraus. Die Insel, auf der das Fest hätte steigen sollen, gehörte einst Pablo Escobar und ist (sieht man von einigen Wasserschweinen einmal ab) unbewohnt. Der Trailer jedenfalls versprach Idylle pur:

    Die Realität sah dann etwas anders aus. Erstaunt mussten die Organisatoren Billy McFarland und Ja Rule – Neulinge im Festival-Business – feststellen, dass die einsame Insel eben nicht über die Infrastruktur eines Luxusressorts verfügt, sondern – wie das unbewohnte Orte so an sich haben – weder Wasser- noch Stromanbindung hat. Also mussten sie, wie sie es selbst ausdrücken „eine Stadt bauen“. Diese „Stadt“ bestand letztlich aus besseren Rettungszelten, über die sich die teuer zahlenden Gäste bei der Ankunft nicht nur deshalb beschwerten, weil sie durch einen Sturm teils beschädigt und verdreckt waren. Statt dem angekündigten Gourmet-Essen gab es Schinken-Käse-Sandwiches. Fast unnötig zu erwähnen, dass das Festival letztendlich gar nicht stattfand.

    Zwar war es der Sturm, der schließlich das endgültige Todesurteil für das Fyre Festival bedeutete. Ein organisatorisches Chaos war aber wohl abzusehen. Blink-182 sagten ihren Auftritt bereits im Voraus ab, weil sie fürchteten, vor Ort nicht die Ressourcen vorzufinden, um dem eigenen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. (via The Telegraph)

    Die Veranstalter haben übrigens keineswegs genug vom Fyre Festival. 2018 soll es klappen (diesmal an einem infrastrukturell angebundenen US-Strand) und den diesjährigen „Besuchern“ sollen ihre Kosten erstattet werden – McFarland und Ja Rule versprechen in einem auf ihrer Homepage veröffentlichten Statement außerdem jedem der diesjährigen Gäste kostenlose VIP-Pässe für die 2018-Ausgabe. Seth Rogen freut sich sicher – vielleicht bekommt er nächstes Jahr gleich noch Stoff für ein Sequel seines Films geliefert. Alles unter der Voraussetzung, dass der Schauspieler seine Projektankündigung tatsächlich ernst meinte und sich nicht nur einen Spaß erlaubte. Gerade die Zusammenarbeit mit ausgerechnet The Lonely Island erscheint ob des Flops eines auf einer einsamen Insel geplanten Festivals doch fast zu viel des Zufalls...

    Mit The Lonely Island (Andy Samberg, Akiva Schaffer, Jorma Taccone) kollaborierte der Schauspieler übrigens bereits für „The Watch: Nachbarn der 3. Art“ und „Bad Neighbors“.

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