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    Hollywood-Stars statt Clickbait: Facebook will hochwertige Serienformate im Stil von "House Of Cards" realisieren

    Facebook plant, Netflix und Amazon Konkurrenz zu machen: Sowohl komplex-narrative Serien à la „Scandal“ und „House Of Cards“ als auch kurzformatige Web-Shows will der Social-Media-Gigant umsetzen. Mitte Juni sollen konkrete Infos folgen.

    Facebook

    Die Verlagerung des Serienmarkts ins Internet ist weiter auf dem Vormarsch. Während Netflix und Amazon sich immer mehr als feste Größen neben den TV-Sendern etablieren und kürzlich auch YouTube bekannt gab, Eigenproduktionen in Angriff nehmen zu wollen, will nun offenbar auch Facebook ins Geschäft einsteigen. Quellen des Business Insiders zufolge befinden sich bereits zwei Dutzend entsprechende Projekte in Entwicklung. (via Meedia)

    Einerseits sollen komplex-narrative Formate entstehen – als Vergleichsgrößen hierzu führen die Insider „House Of Cards“ und „Scandal“ an. Es seien sogar bereits diverse Hollywood-Stars angefragt worden, Namen werden dabei aber noch keine genannt. Zumindest Ein A-Klasse-Darsteller hat angeblich bereits seine Beteiligung zugesichert. Dass Facebook die resultierenden Kosten stemmen kann, steht wohl außer Frage, schließlich avancierte das Soziale Netzwerk nach Alphabet (Google) und Amazon in den letzten Jahren zum drittgrößten Player der Online-Welt.

    Andererseits werden auch Web-Serien angestrebt, die jeweils im 24-Stunden-Takt mit fünf- bis zehnminütigen Folgen aufwarten und vornehmlich im Comedy-Sektor angesiedelt sein sollen. Aber auch Sportinhalte und eine Virtual-Reality-Dating-Show sind wohl angedacht.

    Federführend in diesem neuen Betätigungsfeld Facebooks ist CollegeHumor-Gründer Ricky Van Veen. Er stieß erst im Dezember zum Konzern, um dort als global zuständiges Oberhaupt des Kreativ-Strategieteams zu fungieren. Freilich sieht sich Facebook mit Hürden konfrontiert, die einem erfolgreichen Launch der Fiktionssparte im Weg stehen könnten. Eine davon ist die Frage, ob Leute längere Videoformate auf einer Plattform, wo bislang vor allem sehr kurze Clips dominieren, überhaupt annehmen würden. Laut den Business-Insider-Informanten ist dies eines der Hauptprobleme, die Facebook momentan noch umtreiben.

    Allerdings bewies Mark Zuckerbergs Firma bereits im März 2017, dass die Entwicklungen im Videobereich längst nicht abgeschlossen sind: Für Apple TV erschien eine eigenständige Facebook-Video-App. Mit einem neuen, aufgepumpten Player, vielleicht sogar einem komplett neuen Bereich innerhalb der Facebook-Community wäre eine Behauptung des Serienbereichs innerhalb der momentanen, schnelllebigen Autoplay-Landschaft durchaus vorstellbar.

    Im Zuge der Präsentation seiner TV-App äußerte sich Facebook-CEO Zuckerberg wiefolgt: „Das Ziel ist, Anker-Content zu schaffen, damit die Leute lernen, dass [Facebooks] Video-Tab eine toller Ort zum Erkunden ist und sie dort die Videos sehen können, die sie wollen.“ (via Business Insider) Mit einer offiziellen Verlautbarung von Facebook zum Thema Serien rechnen die Quellen Mitte Juni. Pünktlich zum Start des Cannes-Lions-Festival soll dann ein genauer Programmplan veröffentlicht werden.

    Die Informationen zu den Plänen Facebooks kommen zeitlich unmittelbar nach der Ankündigung des Video-Riesen YouTubes, stärker im angesprochenen Bereich eingreifen zu wollen. In der ersten Mai-Woche gab das Google-Unternehmen bekannt, dass unter anderem Ellen DeGeneres, Kevin Hart und Katy Perry für Eigenproduktionen verpflichtet wurden. Diese Shows sollen nicht etwa auf über das kostenpflichtige YouTube Red laufen, sondern auf der regulären, frei zugänglichen Hauptplattform ausgestrahlt werden.

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