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    "The Get Down": Teuerste Netflix-Produktion geht nicht in die 2. Staffel

    Baz Luhrmann will sich künftig wieder auf das Kino konzentrieren. Auch deswegen setzte Netflix „The Get Down“ nun nach nur einer Staffel ab. Luhrmanns Hip-Hop-Musical gilt als die bislang teuerste Serie des Streamingdienstes.

    Netflix

    The Get Down“ geht Berichten des Branchenmagazins Deadline zufolge nicht in die Verlängerung: Nach nur einer Staffel wird die mutmaßlich teuerste Netflix-Produktion abgesetzt. Showrunner Baz Luhrmann äußerte sich auf Facebook zu der Entscheidung und führt als einen der Gründe seine Kinoleidenschaft an.

    Um „The Get Down“ zu realisieren, musste Luhrmann ein geplantes Filmprojekt um zwei Jahre aufschieben – dieses hat nun für ihn oberste Priorität. Zwar betont er, wie gern er auch die Serie weiterführen würde, doch ist er nicht mehr bereit, erwähntes Kinoprojekt dafür hintenanzustellen: „Die simple Wahrheit ist: Ich mache Filme. Und die Krux mit Filmen ist, wenn du dabei Regie führst, kann es nichts anderes in deinem Leben geben.“

    Luhrmann („Der große Gatsby“) bedankte sich bei seinen Partnern Netflix und Sony sowie den zahlreichen im Hintergrund aktiven Musikern, die im Entstehungsprozess des Hip-Hop-Epos‘ mitwirkten; unter anderem die DJs Grandmaster Flash, Afrika Bambaataa, Kool Herc (die auch allesamt als Figuren der Serie auftreten) und Rapper Nas. Zudem ging er auf mögliche „The Get Down“-Anschlussprojekte ein und schließt nicht aus, dass es etwa nächstes Jahr eine Bühnen- oder Konzertversion der Serie zu hören und sehen geben könnte.

    Die abschließenden Sätze des Regisseurs machen außerdem Hoffnung, dass „The Get Down“ eines Tages vielleicht doch noch eine zweite Staffel bekommen könnte: „Was die tatsächliche Zukunft der Show angeht, den Geist des Get Down, die Geschichte, die sie angefangen hat zu erzählen … sie hat ihr eigenes Leben. Eines das heute weiterlebt und irgendwie, irgendwo weitererzählt werden wird – wegen euch, den Fans und Unterstützern.“

    Noch im Frühling 2017 hatte Luhrmann bestätigt, dass eine zweite Staffel der Serie in Arbeit sei – Stoff wäre also wohl vorhanden. Doch schon während der Arbeiten an der ersten Staffel ergaben sich diverse Probleme. Autoren- und Showrunnerwechsel verzögerten die Dreharbeiten und führten dazu, dass die elf Episoden der Show in zwei Schüben veröffentlicht wurden – die ersten sechs stehen seit August 2016 bei Netflix, weitere fünf folgten knapp acht Monate später. Auch deshalb wird vermutet, dass das ursprünglich auf rekordverdächtige 120 Millionen Dollar datierte Budget sich letztendlich auf ca. 190 Millionen Dollar belief. Zwar gab Netflix nie offizielle Zahlen heraus, doch ist es ob des öffentlichen Interesses eher unwahrscheinlich dass sich diese Summe durch Publikumsmasse rechtfertigen ließ.

    Im Cast von „The Get Down“ spielten unter anderem Jimmy Smits, „Breaking Bad“-Star Giancarlo Esposito und Will Smiths Sohn Jaden Smith. Gerade für Yahya Abdul-Mateen II, der Disco-Gangster Cadillac verkörperte, diente die Serie als Karrieresprungbrett: Demnächst ist er in „Baywatch“, neben Hugh Jackman in „The Greatest Showman“ und 2018 als Black Manta in „Aquaman“ zu sehen. Hauptdarsteller Justice Smith tritt in „Jurassic World 2“ auf.

    Aus Sicht des Teenagers Ezekiel Figuero (Justice Smith) spann Luhrmann mit seinem Team eine halbfiktionale Erzählung um die Anfänge der DJ- und Rap-Kultur in der New Yorker Bronx der 1970er-Jahre. Parallel dazu konnte der Zuschauer den Aufstieg von Ezekiels Freundin Mylene Cruz (Herizen F. Guardiola) im Pop-Business erleben und mitfiebern, wenn der Disco-besessene Mamasohn-Kleingangster Cadillac mal wieder die Pläne der Get Down Brothers durchkreuzen wollte.

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