Platz 15: „Uhrwerk Orange“
(Stanley Kubrick, Großbritannien 1971)
Stanley Kubrick verfilmte mit Anthony Burgess‘ Roman „Uhrwerk Orange“ eine Vorlage, die bereits Kultstatus besaß. Das ganz spezielle Vokabular von Hauptfigur Alex (Malcolm McDowell) und seinen Komplizen in einer brutalen Jugendbande verliert auch in der Filmversion nichts von ihrem perversen Reiz. Kubrick ergänzte dies mit einer konsequent-bösartigen Stilisierung auf allen Ebenen – bis hin zum diabolischen Ludwig Van auf dem Soundtrack. Für eine Kontroverse sorgte insbesondere die ästhetisierte Gewalt: Nachdem in England Nachahmer die Verbrechen des Films imitierten, zog Kubrick sein Werk zurück und verbot jede weitere Vorführung in Großbritannien (dieser Bann wurde erst nach dem Tod des Filmemachers 1999 aufgehoben).
Dem Einfluss des Films und dem Kult um ihn tat das keinen Abbruch. Die Droogs um Alex mit ihrer weißen Kleidung, der Gesichtsbemalung, den Hosenträgern, Hüten und Stöcken inspirierten nicht nur zahlreiche Bands, Regisseure oder Künstler (man denke nur das Toten-Hosen-Album „Ein kleines bisschen Horrorshow“ mit dem Hit „Hier kommt Alex“), sondern ganze Subkulturen: So übernahm die Skinhead-Szene große Teile des „Clockwork Orange“-Looks, was bis heute zu erkennen ist, wenn sie weiße Shirts, Hosenträger und Springerstiefel tragen. Und auch unter Fußball-Ultras ist „Uhrwerk Orange“ Kult …