Platz 9: „Das Leben des Brian“
(Terry Jones, Großbritannien 1979)
Monty Python ist Kult. Ihre Fernsehserie „Flying Circus“ ist Kult. „Die Ritter der Kokosnuss“ ist Kult. Aber der Film der britischen Komikertruppe, der allein schon durch seine Entstehungs- und Zensurgeschichte in die Annalen eingegangen ist und zudem noch einmal zitierfähiger ist als ihre anderen Werke, ist die Bibelpersiflage „Das Leben des Brian“. Das vermeintlich blasphemische Drehbuch schockte die potenziellen Geldgeber und erst nachdem Beatles-Gitarrist und Python-Fan George Harrison in letzter Minute als Produzent eingesprungen ist, konnten die Dreharbeiten beginnen. Auch nach Fertigstellung des Films hörten die Probleme nicht auf: Weltweit protestierten religiöse Gruppen vehement gegen „Brian“, womit sie ein bemerkenswertes Eigentor schossen. Die mediale Aufregung trug zweifellos zum durchschlagenden Erfolg des Films bei.
Phrasen wie: „Er hat Jehova gesagt!“, „Ist Weibsvolk anwesend?“ oder „Auf den Poden mit dem Purschen!“ sind in den allgemeinen Sprachschatz eingegangen. „Das Leben des Brian“ gehört zu den Filmen, die tatsächlich niemals langweilig werden, auch wenn man sie auswendig kennt (der Verfasser dieses Specials hat ihn über 20 Mal gesehen). Nach dem Erfolg von Mel Gibsons „Die Passion Christi“ wurde er sozusagen als Gegengift sogar erneut ins Kino gebracht. Ein besonderes Eigenleben entwickelte auch der Song „Always Look On The Bright Side Of Life“, den Eric Idle zum Ende des Films am Kreuz hängend singt: Nachdem er zunächst vermehrt in Stadien und bei Großveranstaltungen gesungen wurde, zog die Nummer 1991 in die internationalen Single-Charts ein, darunter in Großbritannien und Österreich auf Platz 2. Heute kann wohl jeder die bekannte Melodie mitpfeifen – und laut Eric Idle gehört der lebensbejahende Song „zu den zehn meistgewünschten Begräbnisliedern“.
