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    #WTF: So haben zwei fickende Schildkröten maßgeblich zu einem Oscar-Sieg beigetragen!

    In unserer wöchentlichen Trivia-Serie #WTF rollen wir unglaubliche, absurde, überraschende oder auch einfach nur saulustige Geschichten aus der Welt des Films neu auf. Außerdem könnt ihr über die #WTF-Story der kommenden Woche selbst mit abstimmen!

    Mein Bruder macht im Tonfilm die Geräusche

    Das hat er schon als Kind so gut gekonnt

    Er macht es so, dass ich mich selber täusche

    Es gibt nichts, was mein Bruder nicht vertont

    So geht ein bekannter Schlager aus den 1930ern - und es stimmt: Sounddesigner beim Film finden Wege, um wirklich alles zu vertonen. Um das zu erreichen, bemühen sie bisweilen seltsam anmutende Methoden. So kann es zum Beispiel passieren, dass im Kino das Geräusch zweier Schildkröten beim Geschlechtsverkehr erklingt – und wir merken es nicht einmal!

    „Wenn die Leute wüssten, woher die Klänge in ‚Jurassic Park‘ kommen, wäre er nicht jugendfrei!“, witzelte Gary Rydstrom einst gegenüber Vulture. Er arbeitete als Tontechniker unter anderem an „Indiana Jones und der Tempel des Todes“, „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“, „Titanic“, „Findet Nemo“ und eben „Jurassic Park“ – wo er fickende Schildkröten einsetzte, um den Velociraptoren ihre „Stimme“ zu verleihen. Als Lohn gab es für „Jurassic Park“ gleich zwei Ton-Oscars – für den Besten Tonschnitt und die Beste Tonmischung (insgesamt hat Rydstrom sogar schon stolze sieben Goldjungen gewonnen).

    „Es ist irgendwie beschämend, aber wenn die Raptoren sich anbellen, um zu kommunizieren, ist das eigentlich eine Schildkröte beim Sex“, erläuterte Rydstrom. Gefunden hat er diesen geilen Soundeffekt in einem Wasserpark: „Die Leute dort fragten: ‚Willst du diese zwei sich paarenden Landschildkröten aufnehmen?‘ Es klang wie ein Scherz, denn es kann sehr lange dauern, wenn sich Schildkröten paaren. Du musst eine Menge Zeit aufwenden, um das mitzuschneiden.“

    Allerdings dienten auch noch andere Tierlaute zur Raptor-Synchronisation: etwa das Schnauben eines Pferdes, das auch bei anderen Dinosauriern zum Einsatz kam, sowie das Schnattern einer Gans. „Vögel geben sehr kratzige Laute von sich, aber Gänse sind bekannt dafür, die fiesesten hinzukriegen. Du musst eine Gans wütend genug machen, damit sie dich anfaucht und das ist nicht allzu schwierig, denn Gänse regt so ziemlich alles auf. Dann musst du nur noch nah genug ran und ein Mikro bereithalten.“

    Etwas ganz besonderes ließ sich Rydstrom auch für den Tyrannosaurus Rex einfallen. Den furchteinflößenden König der Dinos vertont unter anderem ein Babyelefant und Buster (Rydstroms eigener Jack Russell Terrier). „Wenn ein kleines Tier ein kleines Geräusch macht und wir das verlangsamen, ist das interessanter als wenn ein großes Tier etwas Vergleichbares macht“, verrät der Tonmeister einen seiner Tricks. Seinem Hündchen hielt er übrigens nicht nur für „Jurassic Park“ ein Mikro vor die Schnauze. In „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ ist Buster beim Futtern zu hören, wenn der T-1000 einem Security-Mann die Augenhöhle durchsticht.

    Beim neuesten „Jurassic Park“-Ableger „Jurassic World“ war Rydstrom übrigens in beratender Funktion tätig. Möglicherweise hat es also auch Chris Pratt mit kopulierenden Panzertieren zu tun bekommen, ohne es zu wissen. Und auch für das im Juni 2018 erscheinende Sequel „Jurassic World 2: Fallen Kingdom“ lassen sich die Soundleute sicher wieder ein paar kreative Dinolaute einfallen.

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