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    "Die Goldene Kompanie" erklärt: Warum diese Szene aus der aktuellen "Game Of Thrones"-Folge so wichtig ist

    Es war nur eine kleine Erwähnung im Gespräch zwischen Cersei und dem Bankier Tycho Nestoris in der aktuellen Episode von „Game Of Thrones“, doch sie dürfte noch eine wichtige Rolle spielen. Wir erklären euch die Goldene Kompanie.

    HBO

    Achtung SPOILERgefahr: Der nachfolgende Text geht auf den Inhalt der „Game Of Thrones“-Episode „Kriegsbeute“ ein. Dazu gibt es Spekulationen über die Fortführung der Handlung, für die unter anderem auch auf Buchwissen zurückgegriffen wird!

    Eigentlich sollte ein Bankier froh sein, wenn sein größter Schuldner auf einen Schlag alles zurückzahlt, doch Tycho Nestoris (Mark Gatiss) wirkte in der aktuellen Episode von „Game Of Thrones“ eher bedrückt. Vorbei schienen ihm die Zeiten einträglicher Geschäfte mit der Krone und die Mehrung des scheinbar ohnehin unendlichen Reichtums seiner Eisernen Bank durch Zinsen und Zinseszinsen. Doch Cersei (Lena Headey) wusste ihn sogleich zu beruhigen und machte deutlich, dass sie wieder Geld brauchen wird.

    Wie bereits in einem unserer vorherigen Artikel ausgeführt, erlitt Cersei keine komplette Niederlage durch den Drachen- und Dothrakiangriff von Daenerys (Emilia Clarke). Sie verlor Soldaten, aber sie hat das Gold bekommen. Und Soldaten kann man ersetzen, zumal schon deutlich vor der Schlacht eine gewisse Söldnergruppe erwähnt wurde – Ersatz also? Es scheint so.

    Qyburns Kontakte

    Im Gespräch mit Tycho Nestoris erklärt Cersei, dass ihr Vertrauter Qyburn (Anton Lesser) schon in Kontakt mit der Goldenen Kompanie in Essos steht. Buchlesern ist diese Elite-Söldner-Einheit ein Begriff, in der TV-Serie wurden sie zuvor zwei Mal erwähnt. So erinnerte Daenerys in einem Gespräch Jorah (Iain Glen) daran, dass er einst Mitglied der Truppe war. Außerdem schlug Davos (Liam Cunningham) in der vierten Staffel Stannis Baratheon (Stephen Dillane) vor, die Kompanie anzuheuern, was dieser aber ablehnte. Er wolle nicht Söldner bezahlen, um auf den Thron zu kommen. Hätte er es mal gemacht!

    Denn in den Büchern wird deutlich, dass die Goldene Kompanie eine mächtige Gruppe ist, die jeder gerne auf seiner Seite hat. Sie besteht aus 10.000 Mann. Sie gilt als größte, beste, aber auch teuerste Gruppe von Söldnern. Es sind vor allem verbannte Ex-Ritter, die ihre Fähigkeiten gemeinsam zum Kauf anbieten. Die Goldene Kompanie wird respektiert, weil sie klaren Prinzipien folgt. Wer die Söldner anwirbt, kann sich meist sicher sein, dass sie bis zum Ende für ihn kämpfen. Ihr Motto ist nämlich, dass sie nie einen Vertrag brechen (was sie in den Büchern allerdings einmal tun).

    Neue Mitstreiter für Cersei … oder für Daenerys?

    Aktuell ist davon auszugehen, dass die Goldene Kompanie in der Serie als Truppe eingeführt wird, die ihr Wort hält. Das ist für Cersei gut, weil sie damit rechnen muss, dass ihre noch lebenden Truppen bei der Aussicht, wieder gegen einen Drachen zu kämpfen, nicht unbedingt Juhu schreien werden. Die Mitglieder der Goldenen Kompanie dagegen würden nicht zurückschrecken, wenn sie einmal zugesagt haben. Da sie zudem perfekt organisiert sind, sich fast schon blind verstehen, wären sie eine deutlich größere Bedrohung als die eher aus jungen, im Kampf völlig unerfahrenen Soldaten bestehende Armee, der wir in „Kriegsbeute“ beim Verbrennen zugesehen haben. Über die Goldene Kompanie dürften sich selbst die Dothraki nicht lustig machen.

    Die Frage ist natürlich, ob Cersei die Goldene Kompanie auf ihre Seite ziehen kann. In den Büchern von George R.R. Martin, die von der Serie schon längst inhaltlich überholt wurden, schlägt die Söldnergruppe gerade eine andere Richtung ein und es deutet sich ein Anschluss an Daenerys an. Die Gruppe wurde nämlich einst sogar von einem Targaryen gegründet. Aegor Rivers war einer der Bastarde von Aegon IV., der viele, viele Jahre vor dem „Mad King“ Aerys II. auf dem Eisernen Thron saß. Zudem gehört mit Jon „Griff“ Connington die ehemalige rechte Hand von Daenerys‘ verrücktem Vater als Mitglied zur Gruppe. Und in seiner Gefolgschaft befindet sich der junge Aegon, der ein weiterer Sohn von Rhaegar Targaryen und damit ein Halbbruder von Jon Snow (Kit Harrington) und ein Neffe von Daenerys sein könnte.

    Serie vs. Bücher

    Wir glauben aber nicht, dass man diese Elemente in in der verbleibenden Zeit der Serie aufgreifen wird. Die Goldene Kompanie ist voll von bunten und sehr vielfältigen Figuren, die fast schon eine eigene Serie rechtfertigen würden. Zu so einem späten Zeitpunkt noch einmal mit Aegon (Targaryen) einen möglichen Anwärter auf den Eisernen Thron komplett neu einzuführen, erscheint uns sehr unwahrscheinlich. In der Serie wurden zudem viele Elemente der Figur Griff auf Jorah übertragen, was darauf hindeutet, dass man nie vorhatte, die Figur sowie ihren Begleiter Aegon selbstständig einzubauen.

    Auch wenn es natürlich sehr gut vorstellbar wäre, dass die Goldene Kompanie aufgrund ihrer Vergangenheit an der Seite von Daenerys landet, glauben wir, dass man sie in der TV-Serie für Cersei kämpfen sehen wird und es dabei – vielleicht abgesehen von ein, zwei Anführern – keine große Figurenzeichnung geben wird. Man wird wohl eher verdeutlichen, dass es herausragende Kämpfer sind, die es selbst mit den Dothraki (und auch mit Drachen) aufnehmen können. Die Darstellung könnte ähnlich wie bei den Dothraki erfolgen, wo es außer mal in Einzelszenen auch keine herausstechenden Figuren gibt, man aber genau weiß, dass es eine Badass-Armee ist. So würde man auch weiter Cersei und Daenerys in einem Kräftegleichgewicht halten, was bislang ein starkes Bestreben der siebten Staffel zu sein scheint.

    Der erste Auftrag für die Söldner

    Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Söldner schon einen konkreten Auftrag in Aussicht haben. Als Tycho Nestoris erklärt, dass seine Bank auf die Kompanie schon zurückgegriffen hat, um Geld einzutreiben, sagt Cersei: „Sie sollen für mich auch ein paar Dinge eintreiben, die mir gehören.“ Cersei hat also zu diesem Zeitpunkt schon eine ganz genaue Vorstellung, was die Söldner zuerst tun sollen und uns fallen dazu erst einmal zwei Personen ein: Tyrion (Peter Dinklage) und Sansa (Sophie Turner).

    Tyrion und Sansa sind immer noch die Personen, denen Cersei die Schuld am Tod von Joffrey (Jack Gleeson) gibt, schließlich weiß sie noch nichts vom Geständnis von Olenna Tyrell (Diana Rigg). Beide sind ihr entwischt. Sehr gut möglich erscheint es uns daher, dass Cersei ein paar der Söldner aussendet, um Tyrion und Sansa zu entführen. Und wenn die Mitglieder der Goldenen Kompanie so viel draufhaben, wie wir glauben, dann trauen wir ihnen auf jeden Fall zu, selbst aus einer gut bewachten Burg eine Person zu entführen. Zumal sich in den Büchern auch geschickte Spione in der Gruppe befinden.

    Wertloser Felsen oder Heimat

    Daneben passen Cerseis Worte auch noch auf Casterlystein (im Original: Casterly Rock), den uralten Stammsitz ihres Hauses. Der ist immer noch von der Armee der Unbefleckten besetzt, denen die Schiffe zerstört wurden und die auf der Felsenburg festsitzen. Cersei könnte das wurmen, sie könnte die Söldner daher für eine Landinvasion mit Rückeroberung nutzen. Da die alte Lannister-Burg aufgrund der erschöpften Bodenschätze als eher wertloser Felsen angesehen wird, wäre das eine bloße sentimentale Aktion. Gut möglich, dass Cersei dies zum Zeitpunkt der Aussage plante – doch da wurde halt ihre andere Armee auch noch nicht von einem Drachen geröstet. Wenn es als wirklich ihr Vorhaben war, sollte sie nun ihre Prioritäten neu setzen.

    Abzuwarten bleibt, wie schnell wir mehr von der Goldenen Kompanie hören und sie sogar sehen. Beim hohen Erzähltempo der aktuellen Staffel dürfte dies schon bald der Fall sein – vielleicht noch nicht in der nächsten Episode, aber wahrscheinlich noch im Laufe der Staffel…

    Weiter geht es mit „Game Of Thrones“ in der Nacht von Sonntag auf Montag (13./14. August) mit der Episode „Ostwacht“. Nachfolgend der Trailer:

     

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