„Boogie Nights“ (Paul Thomas Anderson, 1997)
„Boogie Nights“, der zweite Spielfilm des mit Oscar-Anerkennungen verwöhnten „There Will Be Blood“-Regisseurs Paul Thomas Anderson, ist eine schonungslose Abrechnung mit der Gier und Rücksichtslosigkeit, mit der das amerikanische Porno-Business mitunter betrieben wird. Doch so düster die zwischenmenschlichen Aussichten in „Boogie Nights“ auch sein mögen: Ein Faszinosum wird das Metier verscherbelter Körper wohl immer bleiben, schließlich verweist es unmittelbar auf den ewigen Widerspruch zwischen individueller Libido und gesellschaftlicher Sexualmoral. In diesem Sinne reicht es hier vollkommen, den Porno-Protagonisten beim harmlosen Pool-Planschen zuzuschauen – bereits die Implikation einer orgiastischen Wende ist schon erotischer, als es einem bei aller aufgeklärt-kritischen Reflektion recht sein kann.
