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    Einer der schwersten Effekte: Denis Villeneuve über den "Blade Runner 2049"-Sex von Ryan Gosling, Ana de Armas und Mackenzie Davis

    Die Sexszene aus „Blade Runner 2049“ ist visuell umwerfend – und sie ist bewegend. Regisseur Denis Villeneuve sprach mit Vulture über den komplizierten Dreh und die Bedeutung der Sequenz.

    Sony Pictures / Warner Bros. Pictures

    Achtung Spoiler! Im Text werden Handlungsdetails zu „Blade Runner 2049“ verraten.

    Joi (Ana de Armas) ist eine künstliche Intelligenz in holografischer Form und kann deswegen nicht mit ihrem Freund K (Ryan Gosling) schlafen – so dachten wir zumindest am Anfang von Denis Villeneuves Sci-Fi-Meisterwerk „Blade Runner 2049“. Dann aber hat sie eine Idee, wie es doch klappt: Sie holt die Replikanten-Prostituierte Mariette (Mackenzie Davis) zur Hilfe. Während K von Mariette berührt wird, ist Joi ihre Hologramm-Hülle. Wie Villeneuve im Gespräch mit Vulture sagte, war es mit Abstand einer der schwersten visuellen Effekte – in einem Film, der für uns den entsprechenden Oscar verdient.

    Blade Runner 2049

    Die Sex-Szene allein beschäftigte CG-Künstler länger als ein Jahr. Genutzt wurde „eine Mischung aus sehr, sehr alter und topaktueller Technik.“ Die Technik in der Filmhandlung sollte dabei ganz bewusst nicht perfekt sein, Joi und Mariette sich nicht komplett synchron bewegen. „Ich wollte nicht, dass Joi Marietta einfach umschließt, ich wollte nicht, dass es sich magisch anfühlt“, so Denis Villeneuve. Am Set hätten die Schauspielerinnen Ana de Armas und Mackenzie Davis eine gewisse Freiheit gehabt: Je nachdem, ob Joi oder Mariette in einer Einstellung deutlicher zu sehen sein sollte, durfte de Armas oder Davis entscheiden, wie sie mit Ryan Gosling interagierten. Anschließend musste die jeweils andere die Bewegungen nachahmen, die zuvor gemacht wurden. Für die Momente, in denen Joi und Mariette am stärksten wie dieselbe Frau wirken, wurden die Schauspielerinnen gescannt und per Computer verschmolzen. Villenueve: „Ich liebte die Idee, dass man die Präsenz beider Frauen spürte und dass es manchmal so war, als sei eine dritte Frau dabei.“

    Doch der Sex ist in „Blade Runner 2049“ mehr als nur ein erstaunlicher Effekt. Villeneuve nach ist es ein mehrfaches erstes Mal: „Da ist der Mann, der zum ersten Mal Sex mit einer Frau hat. Da ist ein Hologramm, das sich zum ersten Mal echt fühlen kann. Und da ist eine Prostituierte, die zum ersten Mal von einem Mann geküsst wird, der liebt, und sie weiß nicht, wie sie damit umgehen soll.“ Auch inszenierte Villeneuve die sexuelle Spannung nicht als wildes Vorspiel: „Je schmaler die Geste, umso erotischer und kraftvoller die Szene.“

    „Blade Runner 2049“ läuft seit dem 5. Oktober 2017 in den deutschen Kinos.

     

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