Was macht eigentlich… Jigsaws erstes Opfer Cary Elwes?

In dieser Specialreihe begeben wir uns auf Spurensuche und finden für euch heraus, was aus früheren Schauspielstars wurde, um die es in der Zwischenzeit leiser geworden ist.

Es ist die Geburtsstunde des „Saw“-Franchises und eine der wichtigen Schlüsselszenen des modernen Horrorfilms: Dr. Lawrence Gordon (Cary Elwes) befreit sich von seinen Fußfesseln auf die einzige Weise, die ihm zur Verfügung steht. Er nimmt die vor ihm liegende rostige Säge und beginnt, sich oberhalb des Knöchels den eigenen Fuß zu amputieren. Blutend robbt er sich aus Jigsaws (Tobin Bell) Badezimmer-Gefängnis und lässt nicht nur seinen Zellengenossen Adam (Leigh Whannell), sondern auch das Publikum verstört zurück.

Cary Elwes, der vor seiner Begegnung mit dem Jigsaw-Killer vor allem als charmanter Schwertkämpfer Westley in „Die Braut des Prinzen“ oder für seine Hauptrolle in „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“ bekannt war, ist als der arroganter Arzt ein fester Bestandteil des „Saw“-Mythos und bis heute einer der wenigen, die ihr Aufeinandertreffen mit dem Psychopathen und seinen Fallen überlebt haben. Zum Start von „Saw 8: Jigsaw“ fragen wir uns deshalb, wo Elwes wohl mittlerweile abgeblieben ist.

Seit seiner unappetitlichen Flucht aus dem Folterkeller war Elwes in einer ganzen Reihe von Genre- und Independent-Filmen zu sehen, darunter in der Nazi-Romanze „Neo Ned“ mit Jeremy Renner sowie dem Slasherfilm „Alphabet Killer“ von „Wrong-Turn“-Regisseur Rob Schmidt. Ein Jahr nach seinem „Saw“-Erfolg klagte Elwes gegen Evolution Entertainment, weil ihm bei seiner Verpflichtung zugesagt worden sei, ein Prozent der Einnahmen des Filmes ausgezahlt zu bekommen. Allerdings habe er das Geld nie erhalten. Der Fall wurde 2010 außergerichtlich geklärt, noch im selben Jahr kehrte der Schauspieler zudem zur „Saw“-Serie zurück: In „Saw VII - Vollendung“ mausert sich seine Figur im Finale zum möglichen Jigsaw-Nachfolger – so schlägt die damals als Franchise-Abschluss geplante letzte Szene einen stimmigen narrativen Bogen zurück zu den bescheidenen Anfängen der Reihe.

Elves ist außerdem als Synchronsprecher in „Family Guy“, „Justice League“ und „Die Abenteuer von Tim und Struppi“ sowie in der englischen Fassung der Studio-Ghibli-Produktionen „Stimme des Herzens“ und „Königreich der Katzen“ zu hören. Neben seiner Schauspieltätigkeit schreibt Elwes auch selbst Geschichten. Sein Skript „Elvis & Nixon“, das er zusammen mit Joey und Hanala Sagal (Bruder und Ex-Schwägerin von „Peg Bundy“ Katey Sagal) schrieb, wurde etwa 2016 mit Michael Shannon, Kevin Spacey und Johnny Knoxville in den Hauptrollen verfilmt.

2018 wird der Geschichtsfan gleich in drei Filmen mit historischem Bezug zu sehen sein: „Billionaire Boys Club“, ein Action-Thriller mit den Jungstars Taron Egerton („Kingsman“), Ansel Elgort („Baby Driver“) und Billie Lourd („American Horror Story“), basiert auf der wahren Geschichte der gleichnamigen Betrugsorganisation. Elwes übernimmt darin die Rolle der Pop-Art-Ikone Andy Warhol. In „Butterfly In The Typewriter“ spielt er an der Seite von Nick Offerman, Susan Sarandon und Brad Dourif die Rolle des Romanautors Kingsley Amis. Bei „The Girl With The Curls“ handelt es sich wiederum um ein Biopic über United-Artists-Gründerin Mary Pickford, in dem Elwes die Rolle des auch heute noch kontrovers diskutierten Filmpioniers D.W. Griffith („Die Geburt einer Nation“) übernehmen wird.