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    Sogar schlechter als 2016: Frauen waren 2017 im Kino erneut unterrepräsentiert

    2017 schien das Jahr starker Frauen im Kino zu sein. Ein Trugschluss, wie nun eine Studie ergab. Weibliche Figuren waren in den 100 erfolgreichsten Filmen sogar noch schlechter repräsentiert als im Vorjahr.

    Universal Pictures

    Mit „Wonder Woman“ landete Patty Jenkins einen Mega-Hit, „Lady Bird“ von Greta Gerwig gilt als einer der besten Filme des Jahres und stellte zwischenzeitlich auf Rotten Tomatoes einen neuen Kritiken-Rekord auf, doch trotzdem war 2017 nicht das Jahr der Frauen im Kino. Wie die Kollegen von Indiewire berichten, ergab dies eine neue Studie an der Universität von San Diego.

    Dr. Martha Lauzen vom Center For The Study Of Women in Television And Film untersuchte dafür die 100 erfolgreichsten Filme des Jahres 2017 und fand heraus, dass nur 24 Prozent der Protagonisten weiblich sind. Dies sind satte fünf Prozent weniger als noch 2016. Weitet man die Statistik auf alle größeren Figuren in einem Film aus, sind immerhin 37 Prozent weiblich, was dem Vorjahresniveau entspricht. Wenn es um alle Sprechrollen geht, also um alle Figuren, die mindestens ein Wort sagen, beläuft sich der Wert auf 34 Prozent (gegenüber 32 Prozent im Jahr 2016).

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    Ein Grund konnte die Studie auch ausmachen: Weniger Frauen in verantwortlicher Position hinter der Kamera = weniger Frauen vor der Kamera. Im Rahmen der Studie kam nämlich auch heraus, dass bei Filmen aus dem Jahr 2017, bei denen es eine Regisseurin oder mindestens eine Autorin im Schreibteam gab, satte 45 Prozent der Protagonisten weiblich sind. Bestand das Regie- und Schreibteam dagegen komplett aus Männern sind nur noch 20 Prozent der Protagonisten weiblich.

    Lauzen weist daraufhin, dass gerade aktuell, wo das Thema Gleichberechtigung in Hollywood so groß geschrieben wird, die Zahlen sehr ernüchternd seien. Man müsse dringend zwischen der Übertreibung, die in der Wahrnehmung besteht, und der Realität unterscheiden. Die Zahlen machen deutlich, dass es bislang keine massive Veränderung in der Filmindustrie gebe.

     

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