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    "Mute"-Regisseur Duncan Jones erklärt, was bei seinem "Warcraft"-Film schiefgelaufen ist

    Duncan Jones muss sich derzeit viel Kritik zu seinem Netflix-Film „Mute” anhören, aber auch sein vorheriger Film „Warcraft” wurde an vielen Stellen negativ aufgenommen. Nun äußerte sich der Regisseur zu der Frage, warum der Film gescheitert ist

    Universal Pictures

    Na gut, so richtig schlecht war Duncan Jones' „Warcraft: The Beginning” eigentlich nicht. Tatsächlich konnte uns die Leinwandadaption der „Warcraft”-Spiele von Blizzard zumindest mit seiner getreuen Umsetzung der Fantasywelt von Azeroth überzeugen. Denn während die meisten Videospielverfilmungen an der passenden Interpretation ihres Markenkerns scheitern, wusste der leidenschaftliche „World Of Warcraft”-Spieler Duncan Jones, wie er die Geschichte rund um den Kampf zwischen Allianz und Horde liebevoll und enorm detailverliebt umzusetzen hatte.

    Mute

    Filmisch und dramaturgisch dagegen hatte das Fantasy-Spektakel gravierende Schwächen – am Ende vergab unser Kritiker Björn Becher immerhin solide drei Sterne. Trotzdem konnte der „Warcraft”-Film die Fans der Spiele nicht wirklich überzeugen und auch finanziell geriet das Projekt mit Ausnahme des großen Erfolgs in China zum Flop. In den USA spielte „Warcraft: The Beginning” sogar nur miserable 47 Millionen Dollar ein.

    Duncan Jones hat mit dem Science-Fiction-Thriller „Mute” gerade sein nächstes Werk auf Netflix veröffentlicht und in diesem Rahmen gab der Sohn von David Bowie auch SyFy ein Interview, in dem er auch deutliche Worte zum „Warcraft”-Flop findet: „Was das Filmemachen angeht, war Warcraft ein politisches Minenfeld”, antwortet der Regisseur auf die Frage, was für ihn das bisher schwierigste Projekt sei, an dem er gearbeitet habe. „Immer wieder mussten Szenen umgeschrieben werden. Die Umsetzung des Films war sehr, sehr schwierig und teilweise auch entmutigend. Einfach, weil man aufgrund firmenpolitischer Entscheidungen Kompromisse eingehen musste, die dem Ton und der Natur dieses Films nicht gerecht wurden. Das brach einem schon manchmal das Herz.”

    Am Set von "Mute": Das FILMSTARTS-Interview mit Duncan Jones

    Jones meint zwar, dass er aus diesen Fehlern gelernt habe, dass es zugleich aber auch ein traumatische Erfahrung für ihn gewesen sei. Als Grund für die turbulente Produktion nennt der „Moon”-Regisseur vor allem die Übernahme der für den Film verantwortlichen Produktionsfirma Legendary Pictures durch den chinesischen Konzern Wanda, was zugleich einen Wechsel des Filmverleihs von Warner zu Universal zur Folge hatte. „Zahlreiche Mitarbeiter mussten deshalb gehen und mitten in der Produktion durch neue ersetzt werden.”

    Durch den neuen Verleiher sollen viele Änderungen vorgenommen worden sein und auch der Spieleentwickler Blizzard griff immer wieder in die Produktion des Projekts ein, damit ihre Marke auch ihren Vorstellungen nach für die Leinwand umgesetzt wird. „Sie achteten verständlicherweise sehr stark darauf, was mit dem Film geschieht, schließlich ist das Spiel ihr Ein und Alles und bringt ihnen eine Milliarde Dollar im Jahr ein. Egal, was wir auch gemacht haben, es war für Blizzard stets ein Riesenthema. Somit begaben wir uns die ganze Zeit auf sehr firmenpolitisches Gebiet.”

    Doch es gab auch positive Erfahrungen

    Der Regisseur betont jedoch auch, dass die Dreharbeiten an den „Warcraft”-Sets nicht nur die schwierigsten, sondern auch die schönsten Erlebnisse hervorbrachten, die er bei einem Filmprojekt bisher hatte: „Wir bauten riesige Sets und eines davon war das der Stadt Sturmwind. Durch diese gigantische Szenerie zu laufen und zu wissen, dass das ein Teil meines Filmes sei, das war einfach eine unglaubliche Erfahrung.”

    Durch seinen großen Erfolg in China konnte „Warcraft ” schließlich weltweit immerhin noch mehr als 430 Millionen Dollar in die Kassen spülen. Aber angesichts der fast 200 Millionen Dollar Budget ist das trotzdem zu wenig: Eine Fortsetzung wird wohl nicht mehr kommen, auch wenn der deutsche Untertitel „The Beginning” und das offene Ende klar auf ein Sequel abzielten.

    Nur zu gern würden wir noch auf der Leinwand sehen, wie der ruhmreiche Thronerbe Arthas sich in den bösartigen Lichkönig verwandelt und die Allianz in Dunkelheit hüllt. Doch ob diese Geschichten je verfilmt werden wird, bleibt abzuwarten. Bis dahin kann man sich Duncan Jones' neusten Film „Mute” auf der Streamingplattform Netflix ansehen, auch wenn dieser ebenfalls wieder teils massiver Kritik ausgesetzt ist.

     

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