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    Cannes 2018: Terry Gilliam darf Chaos-Film "Don Quixote" zeigen – Lars von Trier begnadigt

    18 Jahre nach Produktionsbeginn wird Terry Gilliams „The Man Who Killed Don Quixote“ überraschend seine Weltpremiere in Cannes feiern – genau wie Lars von Triers „The House That Jack Built“. Damit ist der einst verbannte Regisseur begnadigt worden.

    Concorde Filmverleih GmbH

    Die Leitung des Filmfestivals von Cannes teilte am Donnerstag (19. April 2018) mit, dass sie einige Nachrücker ins Programm aufgenommen haben. Darunter lassen besonders zwei (aus unterschiedlichen Gründen problembeladene) Hochkaräter aufhorchen: „12 Monkeys“-Regisseur und Monty-Python-Mitglied Terry Gilliam wird tatsächlich seinen „The Man Who Killed Don Quixote“ als Abschlussfilm (außer Konkurrenz) vorstellen – das Werk ist bereits seit 18 Jahren in Produktion! Zuletzt drohte eine Kinoveröffentlichung an einem Rechtsstreit mit dem ehemaligen Produzenten Paulo Branco bitter zu scheitern. Offenbar hat man sich kurz vor Toreschluss doch noch geeinigt. Vor einer Woche, als Festivalleiter Thierry Fremaux das offizielle Cannes-Programm 2018 vorgestellt hatte, fehlte „The Man Who Killed Don Quixote“ dort noch. Deutscher Kinostart ist der 6. September 2018. 

    Es gleicht ohnehin einem Wunder, dass Gilliams Abenteuer-Road-Movie mit Jonathan Pryce (als Don Quixote), Adam DriverStellan Skarsgard und Olga Kurylenko überhaupt fertig gestellt wurde. Die letzte Klappe fiel dann im vergangenen Jahr im Juni. Erste Dreharbeiten startete Gilliam bereits im Jahr 2000 mit dem Franzosen Jean Rochefort als Don Quixote, doch eine Erkrankung des Hauptdarstellers, Wetterkapriolen und Finanzierungsschwierigkeiten stürzten das Prestigeprojekt ins blanke Chaos, welches Keith Fulton und Louis Pepe 2002 in ihrer Doku „Lost In La Mancha“ beleuchteten. In der Zwischenzeit waren diverse Versuche, Gilliams Sisyphos-Projekt wiederzubeleben gescheitert – mit Schauspielern wie Johnny Depp, Ian Holm, Christopher Eccleston, Gerard Depardieu, Jack O’Connell, John Hurt oder Michael Palin, die allesamt im Laufe der Zeit in dem Film spielen sollten.

    Lars von Trier kehrt nach Cannes zurück

    Der zweite Cannes-Paukenschlag ist die Rückkehr des dänischen Regie-Enfant-Terribles Lars von Trier („Antichrist“, „Nymph()manic“), der 2011 nach seiner berühmt-berüchtigten „Hitler-Pressekonferenz“ zu „Melancholia“ in Schimpf und Schande vom Hof gejagt und zur „Persona non grata“ erklärt wurde. Doch Fremaux und seine Mitstreiter begnadigten von Trier jetzt und lassen seinen Serienmörder-Thriller „The House That Jack Built“ (mit Matt Dillon, Uma Thurman, Bruno Ganz und Elvis-Enkelin Riley Keough) als Zeichen der Versöhnung nach sieben Jahren der Verbannung beim wichtigsten Festival der Welt außer Konkurrenz starten. Ein deutscher Kinostart steht noch nicht fest.

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    Die Filmfestspiele von Cannes finden dieses Jahr vom 8. bis 19. Mai statt. FILMSTARTS ist wieder gewohnt mit zwei Redakteuren für euch vor Ort, um zu berichten.

     

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