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    Trailer zur Doku "F*** You All: The Uwe Boll Story" + das Geständnis eines FILMSTARTS-Kritikers

    Uwe Boll hat seinen Job als Regisseur 2016 an den Nagel gehängt und betätigt sich stattdessen nun als Restaurantbetreiber in seiner Wahlheimat Kanada. Für seine Fans gibt es jetzt eine Doku über den Berufs-Provokateur:

    Man kann da sicherlich schon von einer gewissen Hassliebe sprechen. Denn irgendeinen Grund muss es ja geben, warum ich mir (fast) alle Filme von Uwe Boll angesehen habe, obwohl die meisten davon der allerletzte Schund sind. Außerdem habe ich es schon ein Stück weit als Filmkritiker-Ritterschlag empfunden, als mich Uwe Boll nach meinem „Postal“-Verriss in einer Radiosendung namentlich als „Wichser“ bezeichnet hat. Einige Jahre später endete ein Publikumsgespräch zu „Auschwitz“ zudem damit, dass wir uns in einem vollbesetzten Kinosaal in Berlin gegenseitig angeschrien haben (ohne dass er wusste, wer ich bin).

    Postal: Der Film

    Seitdem Uwe Boll, von dem kaum ein Artikel ohne den Adelstitel „Schlechtester Regisseur aller Zeiten“ auskommt, keine Filme mehr macht, finde ich ihn allerdings deutlich sympathischer. Er ist auch in seinen regelmäßigen YouTube-Vlogs immer noch ein Stammtisch-Populist, aber inzwischen hat er in seinen Tiraden immer auch eine ironische Brechung mit drin, die die Videos oft wirklich sehenswert machen. Dazu passt natürlich auch, dass er bei der letzten Bundestagswahl die Satire-Partei „Die Partei“ unterstützt hat.

    Ein Geständnis

    Ich mag einen Film von Uwe Boll. Und nicht nur das. Ich finde ihn sogar genial (und viel besser, als er in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik bewertet wird). Wenn ich ihn damals rechtzeitig im Kino gesehen und nicht erst später auf DVD nachgeholt hätte, wäre er sogar in meiner Jahres-Top-Ten gelandet. Ich spreche vom ersten „Rampage“. Der finale Twist des Films (in der internationalen und nicht in der dummdreist-belehrenden deutschen Version) ist für mich bis heute der beste Terrorismus-Kommentar überhaupt. Schade, dass ihm so ein Clou nie wieder gelungen ist. Schon die Kapitalismus-Schelte in „Assault On Wall Street“ war dann wieder so platt, wie es nur geht. Und auch die „Rampage“-Sequels konnten nicht einmal im Ansatz an die subversive Kraft des Originals anknüpfen.

    Nun ja, vermissen wäre wohl zu viel gesagt. Aber die Doku werde ich mir wohl aus alter Verbundenheit doch mal anschauen. Das passt auch alles irgendwie: Sie sieht schon ziemlich billig aus, zugleich äußern sich aber auch selbst gute Freunde und alte Mitstreiter in einer offenen, brutal ehrlichen Weise über Uwe Boll, wie man es auch von ihm nicht anderes gewohnt ist. Passt.

    Rangliste: Alle Filme von Uwe Boll gerankt - vom schlechtesten bis zum besten

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