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    Auf die Fans gehört: So anders geht es nach "Jack Reacher 2" weiter

    Neben „Mission: Impossible” stürzt sich Tom Cruise auch in den „Jack Reacher”-Filmen in waghalsige Stunts und Abenteuer, doch nach nur zwei Filmen ist schon wieder Schluss und das liegt sogar am Megastar selbst. Wir erklären euch die Hintergründe.

    Paramount Pictures

    Man sollte meinen, ein Action-Franchise mit Tom Cruise kann nur ein voller Erfolg werden. Doch was mit Ethan Hunt bei „Mission: Impossible“ schon seit den 1990ern so wunderbar funktioniert, muss nicht gleich für jede Blockbuster-Marke gelten. Bei der „Jack Reacher“-Reihe konnten sich die Fans der Buchvorlage jedenfalls von Anfang an nicht so recht mit der Besetzung von Tom Cruise anfreunden. So brachte es der 2013 erschienene Action-Thriller zwar auf einen Nachfolger, nach diesem ist jedoch schon wieder Schluss. Nach „Jack Reacher 2: Kein Weg zurück“ wird es vorerst keinen weiteren Teil geben, stattdessen wird das Franchise als TV-Serie fortgesetzt. Warum eigentlich?

    Wenn Filme statt im Kino nur noch im heimischen Wohnzimmer ihre Fortführung erfahren, kann das eigentlich nichts Gutes heißen, siehe etwa „Die Bestimmung“, wo nach dem Flop von Teil drei so ziemlich alles in sich zusammengebrochen ist und die Schauspielgarde das Weite suchte, nachdem bekannt wurde, dass man Teil vier als Serie umsetzen wolle. Bei „Jack Reacher“ sind die Umstände jedoch etwas anders, denn die Filme sind gar nicht mal so schlecht. Tatsächlich ist das eigentliche Hauptproblem ausgerechnet Erfolgsgarant Tom Cruise, weshalb man mit der Serie auch die Marke neu ausrichten und mit einem neuen Hauptdarsteller besetzen will.

    Jack Reacher 2: Kein Weg zurück

    Denn Tom Cruise mag noch so leidenschaftlich seine Rolle spielen und mit seinen typischen Selfmade-Stunts auftrumpfen – Kenner der Vorlage wissen, dass Jack Reacher in den mittlerweile fast zwei Dutzend Romanen ein 1,96 Meter großer Hüne ist, der seine Gegner durch sein bloßes Erscheinungsbild in Angst versetzt. Schauspieler Cruise ist dagegen bekanntlich ziemlich klein und mit 1,70 Meter Körpergröße zumindest physisch nicht die Optimalbesetzung für seine Figur. Auch wenn Cruise seine Sache mehr als ordentlich macht, wie wir auch in unserer Kritik zum ersten Film von 2013 befanden, wollten speziell die Leser der Bücher diesen nie richtig akzeptieren. Deren Autor Lee Child verteidigte den Superstar zwar zunächst vehement, zog im August 2018 dann aber plötzlich den Schwanz ein.

    Es war nämlich ausgerechnet Child, der gegenüber dem Guardian die TV-Serie ankündigte, und obwohl der Schriftsteller sich immer dafür aussprach, dass Cruise keinen großen Körper bräuchte, um einschüchternd zu wirken, nannte er die Ablehnung der Fans als Grund für die Neuausrichtung. Dass „Jack Reacher 2“ nicht besonders gut an den Kinokassen abschnitt, soll laut Child ebenfalls mit den Protesten der Zuschauer zusammengehangen haben. „Kein Weg zurück“ konnte jedenfalls weltweit nur noch 162 Millionen Dollar einspielen (bei einem Budget von 60 Millionen Dollar), deutlich weniger als der Vorgänger, der mit dem gleichen Budget über 218 Millionen Dollar Einnahmen verzeichnen konnte (via Box Office Mojo).

    Mit “Mission: Impossible” geht man im Kino sicherer

    Ein „Jack Reacher 3“ wird also wohl nicht mehr kommen. Das schwache Einspielergebnis ist nicht von der Hand zu weisen, das wird das Studio Paramount nicht anders sehen. Dort will man das Geld daher in Zukunft wahrscheinlich lieber in die „Mission: Impossible“-Reihe investieren, die mit dem sechsten Teil „Fallout“ auch in diesem Jahr wieder einen Volltreffer an den Kinokassen landen konnte. Regie beim Tom-Cruise-Actioner führte übrigens Christopher McQuarrie, der auch den ersten „Jack Reacher“ auf die Beine stellte.

    Bei Teil zwei war McQuarrie jedoch nicht mehr an Bord und prompt wollte das Konzept nicht mehr wirklich aufgehen. Statt McQuarrie zurückzuholen, wird sich dieser aber eventuell auch in Zukunft auf die „Mission: Impossible“-Reihe konzentrieren, genauso wie Tom Cruise, der bei „Jack Reacher“ nun auch nicht mehr gefragt ist. Doch wie soll das Format nun ohne den Actionstar aussehen?

    Eine Serie ohne Stars

    Während der erste „Jack Reacher“-Film auf dem neunten „Jack Reacher“-Roman basierte und „Kein Weg zurück“ auf dem 18. Buch, soll für die neue TV-Serie mit jeder Staffel ein ganzes Buch verfilmt werden. Unklar ist, welche Romane genau gemeint sind, schließlich stehen ganze 22 Werke zur Auswahl. Sinnvoll wäre wohl aber ein Adaption in chronologischer Reihenfolge, was nicht dasselbe ist wie die Veröffentlichungsreihenfolge. Der Ex-Militärpolizist Jack Reacher wird jedenfalls wie in der Vorlage auf eigene Faust quer durch die USA reisen und dabei immer wieder in halsbrecherische Abenteuer verwickelt werden. Noch ist die Produktion der Serie aber nicht in trockenen Tüchern, bis zum November 2018 soll ein finaler Plan stehen.

    Statt von Tom Cruise wird der Protagonist dann von einem sicherlich deutlich größeren Darsteller verkörpert. Und der dürfte uns dann vermutlich noch nicht allzu geläufig sein. Lee Child meinte jedenfalls, dass man für eine Serie keinen Topstar mehr bräuchte, man kann beim Casting also etwas mehr darauf achten, dass Aussehen und Statur des Schauspielers zur Buchvorlage passen, und sich nicht nur nach dessen Bekanntheitsgrad richten. Doch ist das der richtige Weg? Große Stars sind in Serien schließlich heutzutage keine Ausnahme mehr, immer mehr Hollywood-Schauspieler wirken derzeit in Serien mit und das nicht für die Streaming-Dienste sondern auch im Fernsehen (siehe die „True Detective“-Reihe, unter anderem mit Woody Harrelson und Colin Farrell oder „Westworld“ mit Anthony Hopkins). Lee Child erzählte uns sogar einst im FILMSTARTS-Interview, dass er sich seine Geschichten gar nicht als Serie sondern nur fürs Kino vorstellen könne. Offenbar ein Mann, der gerne mal seine Meinung ändert.

    „Jack Reacher 2: Kein Weg zurück“ läuft am heutigen Sonntag, dem 28. Oktober 2018, um 20:15 Uhr auf ProSieben.

     

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