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    Die wahren Hintergründe zu "Das Boot": Die Atlantikschlacht im Zweiten Weltkrieg

    In „Das Boot“ tobt die Seeschlacht zwischen Alliierten und dem Deutschen Reich während des Zweiten Weltkriegs unerbittlich. Wir nehmen den realen Konflikt etwas genauer unter die Lupe und erklären, wie die Sky-Serie in diesen eingebettet ist.

    Nik Konietzny / Bavaria Fiction GmbH

    U-Boote sind keine Erfindung des Zweiten Weltkriegs. Tatsächlich gab es erste Vorläufer der Tauchfahrzeuge schon im 17. und 18. Jahrhundert. Doch erst im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert wuchs, auch bedingt durch den massiven technischen Fortschritt, das Interesse verschiedener Nationen an der Nutzung der Maschinen vor allem auch zu Kriegszwecken merklich an. Obgleich U-Boote so schon im Ersten Weltkrieg (1914-1918) eine Rolle gespielt haben, war ihre Bedeutung im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) noch einmal um ein Vielfaches größer.

    U-Boot-Aufrüstung im Deutschen Reich

    Das im nach dem Ersten Weltkrieg geschlossenen Versailler Vertrag festgehaltene Verbot deutscher U-Boot-Produktionen wurde 1935 durch das deutsch-britische Flottenabkommen gelockert, woraufhin die Kriegsmarine des Deutschen Reiches auch nicht lange fackelte und unter der Leitung von Karl Dönitz mit dem Aufbau einer modernen U-Boot-Flotte begann, die vier Jahre später bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges schon 57 Unterwasserschiffe umfasste. Deren primäres Ziel war es bald, britische Handels- und deren Begleitschiffe anzugreifen, um die Versorgung der britischen Inseln mit Lebensmitteln und Kriegsgütern abzuschneiden und den Kriegsgegner so zur Aufgabe zu zwingen.

    Und auch wenn keine komplette Blockade dieser Zufuhr gelang, setzte die deutsche Kriegsmarine England mit den schlecht aufzuspürenden U-Booten, die in der Regel in Gruppen (sogenannten Rudeln) angriffen, in der Tat schwer zu und kam so ihrem Ziel gefährlich nahe. Und sogar vor der Küste der Vereinigten Staaten versenkten deutsche U-Boote nach Kriegseintritt der USA Ende 1941 unentdeckt so manches Schiff. Aufgrund der vielen schnellen Erfolge bei dieser Art der Kriegsführung setzte das Deutsche Reich bei der Seeschlacht im Atlantik ab 1942 dann sogar kaum noch auf Streitkräfte über Wasser, sondern fast ausschließlich auf U-Boote. Doch die Alliierten werkelten bereits auf Hochtouren an Gegenmaßnahmen.

    Wende im U-Boot-Krieg

    Die großen deutschen Erfolge in der Atlantikschlacht waren nur von vergleichsweise kurzer Dauer. Die alliierten Streitkräfte statteten ihre Flugzeuge und Schiffe im Verlauf des Krieges mit neu entwickelter Radar- und Sonartechnik aus, die es ermöglichte, deutsche U-Boote sogar in der Nacht und bei schlechtem Wetter immer verlässlicher aufzuspüren. Hinzu kam, dass es nach langwieriger Arbeit letztlich gelang, die mit der Enigma komplex verschlüsselten deutschen Funksprüche zu decodieren. In der Folge erlitt die deutsche Kriegsmarine einen herben Rückschlag, was nun auch in „Das Boot“ thematisiert wird.

    Die einsetzende Wende im U-Boot-Krieg, die mit dem Verlust von immer mehr deutschen U-Booten einherging, bildet die Ausgangslage der Sky-Serie, die im Herbst 1942 einsetzt. Trotz der prekären Lage setzt das Deutsche Reich zu jener Zeit weiter unbeirrt auf die U-Boot-Produktion und so sticht schließlich auch die brandneue U-612 in See. Einen aufschlussreichen Blick ins Innere des Schiffes gewährt Sky aber nicht nur in der Serie selbst, sondern auch mit einer virtuellen Tour durch das aufwändige Set, an dem die Dreharbeiten zur Serie stattgefunden haben. Wie die vor dem realen Hintergrund erzählte fiktive Geschichte für die junge U-Boot-Besatzung um Kapitänleutnant Klaus Hoffmann (Rick Okon) ausgeht, kann man dann ab dem 23. November 2018 in acht rund einstündigen Teilen bei Sky 1 und auf Abruf über Sky Ticket, Sky Go und Sky On Demand herausfinden.

    Bilanz des U-Boot-Krieges

    Viele deutsche U-Boote kämpften nach der Aufrüstung der alliierten Aufklärungstechnik jedenfalls einen aussichtslosen Kampf. Insgesamt rund 780 Unterseeboote des Deutschen Reichs wurden im Laufe des Zweiten Weltkrieges versenkt, wobei 27.000 Besatzungsmitglieder ihr Leben ließen. Der Großteil der Verluste wurde dabei nach Mai 1943 verzeichnet. Dem gegenüber standen 2.800 alliierte Handelsschiffe, die von deutschen U-Booten bis zum Kriegsende im Mai 1945 zerstört wurden.

     

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