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    Tod zweier Regie-Größen: Bernardo Bertolucci und Nicolas Roeg

    Von zwei hochkarätigen Regisseuren muss sich die Filmwelt in diesen Tagen verabschieden. Nach Nicolas Roeg ist auch Bernardo Bertolucci gestorben.

    StudioCanal / Fox

    Gemein war beiden die Liebe für die Kraft der Bilder: Der britische Filmemacher Nicolas Roeg und sein italienischer Kollege Bernardo Bertolucci prägten beide auf ihre Weise die Filmwelt. Nachdem Nicolas Roeg bereits am 23. November 2018 verstarb, ist Bernardo Bertolucci nun am 26. November 2018 gestorben.

    Nicolas Roeg

    Der 1928 in London geborene Nicolas Roeg begann seine Karriere als Kameramann und war in den 1950er und 1960er Jahren an Filmen wie „Lawrence von Arabien“ oder „Fahrenheit 451“ beteiligt, bevor er Regisseur wurde. Mit dem australischen Drama „Walkabout“ feierte er 1971 seinen Durchbruch. Seine Vorliebe für die Kraft der Bilder zeigte sich schon hier und endgültig in seinem folgenden und auch bekanntesten Werk: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“. Das Horrordrama über ein Paar, das den Tod der kleinen Tochter nur schwer verarbeiten kann, gilt heute als einer der großen Klassiker des Genres.

    Roeg, der sich nie in eine Schublade stecken ließ, inszenierte anschließend unter anderem noch Pop-Superstar David Bowie in „Der Mann, der vom Himmel fiel“. Als 1990 mit „Hexen hexen“ sein bis dato größter Film für ein Hollywood-Studio floppte, war Roegs Karriere weitestgehend vorbei. Er drehte anschließend noch kleinere Filme und arbeitete fürs Fernsehen, konnte aber an alte Erfolge nicht mehr anknüpfen.

    Bernardo Bertolucci

    Der 1941 geborene Italienier Bernardo Bertolucci feierte wie Roeg seine ersten Erfolge in den 70er Jahren: Mit „Der große Irrtum“ schaffte er 1970 den internationalen Durchbruch, „Der letzte Tango in Paris“ (1972) ist derweil heute noch sein wohl bekanntestes (und umstrittenstes) Werk. Für beide Filme war Bernardo Bertolucci für den Oscar nominiert, einmal als Autor, einmal als Regisseur. Gewinnen sollte er gleich zwei der berühmten Goldjungen dann 1988 – nämlich sowohl als Autor als auch als Regisseur von „Der letzte Kaiser“. Für den Film durfte er damals als erster westlicher Regisseur in der sogenannten „Verbotenen Stadt“ im Zentrum Pekings drehen.

    Noch in den 70er Jahren inszenierte Bertolucci unter anderem auch das in Deutschland als Zweiteiler veröffentlichte, über fünf Stunden lange Opus „1900“. Daneben verantwortete er in den vergangenen 25 Jahren noch Werke wie „Little Buddha“, „Shandurai und der Klavierspieler“ sowie „Die Träumer“. Gen Ende seiner Karriere wurde es für ihn immer schwieriger, seine Filme zu realisieren. Sein nun letzter Film „Ich und Du“ kam 2013 in die Kinos.

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