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    Erste Kritiken: Netflix' "Unten am Fluss"-Remake sieht aus wie "ein Jahrzehnte altes Computerspiel"

    Die Neuauflage des Trickfilmklassikers „Watership Down“, die ab dem 23. Dezember bei Netflix erhältlich ist, wird von der Fachpresse sehr gemischt aufgenommen. In einer Hinsicht sind sich jedoch alle einig: Die Hasen sind ganz schön hässlich.

    BBC / Netflix

    „Bright eyes, burning like fire…“ – Diese von Art Garfunkel geschriebene Zeile aus dem Soundtrack des Zeichentrickklassikers „Watership Down - Unten am Fluss“ von 1978 passt offensichtlich auch hervorragend zur neuesten BBC-Adaption der Geschichte: Zumindest scheint es so, als wäre der Animationsstil des Remakes vielen Kritikern ein brennender Dorn im Auge. Aus den ersten Rezensionen geht hervor, dass der altmodische CGI-Look der Netflix-Coproduktion, den auch wir bereits mit dem einer Videospiel-Zwischensequenz verglichen haben, auch bei unseren englischen Kollegen nicht sonderlich wohlwollend aufgenommen wird.

    So schreibt beispielsweise Anita Singh vom Telegraph in ihrer, ansonsten sehr positiven, Kritik (4 von 5 Sternen), dass die Hasen aussehen, „als wären sie aus einem Jahrzehnte alten Computerspiel entkommen“. Trotzdem attestiert sie der zweiteiligen Miniserie vor allem dank der prominenten Sprecher (darunter Peter Capaldi, Olivia ColmanNicholas Hoult und John Boyega) eine starke emotionale Wirkung. Sie hebt zudem hervor, dass die Intensität der Gewalt im Vergleich zur Version von ‘78 zurückgefahren wurde und das mit Abstand Grausamste an der Adaption daher das Geträller von Sam Smith sei, der glücklicherweise aber erst im Abspann singe.

    BBC / Netflix

    "Watership Down" - nicht mehr nur mit Mümmel-Männern

    Julia Teti von The Playlist lobt zwar die Modernisierung des Materials und insbesondere die Inklusion von mehreren weiblichen Karnickeln in die Geschichte, lässt sonst allerdings kaum ein gutes Haar an dem Zweiteiler. Auch sie stört sich in erster Linie an den minderwertigen Animationen und vergleicht die Billo-Bunnies mit Videospielfiguren aus den frühen 2000er-Jahren. Den Verzicht auf explizite Gewalt und potentiell Kinder traumatisierende Inhalte sieht sie eher kritisch, die Adaption sei aufgrund dessen zu risikoarm und inkonsequent.  

    Ed Power von The Independent geht mit seinem Videospiel-Vergleich sogar bis zurück ins Jahr 1999 und stellt sich nicht nur die Frage, wie so räudig gerenderte Rammler bei einem angenommenen Budget von 20 Millionen Pfund überhaupt zustande kommen konnten, sondern auch, ob „Watership Down“ ohne die düsteren Momente der Romanvorlage von Richard Adams überhaupt noch „Watership Down“ ist. Er sieht die Schuld für die Massentauglichkeit der Neuauflage bei Streamingriese Netflix und bezeichnet die Miniserie als „ein Produkt der Massenveröffentlichung“.   

    Sarah Deen von Metro hält „Watership Down“ hingegen durchaus für gruselig genug, auch sie ist allerdings der Ansicht, dass dies vorwiegend den kalten, roboterhaften Animationen geschuldet ist. Sie vergibt aufgrund der tollen Besetzung, aus der ihrer Meinung nach vor allem Ben Kingsley positiv heraussticht, 3 von 5 Sternen.

    „Watership Down“ erscheint bei uns am 23. Dezember 2018 auf Netflix.

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