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    5 Gründe, warum "Bumblebee" die Rettung für die "Transformers"-Reihe ist

    Travis Knight geht zurück zu den Wurzeln und präsentiert mit „Bumblebee“ (Kinostart: 20. Dezember 2018) ein sympathisches Action-Abenteuer, das stärker an die 80er-Jahre-Zeichentrickserie als an die Michael-Bay-Blockbuster erinnert.

    Paramount

    Die fünf „Transformers“-Filme von Michael Bay haben zusammen deutlich mehr als vier Milliarden Dollar in die weltweiten Kinokassen gespült. Ein Wahnsinnserfolg! Trotzdem häuften sich zuletzt die kritischen Stimmen. Genau der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang also. Und der ist dem oscarnominierten Regisseur Travis Knight („Kubo – Der tapfere Samurai“) auch gelungen. Weg von der reinen Materialschlacht hin zu einem Action-Abenteuer mit Herz und Verstand. Hier sind gleich fünf Gründe, warum „Bumblebee“ dem festgefahren geglaubten „Transformers“-Franchise eine neue, strahlende Zukunft eröffnet:

    1. Noch mehr Blechschäden - aber mit Seele

    Das erste „Transformers“-Abenteuer von 2007 ist auch deshalb so gut, weil in diesem die technische Brillanz von Michael Bay und die erzählerische Wärme von Produzent Steven Spielberg eine symbiotische Verbindung eingehen. In „Bumblebee“ stecken nun sogar noch mehr von den Qualitäten eines klassischen Spielberg-Blockbusters, immerhin steht er ganz offensichtlich in der Tradition solcher 80er-Jahre-Amblin-Klassiker wie „Die Goonies“ oder eben „E.T. – Der Außerirdische“. Nachdem gerade „Transformers: The Last Knight“ die Zuschauer zwar mit seinem gigantomanischen Action-Bombast überwältigt, aber emotional auch ziemlich kaltgelassen ist, darf man in „Bumblebee“ mit den Protagonisten, egal ob aus Blech oder Fleisch und Blut, endlich auch wieder mitfühlen. Travis Knight hat in seinen Animations-Meisterstücken von „Coraline“ bis „Kubo – Der tapfere Samurai“ gezeigt, dass er berührende Geschichten erzählen kann – und das gelingt ihm nun auch in seinem Live-Action-Regiedebüt ganz hervorragend.

    2. Bumblebee ist und bleibt der coolste Transformer

    Es hat schon seinen Grund, warum Michael Bay seinen menschlichen Protagonisten Sam Witwicky (Shia LaBeouf) im ersten „Transformers“-Film erst einmal mit Bumblebee paart, bis dann im Laufe des Films immer mehr Transformers und Decepticons dazugekommen: Der traditionell gelbe Transformer, der statt mit einer eigenen Stimme mit aneinandergereihten Schnipseln aus Songs, Filmen oder Radioprogrammen spricht, ist nun mal der größte Sympathieträger unter den Auto-Robotern vom Planeten Cybertron. In dem nicht von ungefähr nach ihm benannten „Bumblebee“ wird ihm nun eine noch größere Bühne bereitet, die der diesmal als VW-Käfer auftretende Transformer sehr wohl für sich zu nutzen versteht: Spätestens wenn er sich relativ zu Beginn des Films, nachdem er seine Sprache und sein Gedächtnis verloren hat, ängstlich in einer Ecke der Garage von Teenagerin Charlie (Hailee Steinfeld) zusammenkauert, will man ihn einfach nur noch in den Arm nehmen. Und dass man ihm ab da an für den Rest des Films ganz fest beide Daumen drückt, versteht sich eh von selbst!

    Der Transformer mit der coolsten Stimme ist und bleibt aber natürlich Optimus Prime. Doch keine Sorge, der im Original natürlich wieder von Peter Cullen gespielte Transformers-Anführer spielt in „Bumblebee“ auch eine wichtige Rolle.

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    3. Hailee Steinfeld steckt Shia LaBeouf und Mark Wahlberg in die Tasche

    Dass Hailee Steinfeld mal ein großer Star wird, war eigentlich jedem sofort klar, der sie 2010 in „True Grit“ gesehen hat – und folgerichtig gab es für die damals erst 14-jährige Schauspielerin auch direkt eine Oscarnominierung für ihre Rolle in dem Western-Meisterstück der Coen-Brüder! In „Bumblebee“ spielt sie nun eine an Autos schraubende, The Smiths hörende Teenagerin, die quasi das genaue Gegenstück zu den fragwürdigen Frauenrollen in den bisherigen „Transformers“-Filmen darstellt, aber dennoch nie wie ein bloßes Zugeständnis an den aktuellen Zeitgeist anmutet: Diese Charlie Watson ist schlicht und einfach eine ebenso coole wie sympathische Protagonisten, mit der man nur zu gerne knapp zwei Stunden im Kino verbringt!

    (Wobei sich Travis Knight zumindest einen Seitenhieb auf die Vorgängerfilme dann doch nicht verkneifen konnte. Es ist nämlich eine durchaus bewusste Entscheidung, dass alle, die sich im Film mit nacktem Oberkörper zeigen, ausschließlich Männer sind.)

    4. Gute Action bemisst sich nicht an der Größe der Explosionen

    Nach der puren Überwältigung der bisherigen „Transformers“-Filme setzt Travis Knight in den Action-Szenen von „Bumblebee“ nicht nur wieder mehr auf Übersichtlichkeit, er geht auch mit mehr Handarbeit und Finesse an die Sache ran: Nicht von ungefähr ist unsere Lieblings-Actionszene in „Bumblebee“ keine, in der sich ein Haufen Alien-Roboter einfach gegenseitig die metallenen Schädel einschlägt, sondern eine vergleichsweise begrenzte Sequenz, in der Bumblebee durch das Haus seiner jugendlichen Gastgeberin stolpert und dabei versehentlich nach und nach das komplette Wohnzimmer in Schutt und Asche legt. In Zeiten, in denen man mit Hilfe von CGI wirklich alles auf der Leinwand darstellen kann, verliert bloßer Bombast immer mehr an Wirksamkeit, weil sich die Zuschauer ganz einfach dran gewöhnt haben. Zugleich werden solche clever inszenierten Einfälle immer wichtiger – und von denen hat „Bumblebee“ zum Glück eine ganze Menge!

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    5. Abwechslung hat noch keinem geschadet

    Dass das „Transformers“-Kinofranchise bisher noch nicht so abgegangen ist wie zum Beispiel das MCU, liegt ganz einfach auch daran, dass die Sequels meistens einfach nur noch mehr vom selben geboten haben. , die tatsächlich die ganze Reihe wieder neu mit Leben erfüllen könnten. Nachdem Aber bei diesem „Immer größer! Immer lauter!“ hat irgendwann einfach die Abwechslung gefehlt. Mit „Bumblebee“ eröffnen sich in dieser Hinsicht nun aber völlig neue Möglichkeiten„Bumblebee“ das Franchise in Richtung eines persönlicheren 80er-Jahre-Familien-Action-Abenteuer führt, ist es ja sehr gut denkbar, dass „Bumblebee 2“ oder andere Solo-Spin-offs noch einmal andere Genres aufgreifen – wie es im MCU mit den Superhelden-Solofilmen ja auch gemacht wird.

    Und auch für die Hauptserie eröffnet „Bumblebee“ neue Chancen: Top-Produzent Lorenzo Di Bonaventura hat ja nicht von ungefähr gesagt, dass „die Macher, vor allem was den Ton der Erzählung angeht, eine Menge bei ‚Bumblebee‘ gelernt hätten, was sicherlich auch maßgeblich in den nächsten großen ‚Transformers‘-Film mit einfließen wird.“ Außerdem hätte das ganze Team bei der Produktion von „Bumblebee“ festgestellt, dass „es sehr viel mehr Freiheit gibt, als wir ursprünglich dachen, wenn es darum geht, was wir in einem ‚Transformers‘-Film alles machen können“. Na, dann mal los, „Bumblebee“ ist in dieser Hinsicht ja auf jeden Fall schon mal ein sehr gelungener Anfang!

    „Bumblebee“ startet am 20. Dezember 2018 in den deutschen Kinos.

     

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