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    Die 30 besten Serien des Jahres 2018

    2018 neigt sich dem Ende entgegen. Das haben wir in der FILMSTARTS-Redaktion zum Anlass genommen, um auch im Serienbereich auf ein prall gefülltes Jahr zurückzublicken und unsere Favoriten zu küren.

    Netflix / Universum Film GmbH

    Vor einem Jahr haben wir an dieser Stelle mit der offensichtlichen Feststellung eingeleitet, dass der Serienboom weiter anhält. Und auch ein Jahr später hat sich daran nichts geändert – ganz im Gegenteil: Die Flut an TV- und Streaming-Formaten ist höher denn je und übergießt uns von Jahr zu Jahr mit immer mehr Stoff zum Bingen. Umso schwerer ist es da, den Überblick zu behalten, geschweige denn, bei all den sehenswerten Serien irgendwo den Schlussstrich zu ziehen und sich auf eine Bestenliste festzulegen (so mancher tolle Titel bleibt dabei zwangläufig außen vor). Wir haben den Versuch dennoch gewagt und präsentieren euch auf zwei Seiten 30 Serien, die 2018 in Deutschland im Pay-TV, Free-TV oder bei Streamingdiensten gelaufen sind und die man sich in unseren Augen auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Wie immer freuen wir uns natürlich auch zu lesen, was eure persönlichen Favoriten und Geheimtipps des vergangenen Serienjahres sind und welche Formate ihr in unserer Liste vermisst.

    "Daredevil" - Staffel 3

    Nicole Rivelli / Netflix

    Deutscher Start: 19. Oktober 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: Nachdem er dem Tod so nahe war wie noch nie zuvor, muss der geschundene Verbrechensbekämpfer Matt Murdock alias Daredevil (Charlie Cox) erstmal wieder zu Kräften kommen. Als dann allerdings sein Erzfeind Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) aus dem Gefängnis freikommt, fasst Matt den Entschluss, dass er seine bürgerliche Persona endgültig hinter sich lassen und voll und ganz zu Daredevil werden muss, um seine Stadt zu retten.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Die dritte „Daredevil“-Staffel ist wieder bodenständiger als die etwas überladene zweite und dringt dabei qualitativ in ähnliche Sphären vor wie die starke Auftaktseason (In Sachen Plansequenz toppt sie mit einem elfminütigen Gefängnisaufstand ohne Schnitt sogar Staffel eins und ihren legendären Flurkampf). Die raue Geschichte braucht zwar etwas, um in Fahrt zu kommen, ist ansonsten aber wesentlich fokussierter (und damit auch packender) als bei den meisten anderen Netflix-Marvel-Serien. Die beste Entscheidung war es dabei wohl, erneut Wilson Fisk zum Antagonisten zu machen. Vincent D’Onofrio liefert als Unterweltboss einmal mehr eine bedrohlich-beeindruckende Leistung ab, bekommt mit dem instabilen Bullseye-in-spe Benjamin Poindexter (erst unheimlich charismatisch, dann nur noch unheimlich: Wilson Bethel) aber einen nicht minder faszinierenden Bösewicht an die Seite gestellt. Umso bedauerlicher ist nun die im November 2018 verkündete „Daredevil“-Absetzung, andererseits endet die Serie so immerhin auf absolut hohem Niveau.

    "Die Brücke" - Staffel 4

    Jens Juncker-Jensen / Filmlance

    Deutscher Start: 18.11.2018 (ZDF)

    Darum geht’s: Die schwedische Kriminalkommissarin Saga Norén (Sofia Helin) sitzt im Gefängnis und wartet auf ihr Urteil. Sie soll ihre Mutter umgebracht haben. Als sie auf freien Fuß kommt, hilft sie ihrem dänischen Kollegen Henrik (Thure Lindhardt), der auf der Suche nach einem Serienmörder ist, welcher in der Öresund-Region sein Unwesen treibt. Da Saga praktisch niemals schläft, versucht sie nebenbei herauszufinden, was in der Vergangenheit mit Henriks Familie geschah.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Für eingefleischte Krimi-Fans wird es mit der Zeit immer schwieriger, neue spannende Fälle und Ermittler zu finden. Irgendwie war schließlich alles schon da und Handlungen lassen sich häufig vorhersehen. „Die Brücke“ ist anders. Jede Staffel für sich ist ein Diamant des Genres, mit komplexen, aber niemals unsinnigen Strukturen und einer absolut fantastischen Hauptfigur. Die vierte Staffel ist nun der denkbar beste Abschluss für die schwedisch-dänische Co-Produktion – und bietet ganz nebenbei auch noch die schönste Liebesgeschichte des Serien-Jahres. Nach vielen Jahren als Ermittlerin beschäftigt sich Saga endlich auch mit ihrer eigenen Geschichte, um ein Stück persönliche Freiheit zu erlangen. Ihre Arbeit leidet darunter allerdings nie – ganz im Gegenteil. Geht es nach uns, sollte Saga, die trotz – oder gerade wegen – ihres Asperger-Syndroms eine brillante Ermittlerin ist, ein Denkmal gesetzt werden.

    "The Affair" - Staffel 4

    Paul Sarkis / Showtime

    Deutscher Start: 18. Juni 2018 (Amazon Prime Video)

    Darum geht’s: Eigentlich läuft es für die Familien Solloway, Lockhart und Bailey so gut wie nie zuvor. Alle sind halbwegs glücklich, alle leben in L.A. und fast alle haben sich einigermaßen mit ihren komplizierten Liebes- und Familienleben abgefunden. Cole Lockhart (Joshua Jackson) wird sich endlich bewusst, dass er ohne seine Ex Alison (Ruth Wilson) nicht mehr leben will und macht sich auf die Suche nach ihr. Doch Alison ist wie vom Erdboden verschluckt. Um sie zu finden, bittet er sogar Noah Solloway (Dominic West) um Hilfe – obwohl er ihn nicht besonders schätzt.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Was genau fesselt uns so an „The Affair“? Schließlich erschien 2018 bereits die vierte Staffel der Serie und noch immer geht es darum herauszufinden, wer wen liebt und wer wann und wieso lügt. Das große Beziehungswirrwarr ist im Kern eigentlich nicht besonders außergewöhnlich und die Leben, die die vielen Protagonisten führen, sind keine, nach denen man sich sehnt. Vielleicht ist es das wunderschöne Montauk und die stets melancholische Stimmung, die die Serie so anziehend machen. Mit Sicherheit sind es aber die brillanten Darbietungen der tollen Schauspieler, deren Figuren alle ihre eigenen und feinfühlig aus verschiedenen Blickwinkeln erzählten Geschichten haben, die zudem mit einigen überraschenden Wendungen aufwarten. Es sind auch die ausschweifenden Dialoge, die realistisch und durchdacht wirken und die Liebe, die wortwörtlich in jeder Szene steckt. Die vierte und vorletzte Staffel hat davon eine ganze Menge und sollte definitiv gesehen werden. 

    "Altered Carbon" - Staffel 1

    Netflix

    Deutscher Start: 2. Februar 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: Mehrere Hundert Jahre in der Zukunft verfügt die Menschheit über die Technologie, das gesamte Bewusstsein und alle Erinnerungen eines jeden auf Chips zu speichern und so von einem Körper in den nächsten zu laden. Alle, die sich diese Prozedur leisten können, macht dies quasi unsterblich. Einer von ihnen ist der Superreiche Laurens Bancroft (James Purefoy), der nach dem jüngsten Transfer davon überzeugt ist, dass sein vorheriger Körper ermordet wurde. Der Ex-Elitesoldat Takeshi Kovacs (Joel Kinnaman) soll für ihn der Sache auf den Grund gehen.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Wie vielen Netflix-Serien geht auch „Altered Carbon - Das Unsterblichkeitsprogramm“ gegen Ende ein wenig die Puste aus. Bis dahin machen aber die nicht nur atmosphärisch dichte Welt, die schonungslos-mutige Inszenierung und der über weite Strecken fesselnde Krimi-Plot, in dem vor allem Joel Kinnaman mit einnehmender Präsenz glänzt, die aufwändige Buchadaption besonders für Sci-Fi-Fans zu einem fesselnden Vergnügen.

    "Better Call Saul" - Staffel 4

    Michele K. Short / AMC / Sony Pictures Television

    Deutscher Start: 7. August 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: In der vierten Staffel von „Better Call Saul“ vollzieht sich die Verwandlung von Jimmy McGill (Bob Odenkirk) in Saul Goodman. Ein Jahr auf Bewährung und ohne Anwaltslizenz muss er sich anderweitig über Wasser halten und sich endgültig eingestehen, dass reguläre Arbeit nichts für ihn ist. Parallel dazu vergrößert Gus Fring (Giancarlo Esposito) sein Drogenimperium. Er lässt ein geheimes Labor bauen, das „Breaking Bad“-Fans nur zu gut bekannt ist – und holt sich dafür den Ingenieur Werner Ziegler (Rainer Bock) und dessen Crew aus Deutschland.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Mit der vierten Staffel hat „Better Call Saul“ endgültig das Niveau von „Breaking Bad“ erreicht – und ein Deutscher hat großen Anteil daran. Denn so gelungen gezeigt wird, wie Jimmy einen ähnlichen Pfad wie einst (bzw. streng genommen in der Zukunft) Walter White einschlägt, so meisterhaft ist vor allem die Geschichte von Werner Ziegler erzählt. Rainer Bock beweist hier einmal mehr, dass er zu den Allerbesten seiner Zunft gehört. Es ist großartig, wie der Schauspieler und die Macher uns mit dieser gerade eingeführten Nebenfigur mitleiden lassen, wie seine Einsamkeit in subtilen Gesten und Gesichtsausdrücken illustriert wird und wie so ganz langsam erzählt wird, wie dieser Mann, eingesperrt über Monate, eine folgenschwere und unprofessionelle Entscheidung trifft, für die er am Ende bezahlen muss. Die vierte Staffel von „Better Call Saul“ ist gleich mehrfach so meisterhaft ruhig und beiläufig, aber gleichzeitig mitreißend erzählt wie „Breaking Bad“ zu seinen besten Zeiten – und daneben gibt es auch unglaublich viele Verweise auf die Mutterserie (selbst in kleinsten Mini-Auftritten wie den eines Einbrechers, den Jimmy anheuert).

    "Barry" - Staffel 1

    HBO

    Deutscher Start: 8. Mai 2018 (Sky Atlantic)

    Darum geht’s: Barry (Bill Hader) ist mit der Gesamtsituation unzufrieden. Als ehemaliger Angehöriger der US-Marines verdient er sein Geld nun damit, Menschen gegen Geld zu töten. Der neueste Auftrag führt ihn nach Los Angeles, wo er einen Möchtegern-Schauspieler killen soll. Hier lernt er eine Gruppe Theaterschauspieler kennen, die richtig Lust auf ihren Beruf haben – lässt sich Barry etwa mitreißen?

    Darum lohnt sich das Anschauen: Die Titelfigur mag als Killer und Schauspieler zwischen den Stühlen sitzen, mit ihrer Serie aber meistern Alec Berg („Silicon Valley“) und Bill Hader, der auch hinter der Kamera voll involviert ist, den Grad zwischen Komödie und Drama. „Barry“ ist mal schwarzhumorig, mal ernsthaft – und immer bemerkenswert. Außerdem, das mag bei einer derartigen Serie überraschend sein, fetzt die Action!

    "BoJack Horseman" - Staffel 5

    Netflix

    Deutscher Start: 14. September 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: Auch in Staffel fünf ist der ehemalige-Sitcom-Star BoJack Horseman (Stimme im Original: Will Arnett) mitten im Hollywood-Zirkus auf der Suche nach Sinn und Verbindung. Obwohl er nun einen vielversprechenden neuen Job in einer Serie ergattern konnte, steht sich das humanoide Pferd mit Hang zur Depression auf dem Weg zu seinem Glück noch immer vor allem selbst im Weg.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Die fünfte Staffel „BoJack Horseman“ ist für uns das (bisherige) Highlight in einer insgesamt ohnehin starken Serie. Unerfüllter Kinderwunsch, Feminismus in Zeiten von #MeToo, A-Sexualität – wie unter anderem diese so unterschiedlichen Themen in der neuesten Season verarbeitet werden, mit brillant-bissigen Gags und doch zutiefst ernsthaft, ist meisterhaft. Selbst wenn das Niveau in Staffel sechs nicht gehalten werden sollte, können Fans optimistisch nach vorne schauen: Der Protagonist mag regelmäßig am Tiefpunkt ankommen, eine schlechte Staffel „BoJack Horseman“ gab es bisher aber nicht.

    "4 Blocks" - Staffel 2

    Turner Broadcasting System Europe Limited - A WarnerMedia Company / Wiedemann & Berg Television GmbH & Co.

    Deutscher Start: 11. Oktober 2018 (TNT Serie)

    Darum geht’s: Ein Jahr nach den sich überschlagenden Ereignissen der ersten „4 Blocks“-Staffel hat sich Clan-Oberhaupt Toni Hamady (Kida Khodr Ramadan) wieder voll und ganz dem Gangster-Dasein verschrieben. Seine Pläne, die absolute Kontrolle über die Berliner Unterwelt zu erlangen, gehen den bisherigen Platzhirschen, den al-Saafis, allerdings gewaltig gegen den Strich, sodass ein Krieg bald unvermeidlich scheint.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Nachdem die erste „4 Blocks“-Staffel zu Recht einen kleinen Hype auslöste, waren die Erwartungen an die zweite Season groß. Doch konnte diese ebenfalls auf ganzer Linie abliefern. Zwar müssen wir diesmal auf das Schauspiel-Zugpferd Frederick Lau verzichten, dafür wird sich nun noch stärker auf die gewohnt naturalistisch gehaltene und gerade dadurch so greifbar wirkende Gangster-Geschichte konzentriert, die allein schon durch die schiere Präsenz der Hauptdarsteller Kida Khodr Ramadan und Veysel getragen wird. Mit ihnen tauchen wir noch tiefer in eine kriminelle Parallelwelt ab. Alles ist diesmal noch eine Nummer größer, die omnipräsente Anspannung zwischen den Figuren noch pulsierender. Trotz Anleihen bei großen Vorbildern wie „Die Sopranos“ strahlt „4 Blocks“ weiterhin einen ganz eigenen elektrisierenden Flair aus.

    "Love" - Staffel 3

    Suzanne Hanover / Netflix

    Deutscher Start: 9. März 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: Mickey (Gillian Jacobs) und Gus (Paul Rust) haben tatsächlich, nach zwei Staffeln „Love“, mehr oder weniger zueinandergefunden und sind jetzt ein Paar. Natürlich sind sie kein Paar im klassischen Sinne, auch wenn sie ihr Bestes geben. Gemeinsame Ausflüge mit Freunden am Wochenende, zusammen Hochzeiten besuchen und stets füreinander da sein – Dinge, die Mickey und Gus einfach nicht gut hinbekommen. Müssen sie aber auch gar nicht. Als sie erkennen, dass man ganz so lieben kann, wie man es selbst für richtig hält und wie es überhaupt möglich ist, wird alles nur noch besser.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Es ist nicht nur so, dass „Love“ endlich mal eine andere Art von Liebesbeziehung zeigt, sondern eben auch eine, die es in ihrer Realitätsnähe sonst eher selten zu sehen gibt. Keine Frage, Mickeys und Gus' Liebesleben ist geprägt von Neurosen, die der Zuschauer vielleicht anstrengend finden könnte und die ziemlich speziell zu sein scheinen. Und doch lohnt es, sich auf „Love“ einzulassen – und zwar genau so, wie sich letztlich auch Mickey und Gus auf die Liebe einlassen, mit der sie eigentlich nicht mehr gerechnet haben.

    "The End Of The F***ing World" - Staffel 1

    Netflix

    Deutscher Start: 5. Januar 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: Der 17-jährige James (Alex Lawther) ist drauf und dran, ein Psychopath zu werden – davon ist der Teenager zumindest selbst fest überzeugt. Tatsächlich wächst in ihm der Drang, nach ein paar Tieren auch mal einen Menschen zu töten. Ein geeignetes Opfer scheint er eines Tages in seiner ähnlich kaputten neuen Mitschülerin Alyssa (Jessica Barden) gefunden zu haben. Als die ihn aber dazu überredet, mit ihr Reißaus zu nehmen, entspinnt sich im Laufe eines wilden Road Trips eine ebenso sonderbare wie innige Beziehung.

    Darum lohnt sich das Anschauen:The End Of The F***ing World“ ist eine turbulente und schonungslose Achterbahnfahrt der Gefühle, mal süß und urkomisch, mal brutal und verstörend, dabei aber immer herzerwärmend. Getragen wird dieser eigenwillige Stimmungsmix von der verspielt-lockeren Inszenierung und den beiden perfekt harmonierenden Hauptdarstellern, die ein verkorkstes und erstaunlich ambivalentes Teenie-Paar abgeben, das auf seiner schrägen Reise immer wieder unerwartete Pfade einschlägt.

    "The Handmaid's Tale" - Staffel 2

    Hulu

    Deutscher Start: 2. August 2018 (Magenta TV)

    Darum geht’s: Die zweite Staffel der Romanadaption setzt genau dort an, wo die grandiose erste aufgehört hat. Nach den Qualen, die June (Elisabeth Moss) und ihre Leidensgenossinnen im totalitären Staat Gilead über sich ergehen lassen mussten, gibt es nun einen Silberstreif am Horizont, schließlich wächst allmählich der Widerstand gegen das herrschende System. Doch warten trotz allem auch schon die nächsten großen Herausforderungen und Schicksalsschläge auf die geschundenen Frauen.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Dass der zweiten „The Handmaid’s Tale“-Staffel keine Buchvorlage mehr zu Grunde liegt (schließlich wurde die Handlung von Margaret Atwoods Roman „Der Report der Magd“ schon mit Season eins komplett abgedeckt), merkt man den Folgen zu keiner Sekunde an. Nahtlos und völlig organisch führen sie die Handlungsstränge der ersten Staffel fort und sind dabei mindestens genauso wunderschön bebildert, stark gespielt und beklemmend-spannend erzählt. Eine absolut meisterliche Fortsetzung.

    "Chilling Adventures Of Sabrina" - Staffel 1

    Netflix

    Deutscher Start: 26. Oktober 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: An ihrem 16. Geburtstag muss sich die Halbhexe Sabrina (Kiernan Shipka) zwischen ihrem Leben als Sterbliche an der Seite ihres Freundes Harvey (Ross Lynch) und einer ewigen Existenz voller Magie im Namen des dunklen Lords entscheiden. Doch Sabrina verfolgt ihren eigenen Plan und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben. Mit dieser jugendlichen Rebellion gefährdet sie allerdings nicht nur ihr eigenes Leben.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Neuen wie auch alten Fans von Sabrina Spellman wird in „Chilling Adventures Of Sabrina“ einiges geboten. Wer die 90er-Jahre-Sitcom über die Teenie-Hexe liebte, wird aus dem Staunen nicht mehr rauskommen, denn in der Zwischenzeit hat sich einiges getan. So erschien zum Beispiel eine düstere Neuauflage der Comic-Vorlage, auf der nun auch „Chilling Adventures Of Sabrina“ basiert. Ein Reboot von „Sabrina - Total verhext!“ darf man also nicht erwarten. Dafür gibt es eine mit allerlei Gruselmomenten gespickte Geschichte sowie eine ambivalente und undurchschaubare Sabrina, launig gespielt von „Mad Men“-Star Kiernan Shipka, die sich insbesondere zum Ende der ersten Staffel noch einmal in ihrer Darstellung steigert und so Lust auf weitere Folgen macht. Lange warten müssen wir auf diese dann auch nicht: Am 5. April 2019 startet auf Netflix bereits die zweite Staffel von „CAOS“.

    "Bodyguard" - Staffel 1

    Netflix

    Deutscher Start: 24. Oktober 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: Seit kurzem arbeitet der ebenso heldenhafte wie unberechenbare Golfkriegsveteran David Budd (Richard Madden) als Personenschützer bei der Londoner Polizei. Seine neueste Aufgabe: Bodyguard der ambitionierten Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes). Doch die unterschiedlichen politischen Ansichten bringen David schon bald in eine missliche Lage zwischen Pflicht und Überzeugung. Und so könnte am Ende gar der Beschützer zur größten Gefahr für die Politikerin werden.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Nicht umsonst avancierte „Bodyguard“ zum größten Serien-Hit Europas. Der Polit-Thriller mit „Game Of Thrones“-Star Madden unterhält mit spannenden und überraschenden Höhepunkten, die den Zuschauer die Anspannung förmlich auf der eigenen Haut spüren lassen und uns die Außenwelt für einen Moment vergessen lassen, ohne jedoch jemals den Bezug zu den realen Elementen der Serie zu verlieren. Hervorragend ist vor allem Maddens stoische Darstellung des verzweifelten und traumatisierten Bodyguards.

    "Marcella" - Staffel 2

    ITV

    Deutscher Start: 8. Juni 2018 (Netflix)

    Darum geht's: Detective Sergeant Marcella (Anna Friel) wird zu einem neuen Fall gerufen. In der Wand einer Dachgeschosswohnung wird eine Kinderleiche gefunden, die bei Marcella Erinnerungen weckt. Es handelt sich um einen Freund ihres Sohnes Edward, der vor einigen Jahren spurlos verschwunden ist. Für Marcella beginnt eine nervenaufreibende Suche nach dem Mörder des Kindes. Und natürlich kämpft die Polizistin auch noch immer mit ihren eigenen Dämonen.

    Darum lohnt sich das Anschauen: Die Thriller-Serie „Marcella“ läuft leider ein wenig unter dem Radar. Unserer Meinung nach aber völlig zu Unrecht, schließlich ist sie mindestens genauso gut wie „Luther“! Starke Frauenrollen sind in diesem Serien-Genre schließlich nach wie vor Mangelware. Schon die erste Staffel der britischen Serie war spannend, brillant besetzt und toll inszeniert. Die zweite Staffel ist sogar noch ausgereifter. Die Ermittlerin stürzt sich in den Fall, ihre eigenen Probleme, die in der ersten Staffel noch im Vordergrund standen, geraten aus dem Fokus und bleiben trotzdem wesentlich und greifbar. Marcella ähnelt auf den ersten Blick zwar jeder anderen Ermittler-Rolle (introvertiert, griesgrämig und vom Leben gezeichnet), wird jedoch immer interessanter, je besser man sie kennenlernt. Es ist die Vergangenheit, die sie nicht loslässt und die sie letztlich einholt. Marcella muss sich von ihrem Leben als Mutter und Polizistin verabschieden und geht in den Untergrund. Ein wirklich außergewöhnliches Ende, dass bei einer Fortsetzung auf eine völlig neue Variante der Serie hoffen lässt.

    "Spuk in Hill House"

    Netflix

    Deutscher Start: 12. Oktober 2018 (Netflix)

    Darum geht’s: In den 90ern hat die Familie Crain einen Sommer im berüchtigsten Geisterhaus der USA verbracht, was nach spätestens nach der verhängnisvollen letzten Nacht in der Spukvilla tiefe seelische Narben hinterlassen hat. Nach dem (vermeintlichen) Selbstmord der jüngsten Crain-Tochter werden ihre vier Geschwister und ihr Vater Jahre später erneut mit ihrer schmerzhaften Vergangenheit konfrontiert und müssen feststellen, dass das Haus noch nicht mit ihnen fertig ist.

    Darum lohnt sich das Anschauen: „Oculus“- und „Ouija 2“-Macher Mike Flanagan hat schon in der Vergangenheit ein Händchen für originelle und effektive Horror-Inszenierung bewiesen. Mit seiner Netflix-Serie „Spuk in Hill House“ hat er aber sein bisheriges Meisterstück abgeliefert. Statt auf billige Schockeffekte, setzt er mithilfe von allerlei inszenatorischen Finessen vielmehr auf ein konstant unbehagliches Gänsehaut-Gruseln – vergisst darüber aber auch die Figuren nicht, die er über den Verlauf der zehn Folgen sorgfältig ausarbeitet. Das ist großes Horror-Kino im Serien-Format mit einer nahezu perfekten Balance aus schauriger Grusel- und bewegender Familiengeschichte.

    --> Auf der zweiten Seite findet ihr unsere restlichen Favoriten des Serienjahres 2018.

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