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    Von "The Walking Dead" zu "Shazam!": Unser Interview mit Cooper Andrews

    „The Walking Dead“-Fans kennen Cooper Andrews als liebenswerten Hünen Jerry und auch wenn er in „Shazam!“ nicht gegen Untote kämpft, spielt er dort eine ähnliche Rolle: Victor Vasquez, den Vater der Pflegefamilie von Hauptfigur Billy Batson...

    Warner Bros. / Gene Page/AMC

    Ein Interview mit Cooper Andrews ist während unseres Besuchs am „Shazam!“-Set eigentlich nicht geplant, doch der kräftig gebaute „The Walking Dead“-Star findet dann spontan doch noch die Zeit für ein kurzes Gespräch. Dabei erfahren wir etwa, dass die Darsteller von Billys Pflegefamilie am Set beinahe zu einer echten Familie zusammengewachsen sind…

    FILMSTARTS: Bist du ein Fan der Comics?

    Cooper Andrews: Ich war schon immer ein DC-Fan. Ich bin mit George Reeves und Christopher Reeve aufgewachsen, hab die Filme gesehen, als ich noch kaum laufen und sprechen konnte und hatte einen Superman-Schlafanzug an. Und ich erinnere mich, wie meine Mutter immer gesagt hat, dass ich das Cape ausziehen soll, bevor ich ins Bett gehe, weil ich ansonsten im Schlaf ersticke. Danke, Mom! Aber ja: Comics waren sogar der Grund, warum ich überhaupt mit der Schauspielerei angefangen habe. Ich hatte all diese Actionfiguren und hab mir mit denen lauter Geschichten ausgedacht. Ich mag also auch die ganzen Superheldengeschichten, aber das Coole an „Shazam!“, das, wodurch er sich von den anderen DC-Filmen unterscheidet, ist meiner Meinung nach, dass es hier nicht um einen Superhelden geht, der seine Kräfte erforscht und versucht, das Mädchen zu bekommen, sondern um ein Kind, das seinen Platz im Leben sucht. Wo gehört er hin? Es ist also eine viel bodenständigere Geschichte. Ein Unterschied zu Clark Kent, der entdeckt, dass er ein Alien ist.

    FILMSTARTS: Was kannst du uns über deine Figur sagen?

    Cooper Andrews: Ich spiele Victor Vazquez, den Pflegevater der ganzen Kinder in „Shazam!“. Er war selbst auch ein Pflegekind und jetzt hat er zusammen mit seiner Frau Rosa eine Pflegefamilie gegründet und bietet all diesen unterschiedlichen Kindern ein Zuhause. In diesem Film wird eine Menge Wert auf das Thema Familie gelegt. Unsere Rolle im Film ist also nicht zu streng zu den Kindern zu sein und ihnen den richtigen Weg zu zeigen.

    FILMSTARTS: Wie ist Victors Beziehung zu Billy?

    Cooper Andrews: Ich würde sagen, dass er eine Menge von sich selbst in Billy erkennt. Er war in einer ähnlichen Situation. Deswegen hat er auch eine Menge Geduld und eine Menge Verständnis.

    FILMSTARTS: Welche Rolle hat Victor in der Familie und welche Rosa?

    Cooper Andrews: Victor lässt die Kinder einfach mal machen und weiß, dass sich wunde Knie und kleinere Unfälle nicht vermeiden lassen. Rosa ist hingegen eine besorgte Mutter und gewissermaßen das Herz der Familie. Sie würde sich am liebsten um alle Kinder kümmern.

    FILMSTARTS: Treffen Victor und Rosa denn Shazam?

    Cooper Andrews: Ich würde sagen, sie hören ihn. Es gibt einige Szenen, die im Haus der Familie spielen. Ich spiele dann schon so einen typischen Film-Vater (spielt eine Szene vor): „Was ist denn da draußen los?“ „Ach gar nichts, wir machen gar nichts.“ „Okay...“ Er ist zwar misstrauisch, bekommt aber gleichzeitig nichts mit. Wann bin ich eigentlich so alt geworden, dass ich diese Art von Figur spielen muss? Toll.

    FILMSTARTS: Kommt er Billy & Co. denn irgendwann auf die Schliche?

    Cooper Andrews: Da sind wir uns noch nicht ganz sicher. Wir überlegen noch. Eigentlich würde ich sagen, dass sie ihn ziemlich schnell durchschauen sollten, aber er ist halt auch das neue Kind und sie wollen ihn nicht zu sehr bedrängen und ihm seinen Freiraum lassen.

    FILMSTARTS: Wie erarbeitet man sich ein gutes Verhältnis mit den Kinderdarstellern?

    Cooper Andrews: Ich habe viel Wert darauf gelegt, dass ich die Darsteller vorher kein einziges Mal sehe. Wir wollten ein sehr distanziertes Verhältnis. Sie durften mir nicht in die Augen schauen und mich auch nicht mit meinem Namen ansprechen (lacht). Nein, Quatsch. Wir haben gemeinsame Filmabende veranstaltet. Eine der ersten Sachen, die wir gemacht haben, war, dass wir uns gemeinsam unsere bisherige Arbeit angeschaut haben. Also haben wir bei Netflix oder YouTube jeweils zehn Minuten aus unseren Filmen oder Serien angeschaut. Aber wir haben auch Escape Rooms gemacht oder gemeinsame Abendessen. Die Kinderdarsteller sind wirklich toll und diese Chemie und diese Dynamik kann man nur erreichen, wenn man wirklich viel miteinander rumhängt. Es ist ganz normal geworden mittlerweile. Wir fragen uns also nicht mehr, ob wir zusammen was essen, sondern wann wir zusammen was essen.

    FILMSTARTS: Welche Szenen hat dir beim Dreh am meisten Spaß gemacht?

    Cooper Andrews: Es gibt eine Reihe von Abendessen-Szenen, bei denen im Drehbuch eine Reihe von typischen Dialogen standen. „Wie war dein Tag?“ und so was in der Art. Aber dann durften wir mit den Dialogen ein bisschen rumspielen und ein wenig improvisieren. Und weil wir uns alle mittlerweile so gut kennen, wissen wir genau, was die andere Person sagt und wann sie das sagt. Es wirkt so, als sei es geschrieben, dabei ist es in Wahrheit alles improvisiert.

    FILMSTARTS: Wie war die Arbeit mit David F. Sandberg? Hat er dir irgendwelche außergewöhnlichen Regieanweisungen gegeben?

    Cooper Andrews: Das macht jeder Regisseur. Aber bei David ist es ein besonderer Fall: Er hat so eine ruhige Ausstrahlung, so dass sich niemand sicher ist, was er gerade denkt oder wie man ihn zum Lachen bringen kann. Aber jedes Mal, wenn ich am Set auftauche, setzt er einfach so ein breites, warmherziges Lächeln auf und sagt zu mir: „Hallo, Cooper!“ Was ich an seinem Regiestil mag, ist, dass seine Kameraeinstellungen so einfallsreich sind. Wir teilen viele Szenen in viele kleine Einstellungen auf, eine Dialogzeile hier, eine da, aber es bleibt trotzdem dieses Gefühl von Bewegung. Er überlässt es nicht dem Editor, das ganze irgendwie zusammenzuschneiden, sondern gibt uns den Raum, an einer Szene zu arbeiten. Eine andere Stärke von ihm ist die Zusammenarbeit. Er hat eine klare Vision und weiß genau, was er will, aber wenn man als Schauspieler mit einem Vorschlag zu ihm kommt, ist er auch sofort bereit, das auszuprobieren. Fast fühlt es sich manchmal so an, als hätte er seine Arbeit als Regisseur schon geleistet, indem er uns gecastet hat, und jetzt lässt er uns einfach machen. Das ist sehr befreiend, aber gleichzeitig bleiben wir natürlich auch seiner Vision treu. Außerdem hat er immer Schokolade dabei.

    „Shazam!“ ist ab dem 4. April 2019 in den deutschen Kinos zu sehen.

     

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