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    "Creed II": So kam es zu DEM großen Überraschungsauftritt

    In „Creed 2“ absolviert Brigitte Nielsen einen kurzen Auftritt als Ex-Frau von Ivan Drago und Milo Ventimiglia ist erneut als Rockys Sohn Robert Balboa jr. zu sehen. Doch wie kam es eigentlich zu diesen beiden überraschenden Cameos?

    Warner Bros.

    In „Creed II“ muss Protagonist und Rocky-Nachfolger Adonis Creed (Michael B. Jordan) gegen Viktor Drago (Florian Munteanu), den Sohn von Ivan Drago (Dolph Lundgren), antreten. Damit wird die Geschichte aus „Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts“ fortgesetzt, in dem der italienische Hengst Rocky Balboa (Sylvester Stallone) eben jene Kampfmaschine Ivan Drago in dessen russischer Heimat auf die Bretter schickte, nachdem der zuvor Adonis‘ Papa Apollo (Carl Weathers) in einem spektakulären Schaukampf mit seinem Dampfhammer aus dem Leben schlug.

    Wem „Rocky IV“ noch gut im Gedächtnis ist, der wird sich auch an Dragos Ehefrau Ludmilla erinnern, die ihm dort als eiskalte Managerin zur Seite steht. Diese wird von Brigitte Nielsen gespielt, die vielen heutzutage wohl eher durch ihre Auftritte in RTLs „Dschungelcamp“ oder weiteren Trash-TV-Shows bekannt sein dürfte. Ihre Zeit als Hollywood-Star war nach Auftritten in „Red Sonja“, „Rocky IV“, „Die City-Cobra“ und „Beverly Hills Cop II“ Ende der 1980er Jahre jedenfalls schnell wieder vorbei. Deshalb war auch nicht unbedingt davon auszugehen, dass sie in „Creed II“ noch ein weiteres Mal in ihre vielleicht bekannteste Rolle schlüpfen würde – auch wenn die meisten „Rocky“-Fans wohl insgeheim darauf gehofft haben. 

    Und tatsächlich kommt dann irgendwann der Moment. Ivan Drago, der nach seiner Niederlage gegen Rocky nicht nur vom sowjetischen System verstoßen, sondern gleichzeitig auch von seiner Frau Ludmilla verlassen wurde, ist gemeinsam mit seinem Sohn zu einem Bankett bei hochrangigen russischen Politikern geladen. Und der vermutlich Wichtigste von ihnen – immerhin sitzt er an der Tafel auf einem zentralen Platz – bringt seine Frau mit: Brigitte Nielsen! Doch wie kam es überhaupt zu diesem überraschenden Auftritt, der bis zuletzt geheim gehalten wurde?

    Brigitte Nielsens Comeback

    Die Idee, Brigitte Nielsen als Ludmilla zurückzubringen, kam von Regisseur Steven Caple Jr. Er wollte der in „Rocky IV“ noch sehr eindimensionalen Figur Ivan Drago mehr Tiefe verleihen, indem er in seinem Film zeigt, dass seine Frau ihn samt Sohn hat sitzen lassen. Also sprach er mit Drehbuch-Co-Autor Sylvester Stallone darüber, der zwischen 1985 und 1987 immerhin eine medienträchtige Ehe mit der 1,85 Meter großen Dänin führte. Und Stallone war von der Idee begeistert, wie Caple verrät: „Er sagte: ‚Weißt du was? Die Fans werden durchdrehen!‘“ Und so war die Rückkehr von Brigitte Nielsen beschlossene Sache (via USA Today).

    Ein aufregendes Wiedersehen

    Und nicht nur die Fans und Sylvester Stallone seien begeistert über das Comeback gewesen, auch Brigitte Nielsen selbst fand es großartig, wie die 55-jährige dem People-Magazin erzählt. Ihr erster Tag am Set von „Creed II“ sei wirklich toll gewesen, auch wenn sie zuvor sehr aufgeregt war: „Mein Herz hat sehr schnell geschlagen. Damals war ich mit Sylvester verheiratet und nun bin ich nun mal die Ex-Frau. Aber es war toll, den halben Cast von damals, 32 Jahre später, wieder vereint zu sehen. Wer hätte je gedacht, dass wir so viele Jahre später noch einmal in diese Rollen schlüpfen würden?“ Und auch zwischen ihr und Stallone habe es keinerlei Probleme gegeben: „Wir sind zwei Profis und so haben wir uns auch verhalten. Er blieb zwar in der amerikanischen Ecke und ich in der russischen […] aber es war sehr angenehm.“ Nur mit einer Sache habe sie sich sehr schwer getan: „Es war extrem hart, dieses Geheimnis [ihren Cameo-Auftritt] für mich zu behalten.“

    Als wir im vergangenen Jahr ein Interview mit Dolph Lundgren zu „Creed II“ führen durften, sprachen wir den kantigen Schweden übrigens ebenfalls auf Nielsens Auftritt und das Wiedersehen nach so langer Zeit an. Es sei bizarr gewesen – aber dennoch tolle Idee :

    „Ja, was für eine großartige Idee. Jeder musste darüber Stillschweigen bewahren. Aber ich war sehr glücklich darüber, dass sie dabei ist – aus dramaturgischen Gründen. Dann saß ich eines Tages beim Dreh in meinem Trailer und jemand sagte: ‚Brigitte will dir Hallo sagen.‘ Sie kam rein, sie ist soooooo groß, aber sehr nett, eine sehr nette Frau. Das weckte Erinnerungen an ‚Rocky IV‘, sie heiratete ja damals im richtigen Leben meinen Boss Sylvester Stallone. Aber auch für Sylvester war es komisch, er hatte sie seit 35 Jahren nicht gesehen, so hat er es mir zumindest erzählt. Also tauchte sie dann einfach am Set auf, es war bizarr für ihn und alle anderen auch. Aber in gewisser Weise hat sich so der Kreis geschlossen.“

    Es war bizarr, als Brigitte Nielsen am "Creed II"-Set aufgetaucht ist: Unser Interview mit Dolph Lundgren

    Verändert hat sich Nielsens Ludmilla in den über 30 Jahren zwischen „Rocky IV“ und „Creed II“ übrigens kein Stück. Damals kehrte sie enttäuscht ihrem Ehemann den Rücken, nachdem dieser Rocky nicht besiegen konnte, und nun tut sie dasselbe am Ende des Films mit ihrem Sohn. „Ludmilla ist gemein, kühl und sadistisch […] und am Ende denkt sie sich: ‚Du bist wie dein Vater. Du kannst nicht gewinnen. Du kannst gar nichts. Ich gehe.‘ Wie eine Menge Menschen hat sie sich für Macht und Geld entschieden“, beschreibt Nielsen ihre Rolle (via USA Today).

    Milo Ventimiglia ist wieder Rockys Sohn

    Ganz ähnlich wie der Auftritt von Brigitte Nielsen kam übrigens auch der kurze Cameo von Milo Ventimiglia am Ende des Films zustande. Der „This Is Us“-Hauptdarsteller hatte 2006 in „Rocky Balboa“ den Sohn des Titelhelden gespielt. Das schwierige und unterkühlte Verhältnis der beiden macht einen großen Teil der Handlung des Comeback-Films aus, am Ende versöhnen sie sich aber und Robert Balboa, jr. steht bei Rockys letztem Kampf unterstützend in der Ring-Ecke.

    Auf die Idee, auch ihn zurückzubringen, kam ebenfalls Steven Caple Jr.: „Ich bin ein großer Fan von ‚Balboa‘ und als Rocky in ‚Creed‘ dann Krebs bekam, fragte ich mich: ‚Wo ist Robert?‘“, gibt der Regisseur zu Protokoll. Und anschließend habe es wieder nur ein Gespräch mit Sylvester Stallone gebraucht und schon war fast alles in trockenen Tüchern: „Er rief dann Milo an, der war begeistert […] und tauchte am Set auf“, so Caple Jr. (via Bustle).

    „Creed II“ läuft seit dem 24. Januar 2019 in den deutschen Kinos. 

     

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