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    Die verrückte Geschichte hinter "The Last Witch Hunter": So macht Vin Diesel Rollenspiel-Träume wahr

    Vin Diesel gilt eigentlich nicht als großer Geschichtenerzähler. Doch der Draufgänger mit der Reibeisenstimme hat eine extrem kreative Seite, die er in „The Last Witch Hunter“ voll auslebt. RTL zeigt den Film heute um 20.15 Uhr.

    2015 Concorde Filmverleih GmbH

    The Last Witch Hunter“ feierte seine Premiere hierzulande am 22. Oktober 2015, Hauptdarsteller und Produzent Vin Diesel spielt seine Figur Kaulder jedoch abseits der Leinwand bereits seit einer halben Ewigkeit. Der namensgebende Hexenjäger ist nämlich Diesels eigener Fantasie entsprungen und dient diesem seit Jahren als Avatar im Pen&Paper-Klassiker „Dungeons & Dragons“ (via Bustle). Diesel, ein hochgradig begeisterter Rollenspiel-Fan entwarf die Figur Kaulder als seinen Spielercharakter, bei seiner Konzeption hieß dieser jedoch Melkor (nach dem Erzfeind der Elben und Menschen in Tolkiens „Silmarillion“) und war ein Halb-Drow (eine Elfenrasse in „D&D“). Die Idee, ihn zu einem Hexenjäger zu machen, entnahm er der inoffiziellen Spielerweiterung „Arcanum“, die dem Hauptspiel zahlreiche neue Charakterklassen hinzufügte. Der Hexenjäger existierte in der zweiten Edition des offiziellen „D&D“-Universums, die Diesel und seine Freunde als Grundlage für ihre Abenteuer verwendeten, nämlich nicht.   

    So entstand "The Last Witch Hunter"

    Doch wie wurde ein Rollenspielcharakter, der jahrelang nur auf einem vollgekritzelten Blatt Papier im Hause Diesel existierte, plötzlich zur Hauptfigur einer rund 90 Millionen Dollar teuren Hollywoodproduktion? Die Antwort ist gleichermaßen simpel wie faszinierend: Im Jahr 2004 brachte Wizards Of The Coast, Herausgeber von „Dungeons & Dragons“, anlässlich des 30. Jubiläums des beliebten Rollenspiels eine schriftliche Retrospektive auf den Markt, in dem die Historie des Spiels, berühmte Wegbereiter und Pioniere, interessante Anekdoten, Artworks und vieles mehr zusammengefasst waren. In der Firma wusste man von Diesels Leidenschaft für das Spiel, weshalb er gebeten wurde, ein persönliches Vorwort für das Buch zu verfassen.

    2015 Concorde Filmverleih GmbH

    Gelesen wurde Diesels Beitrag von tausenden Fans, darunter einigen im direkten Umfeld von Cory Goodman, dem späteren Drehbuchautor von „The Last Witch Hunter“. Goodman, ebenfalls begeisterter D&D-Spieler, wurde von einem gemeinsamen Freund mit Diesel zusammengebracht. Nach einem längeren Gespräch mit dem „Fast & Furious“-Star über die geteilte Leidenschaft, beschloss er dann, ein Drehbuch um dessen Charakter Melkor herumzuschreiben. Der Name der Figur musste natürlich abgeändert werden und statt im „D&D“-Universum gegen Gallertwürfel und Betrachter zu kämpfen, geht der Held in „The Last Witch Hunter“ in einer halbwegs der Gegenwart entsprechenden Welt auf Hexenjagd. Auch Elijah Wood spielt nicht seine bekannten Halbling-Figur, sondern einen menschlichen Kleriker. Dennoch finden sich im Film noch einige Anspielungen auf die Ursprünge der Hauptfigur (etwa die Tatsache, dass die Hexen im Film verschiedene Level haben), deren Charakterklasse es dank des Films mittlerweile übrigens auch ins offizielle D&D-Regelwerk geschafft hat.

    Heute Abend bietet sich auch gleich eine Möglichkeit, gezielt nach diesen Ausschau halten. RTL zeigt „The Last Witch Hunter“ nämlich um 20.15 Uhr im deutschen Free-TV.

     

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