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    "Umbrella Academy": So könnte es in der 2. Staffel weitergehen

    Die neue Netflix-Superheldenserie endet mit einem Cliffhanger. Falls sich die Macher in der zweiten Staffel wieder an der Geschichte der Vorlage orientieren wollen, bliebe nur der Comic „Hotel Oblivion“…

    Christos Kalohoridis/Netflix

    Achtung Spoiler! Wir verraten das Ende der ersten Staffel „The Umbrella Academy“

    Es endet mit dem Weltuntergang und trotzdem auf einer wunderschönen Note: Die anderen Umbrella-Kinder konnten ihre Schwester Vanya (Ellen Page) nicht daran hindern, mit ihren frisch entdeckten Superkräften ein Loch in den Mond zu schießen, dessen Trümmerteile die Erde zerstören. Kurz bevor sie aber zermatscht wird, springt die Gruppe in der Zeit zurück – die Fähigkeit von Number Five (Aidan Gallagher) macht es möglich. Das Ziel: Um den Weltuntergang zu verhindern, muss Vanya in der Vergangenheit geheilt werden. Die Umbrella-Kids wollen ihrer Adoptiv-Schwester helfen, die ihr ganzes Leben lang ausgeschlossen war und deswegen zum Schluss durchdreht.

    Steve Blackman, einer der „Umbrella Academy”-Serienautoren, gab gegenüber dem Hollywood Reporter freimütig zu, dass er und seine Kollegen keine Ahnung haben, wo die Helden hinspringen. Man habe sich das bewusst offen gehalten, um für die zweite Staffel unterschiedliche Optionen zu haben. Wir geben auch zu, dass wir nicht wissen, worum es in Season 2 von „Umbrella Academy“ gehen wird. Aber mit Hilfe von ein bisschen gesundem Menschenverstand und den Comics haben wir zumindest eine Ahnung:

    Heilung für Vanya?

    Nach dem Cliffhanger der ersten Staffel müssen Number Five, Luther (Tom Hopper), Diego (David Castañeda) und die anderen nun zumindest versuchen, die kleine Vanya in der Vergangenheit besser zu behandeln. Dafür gibt es keine Vorlage in den Comics, aber die Serie – deren erste Staffel übrigens ein Mix der ersten beiden Comic-Sammelbänden war – weicht sowieso hier und da von der Vorlage ab (am Ende des Bandes „Apocalypse Suite“ etwa können die Helden den Weltuntergang sehr wohl stoppen, deswegen aber wird Vanya in den Kopf geschossen und sie muss den kompletten zweiten Band „Dallas“ über vor sich hin siechen).

    Es ist natürlich eine andere Frage, ob das Unterfangen, die kleine Vanya im zweiten Versuch zu inkludieren statt auszugrenzen, Erfolg haben wird. Hauptverantwortlich war schließlich der Adopitvpapa Reginald Hargreeves (Colm Feore), der die potentiell zerstörerischen Kräfte von Vanya entdeckte und ihr deswegen einredete, nichts Besonderes zu sein – was dann zusammen mit der Einkerkerung ironischerweise erst dazu führte, dass die ältere Vanya zerstörerisch geworden ist. Hargreeves könnte von den in der Zeit zurückgereisten Helden gewarnt werden. Doch ob er ihnen glaubt beziehungsweise seine Verantwortung anerkennt, ist fraglich, so stur wie wir ihn kennengelernt haben.

    Die Comics als Vorlage

    Außerdem soll die Serie den Comics folgen, zumindest grob. Comicautor Gerard Way plant insgesamt acht Ausgaben (jeweils unterteilt in sechs einzeln veröffentlichte Kapitel) und hat den Serien-Machern bereits eine Handlungsübersicht zu allen Comics gegeben. Da die verwandelte, böse Vanya in den Comics noch länger eine Rolle spielt und keine komplette zweite Staffel für ein Abenteuer in der Vergangenheit draufgehen dürfte, für das es zumindest in den bisherigen Comics eben keine Vorlage gibt, wird der im Staffelfinale in Aussicht gestellte Zeitsprung wahrscheinlich nur eine Episode einnehmen – an deren Ende vielleicht der Weltuntergang verhindert ist, Vanya aber trotzdem durchdreht.

    Gehen wir also nun mal davon aus, dass Gerard Way für keinen der späteren Comics eine umfangreiche „Wir retten Vanya in der Vergangenheit“-Geschichte geplant hat, die in der Serie vorgezogen würde. In diesem Fall müsste es auch in der zweiten Staffel „Umbrella Academy“ recht bald mit der Handlung des dritten Comic-Bandes weitergehen, der „Hotel Oblivion“ heißt.

    Ein Knast für Bösewichte?

    Die Handlung der mitunter wild und ohne große Erklärung hin- und herspringenden „Umbrella“-Comics ist nicht so ganz einfach zu erklären und bei „Hotel Oblivion“ kommt hinzu, dass es dort zumindest anfänglich eher um einzelne Geschichten der Helden und weniger um einen Gesamtplot geht und außerdem das letzte, sechste Kapitel erst im März veröffentlicht wird. Aber wir haben nun einfach mal die zwei in unseren Augen wesentlichen Dinge herausdestilliert:

    Das Hotel Oblivion: Wie sich herausstellt, hat der alte Hargreeves nicht nur Kinder mehr oder weniger weggesperrt, sondern auch deren Feinde. Das „Hotel“ der Fieslinge befindet sich in irgendeiner anderer Dimension (fragt nicht…). Aber sollte es geöffnet werden, wäre der Ärger groß…

    … und dafür könnte die mysteriöse Perseus Corporation sorgen. Die wird im zweiten Comic-Band „Dallas“ eingeführt, wo der reiche, junge und massiv unsympathische Chef Mr. Perseus sein kürzlich ganz unverhofft gemachtes Vermögen dazu nutzt, die Mehrheit der Aktien zu kaufen und so ganz alleine darüber entscheiden zu können, was die Firma macht: böse Experimente. Worin auch immer die bestehen, Mr. Perseus hat jedenfalls ein großes Interesse am Hotel Oblivion beziehungsweise dem, was dort hinter den Mauern ist.

    "Umbrella Academy": Unsere Kritik zur Netflix-Superheldenserie mit dem affengeilen Affen-Butler

    Mit den zunächst eingekerkerten Bösewichten aus dem Hotel Oblivion, zu denen auch ein herumfliegender Kopf gehört, sowie einer jungdynamischen Unternehmer-Arschgeige als Strippenzieher hätten die Umbrella-Helden in der zweiten Staffel einiges zu tun – und es wären Feinde darunter, die wie sie über herausragende Fähigkeiten verfügen. Damit würde eine Lücke der ersten Season geschlossen: Superbösewichte gab es hier nur in Erzählungen (wie etwa der wildgewordene Eifelturm, den Zuschauer im Unterschied zu den Comic-Lesern nicht zu sehen bekamen).

    Und klar: Das Hauptproblem der Helden bleiben sowieso sie selbst. Da haben die Umbrellas am Ende der ersten Staffel jeder noch so viel seelischen Ballast, dass sich damit mindestens fünf weitere Seasons füllen ließen, selbst wenn die Helden dort jeweils die ganze Zeit nur auf den Couches ihrer Psychologen liegen würden.

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