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    50-Millionen-Dollar-Klage: Darum hat Johnny Depp angeblich seine "Fluch der Karibik"-Rolle verloren

    Johnny Depp verklagt seine Ex-Frau Amber Heard auf 50 Millionen Dollar. Diese Meldung macht seit dem Wochenende die Runde. Versteckt darin ist auch ein Vorwurf, der Depps vielleicht größte Filmrolle betrifft. Wir liefern euch die Hintergründe.

    Walt Disney

    Dem Klatschmagazin The Blast liegt eine Klageschrift vor, die die Anwälte von Johnny Depp gegen Amber Heard bei Gericht eingereicht haben. Die Internetseite hat unter anderem auch Screenshots aus der Klage veröffentlicht und zitiert mehrfach daraus. Vor allem geht es in dem Fall um Verleumdung, aber auch um die Zukunft des „Pirates Of The Caribbean“-Franchise. Wir verraten euch, was dahinter steckt.

    Darum geht es in der Klage

    Eigentlicher Grund der Klage ist, dass sich Johnny Depp von Amber Heard verleumdet fühlt. Die Schauspielerin veröffentlichte am 18. Dezember 2018 einen Meinungstext in der Washington Post: In diesem sagt sie unter anderem, dass sie schon im College-Alter „belästigt und sexuell angegriffen“ worden sei. Namen nennt sie hier nicht. Daneben behauptet Heard im Text, dass sie „vor zwei Jahren eine öffentliche Person rund um häusliche Gewalt wurde“. Einen Namen nennt sie an dieser Stelle zwar wieder nicht, spielt damit aber zweifelsohne auf Auseinandersetzungen im Frühjahr / Sommer 2016 an, als sie sich von Depp scheiden ließ und eine einstweilige Verfügung gegen ihn erließ, weil er gewalttätig geworden sei.

    Später einigten sich beide Seiten und gaben eine gemeinsame Erklärung ab, die in der Sache viele Schlupflöcher ließ. So heißt es unter anderem, dass „keine Seite falsche Anschuldigungen machte, um sich zu bereichern“ (was falsche Anschuldigungen aus anderen Gründen offen lässt), aber auch, dass es „nie die Absicht gab, physisch oder emotional zu verletzen“ (was entsprechende Verletzungen ohne diese bedenkliche Absicht nicht ausschließt).

    Dass Heard in dem Meinungsartikel auf die öffentlichen Diskussionen um ihren Streit mit Depp Bezug nimmt, erzürnte den Superstar. Seine Anwälte argumentieren, dass zwar Depps Name nicht falle (und sie auch keine Vorwürfe explizit wiederholt), die „zentrale Prämisse aber ist, dass Mrs. Heard Opfer häuslicher Gewalt ist und Mr. Depp häusliche Gewalt gegen sie verübt haben soll“. Heard wird weiter vorgeworfen, dass es sich um einen „Hoax“ handele, der positive Publicity für sie hervorrufen soll. Zudem wird Heard auch noch vorgeworfen, dass sie in Wirklichkeit die Angreiferin war, es wird ihr also häusliche Gewalt gegenüber Depp unterstellt. Wegen der Verleumdung stehe dem Schauspieler laut seinen Anwälten daher ein Schadensersatz in Höhe von 50 Millionen Dollar zu.

    Und welche Rolle spielt "Pirates Of The Caribbean"?

    Und hier kommt die „Pirates Of The Caribbean“-Reihe ins Spiel. Die Anwälte von Johnny Depp argumentieren laut The Blast, dass Heards Artikel in der Washington Post der Karriere des Superstars geschadet habe. Als Beweis führen sie an, dass der Schauspieler vier Tage nach der Veröffentlichung aus der berühmten Piraten-Reihe entlassen wurde.

    Das ist die erste offizielle Aussage, dass Disney nicht mehr mit Johnny Depp als Jack Sparrow plant. Am 20. Dezember 2019, also nur zwei Tage nach der Veröffentlichung des Artikels, bestätigte Disney zwar zum ersten Mal, dass man „neue Energie und Lebendigkeit“ in die Reihe bringen wolle und deswegen die „Deadpool“-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick angeheuert hat (die mittlerweile das Projekt aber wieder verlassen haben), aber ein Abschied von Depp wurde damals zumindest nicht explizit angekündigt. Die Frage ist sowieso, ob dies wirklich eine Reaktion auf den Artikel von Heard sein kann.

    Dass die Drehbuchautoren neu an Bord kommen, wurde nämlich spätestens schon im Oktober 2018 beschlossen und kursierte über die Branchenblätter. Kurz danach sickerte auch bereits durch, dass Johnny Depp nicht mehr im Mittelpunkt stehen soll, was natürlich die Frage eröffnet, ob der von Depps Anwälten hergestellte Zusammenhang zu Heards Artikel wirklich existiert oder Disney sich zu diesem Zeitpunkt schon längst gegen Depp entschieden hatte. Sollte es zu einer Gerichtsverhandlung kommen, könnte das ein interessanter Punkt in der Beweisaufnahme sein, wenn Depp zum Beispiel auf einen Anruf oder eine Mail von Disney Bezug nehmen kann, dass er nicht mehr als Jack Sparrow gebraucht wird und die im zeitlichen Zusammenhang zum Artikel steht.

    So reagiert Amber Heard

    Ein Anwalt von Amber Heard teilte The Blast übrigens mit, dass die Klage nur ein „erneuter Versuch von Johnny Depp sei, Amber Heard zum Schweigen zu bringen. Man werde sich gegen die „grundlose Klage“ erfolgreich verteidigen. Von der Schauspielerin, die zuletzt als Hauptdarstellerin an der Seite von Jason Momoa mit „Aquaman“ einen großen Kinohit landete, gibt es selbst noch keine Aussagen.

    Wie es mit der „Pirates Of The Caribbean“-Reihe weitergeht, steht derweil in den Sternen. Zuletzt gab es widersprüchliche Angaben darüber, ob Disney die Reihe aufgeben will oder neue Autoren sucht, die Ideen für einen Reboot entwickeln.

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