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    "Monsieur Claude 2"–Regisseur verrät uns: So stehen die Chancen für einen dritten Teil!

    Fünf Jahre nach dem Mega-Erfolg „Monsieur Claude und seine Töchter“ kommt nun die Fortsetzung der französischen Komödie in die Kinos. Wir haben mit Regisseur Philippe de Chauveron in Berlin über „Monsieur Claude 2“ gesprochen.

    Neue Visionen Filmverleih

    Den französischen Komödien-Hit „Monsieur Claude und seine Töchter“ haben weltweit fast 20 Millionen Menschen im Kino gesehen. Nach diesem Erfolg war eine Fortsetzung wohl nur noch eine Frage der Zeit – und die ist nun gekommen: Während der konservative Anwalt Claude (Christian Clavier) und seine Ehefrau Marie (Chantal Lauby) ihre aus allen Teilen der Welt stammenden Schwiegersöhne im ersten Teil noch loswerden wollten, wendet sich im Sequel nun das Blatt. Denn als die Kinder und Enkel auswandern wollen, versuchen Claude und Marie mit allen Mitteln, ihnen die Schönheit Frankreichs zu vermitteln und sie so doch noch zum Bleiben zu bewegen.

    Im Gespräch erzählt uns Regisseur Philippe de Chauveron, dass er „Monsieur Claude 2" nicht gedreht hat, „nur um etwas nachzuschieben“. Außerdem verrät er, dass er sich nicht persönlich an ein US-Remake seines Films herantrauen würde, ein dritter Teil aber sowieso sehr viel wahrscheinlicher ist...

    FILMSTARTS: „Monsieur Claude und seine Töchter“ endet damit, dass sich Claude und Marie vornehmen, die Schwiegereltern ihrer Töchter in den verschiedenen Teilen der Welt zu besuchen. Viele Fans nahmen daher an, dass der zweite Teil von dieser Weltreise handeln wird. Nun wird sie allerdings in den ersten zehn Minuten erzählt, ohne wirklich viel von ihr zu zeigen. Wir sehen die Eheleute lediglich im Flugzeug sitzen...

    Philippe de Chauveron: Es gab beim Schreiben eine lange Diskussion darüber, ob wir die Reise zeigen sollen oder nicht. Aber wir haben uns dann dagegen entschieden, weil ich die Situation einfach viel schöner fand, dass Claude und Marie wiederkommen und beim Essen mit der Familie eigentlich ganz furchtbar politisch inkorrekte Sachen über die Reise erzählen. Ich mochte die Vorstellung, dass die Töchter und Schwiegersöhne das über sich ergehen lassen müssen und man das auch in ihren Gesichtern gespiegelt sieht. Claude meint es ja nicht böse. Er erzählt von seinen Erlebnissen einfach ohne Filter. Er spricht aus, was er denkt. Und er redet wie viele Leute reden würden, wenn sie keinen Filter hätten.

    Arnaud Borrel

    FILMSTARTS: Die Gags bewegen sich ja teilweise auf einem sehr schmalen Grat zwischen dem Spiel mit und der Bestätigung von Klischees. Gab es Pointen, die du rausgenommen hast, weil sie dir dann doch zu heikel waren?

    Philippe de Chauveron: Nicht wirklich. Es gab schon ein oder zwei Gags, über die wir länger nachgedacht haben, denn es ist ja auch nicht Sinn der Sache, jemanden zu verletzten. Wir wollten ja, dass die Leute lachen können – auch über sich selbst. Unsere Erfahrung hat aber auch gezeigt, dass die Leute bei den Test-Screenings über die krassesten Witze am meisten gelacht haben. Also wurde nichts rausgenommen.

    FILMSTARTS: Wurde denn am Set viel improvisiert?

    Philippe de Chauveron: Ein bisschen. Die Improvisation ist aber eher in der Vorbereitung passiert, als wir die Texte das erste Mal mit den Schauspielern durchgearbeitet und geschaut haben, ob sie überhaupt sprechbar sind. Wirkten andere spontane Ausdrücke lebendiger, haben wir es geändert. Viele unserer Darsteller sind ja auch selbst Erfahren im Schreiben. Wenn sie dann Vorschläge gemacht haben, über die ich spontan lachen musste, haben wir sie auch reingenommen*.

    *Noom Diawara und Julia Piaton haben uns verraten, welche ihrer Vorschläge im Film gelandet sind. Das Interview mit den Schauspielern erscheint nächste Woche hier auf FILMSTARTS.

    Im deutschen Titel fehlt Marie Verneuil

    FILMSTARTS: Während der erste Film in Frankreich „Qu'est-ce que j'ai fait au bon Dieu?“ heißt [übersetzt: „Lieber Gott, was haben wir nur getan, dass wir das verdienen?“], erschien er in Deutschland unter dem Titel „Monsieur Claude und seine Töchter“. Marie Verneuil wird vom deutschen Titel also nicht miteingeschlossen, obwohl sie in Bezug auf ihre Schwiegersöhne genauso empfindet wie ihr Mann. Der zweite Teil heißt hierzulande sogar nur noch „Monsieur Claude 2“. Wie stehst du dazu?

    Philippe de Chauveron: „Qu'est-ce que j'ai fait au bon Dieu?“ ist ein Satz, den viele Franzosen häufig verwenden, der in Deutschland aber nicht so gebräuchlich ist. Als ich den deutschen Titel gehört habe, dachte ich auch kurz über die Änderung nach, fand sie dann aber in Ordnung. Und offenbar hatte der deutsche Verleih recht: Der Film wurde erfolgreich und der Titel spielt dabei schließlich immer eine wichtige Rolle. Und weil schon der erste Teil von vielen mit „Monsieur Claude“ abgekürzt wurde, heißt es jetzt eben nur noch „Monsieur Claude 2“.

    "Monsieur Claude 3" oder US-Remake?

    FILMSTARTS: Zuletzt gab es mit „Mein Bester & Ich“ ein US-Remake des französischen Hits „Ziemlich beste Freunde“. Könnte es in der Zukunft auch ein US-Remake von „Monsieur Claude“ geben?

    Philippe de Chauveron: Es gibt Verhandlungen und Überlegungen. Die sind jetzt aber noch nicht so weit fortgeschritten, denn das ist nicht ganz so einfach. Aber ich könnte mir schon vorstellen, dass dort zum Beispiel ein Mexikaner, ein Jude und ein Schwarzer in eine texanische Familie einheiraten.

    FILMSTARTS-Volontärin Regina Singer und "Monsieur Claude 2"-Regisseur Philippe de Chauveron

    FILMSTARTS: Würdest du das US-Remake denn auch gerne selbst machen oder hast du einen Regisseur im Kopf, den du dir dafür wünschst?

    Philippe de Chauveron: Weder noch. Um so eine Komödie zu machen, müssen die Kenntnisse über eine Kultur wirklich ziemlich spezifisch sein. Und das würde ich mir nicht zutrauen. Es würde auch keinen Sinn ergeben. Da drehe ich lieber einen weiteren Teil. Aber ich habe jetzt auch keinen Regisseur im Kopf, von dem ich mir wünschen würde, dass er das Remake inszeniert.

    FILMSTARTS: Also besteht Möglichkeit, dass ein dritter Teil von „Monsieur Claude“ kommt?

    Philippe de Chauveron: Ja, absolut! Das kann man so sagen – ich weiß aber nicht wann. Es hat nämlich ziemlich lange gedauert, bis der zweite Teil fertig war. Das liegt daran, dass mir wichtig ist, dass man eine Fortsetzung nicht nur macht, um was nachzuschieben, weil der erste Film ein Erfolg ist, sondern weil man eine interessante Geschichte erzählen will. Mein Co-Autor Guy Laurent und ich sprechen aber schon über einen dritten Teil und die Produzenten stehen bereits in den Startlöchern.

    FILMSTARTS: Gibt es denn schon erste Ideen?

    Philippe de Chauveron: Nein, ich habe noch nichts Konkretes im Kopf.

    „Monsieur Claude 2“ läuft seit dem 4. April 2019 in den deutschen Kinos.

     

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