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    Darum wurde ich erst mit "Avengers 4: Endgame" zum Marvel-Fan

    Mit dem Marvel Cinematic Universe (MCU) konnte ich bisher nichts anfangen und habe auch den Hype um die Superhelden Iron Man, Thor und Co. nie verstanden. Das hat sich aber ausgerechnet mit „Avengers 4“ geändert...

    Walt Disney

    +++ MEINUNG +++

    Nur sporadisch sah ich mir hin und wieder MCU-Filme an, weil ich nie Fan von Figuren mit übermenschlichen Kräften war, die Amerika retten. Daher waren mir Superheldenfilme bisher egal. Dementsprechend konnte ich nicht verstehen, wie sich Fans tausend Theorien zu ihren Helden und Heldinnen überlegen und sich Jahr für Jahr auf den nächsten Marvel-Hit freuen. Ausgerechnet der Abschluss der Avengers-Geschichte „Endgame“ zog mich zu meinem eigenen Erstaunen aber auf den letzten Metern noch in sein Universum. Denn zwei Szenen haben mir gezeigt, wie gut es sich ansatzweise anfühlen muss, „Avengers 4“ als Fan zu sehen.

    Meine zwei bekehrenden Momente

    In der Szene bevor Star-Lord (Chris Pratt) das erste Mal in „Avengers: Endgame“ zu sehen ist, läuft zum Übergang zum nächsten Bild bereits das Lied „Come And Get Your Love“ von Redbone. Diesen Song hört man in der Anfangsszene von „Guardians Of The Galaxy“, in der Star-Lord mit seinem Walkman dazu tanzt. Als ich Redbone in „Endgame“ wahrnahm, wusste ich also, dass bald Chris Pratt auf der Leinwand zu sehen sein wird und erwartete die nächste Szene bereits mit großer Vorfreude. Schließlich ist mir „Guardians Of The Galaxy“ von den Marvel-Filmen, die ich gesehen habe, einer der liebsten.

    Ein weiterer Schlüsselmoment ergab sich daraus, dass ich „Iron Man“ glücklicherweise kurz vor „Endgame“ geschaut habe, um vor dem Blockbuster noch ein paar MCU-Wissenslücken zu schließen. So hatte ich nicht nur zu Peter Quill, sondern auch zu Tony Stark (Robert Downey Jr.) und Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) einen stärkeren emotionaleren Bezug als zum Beispiel zu Thor (Chris Hemsworth), dessen Solofilme ich nie gesehen habe. Die Bedeutung hinter „Proof That Tony Stark Has A Heart“ hätte ich anderenfalls nämlich überhaupt nicht verstanden. Mit meinem „Iron Man“-Wissen im Hinterkopf war ich allerdings sehr gerührt.

    Marvel Entertainment

    "Avengers 4" ist für Fans gemacht

    In den drei Stunden, die ich die Avengers auf der Leinwand für das Gute kämpfen sah, war mir wohl bewusst, dass ich viele, viele andere Hinweise nicht sehe, nicht verstehe und nicht so wahrnehme wie Fans. Das das war mir noch vor dem Kinostart klar. Dennoch konnte ich den Blockbuster im Großen und Ganzen sowohl in seinen lauten als auch in seinen stillen Momenten genießen. Doch an diesen beiden Stellen im Film konnte ich ihn eben ganz besonders und auf eine andere Art und Weise genießen. Und das ist wundervoll. Diese kleine Erfahrung gab mir einen Einblick davon, wie viel Liebe und Herz im Werk stecken muss.

    Das Finale ist nicht für Menschen wie mich gemacht, sondern für eben jene, die sich im Marvel-Universum auskennen und die schon seit vielen Jahren mit Iron Man, Thor, Captain America und Co. mitleiden, mitfiebern, mitkämpfen. „Endgame“ fühlt sich an wie ein Dankeschön an seine Fans. Der Film bedankt sich mit kleinen Anspielungen auf vorherige Werke, die zum Schmunzeln bringen oder die besonders traurig machen. Anspielungen, die Gefühle anregen, die man als Nicht-Fan so intensiv nicht haben kann. Und das erkenne ich mit großem Lob und Respekt an.

    MCU schafft Gemeinschaft

    Ich gestehe, dass ich ein wenig Stolz in der Brust verspürt habe, als ich erkannte, dass ich einige kleine Hinweise verstehe. In diesen Momenten fühlte ich mich außerdem als Teil einer unsichtbaren Gemeinschaft mit all den Fans, denen sie auch aufgefallen sind und die daher – ebenso wie ich – mehr fühlen, mehr lachen und sich mehr freuen als vielleicht andere Kinobesucher. So müssen langjährige Fans also schon viele Jahre empfinden.

    Seit „Endgame“ sehe ich Marvel-Filme tatsächlich nicht mehr nur als 22 Werke mit „Figuren mit übermenschlichen Kräften, die Amerika retten“, sondern erkenne die Komplexität, die sich hinter dem MCU verbirgt viel stärker an: Die Liebe zum Detail, das Wachstum der Figuren, die Veränderung ihrer Beziehungen. Das alles bekommt man eben nur mit, wenn man alle Filme kennt und sieht, wie sich die Figuren entwickeln – genau wie es auch bei einer Serie ist. Marvel hat es geschafft eine Kino-Serie zu erschaffen, die Fans eben nicht regelmäßig vor den Fernseher, sondern vor die Kinoleinwand zusammenbringt. Und das habe ich ausgerechnet mit dem Finale begonnen wertzuschätzen.

    „Avenges: Endgame“ läuft derzeit im Kino.

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