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    "Game Of Thrones"-Ende: George R.R. Martin will Fan-Wünsche ignorieren

    Fans, die sich in Foren über ihre Theorien zu „Game Of Thrones“ austauschen oder sich über das Ende beschweren, haben laut George R.R. Martin keinen Einfluss auf seinen Schreibprozess.

    HBO

    Während „Game Of Thrones“ dieses Jahr endete, wird die Romanreihe „A Song Of Ice And Fire“, auf der die erfolgreiche HBO-Fantasyserie basiert, immer noch fortgesetzt. George R.R. Martin, Autor der „Song Of Ice And Fire“-Saga, steuert mit seinem Epos wohl grob auf dasselbe Ende zu wie die Serie, zumindest wurde dies in der Vergangenheit so kommuniziert. Bis er dort angekommen ist, werden aber vermutlich noch einige Jahre ins Land ziehen – immerhin erscheint mit der nächsten Ausgabe „The Winds Of Winter“ erst der sechste Band der Reihe, worauf dann erst das finale Buch „A Dream Of Spring“ folgen soll.

    Die achte und letzte Staffel „Game Of Thrones“ erreichte ihr Ende hingegen recht abrupt und ernüchterte viele langjährige Fans mit konfusen erzählerischen Kniffen und Figurenentwicklungen. Vor allem die letzten beiden Folgen stießen beim Publikum auf wenig Gegenliebe, weshalb natürlich auch der Aufschrei durchs Internet ging, Martin solle sich ein anderes Ende für seine Romane überlegen und die Geschichte zu einem versöhnlicheren Abschluss bringen.

    Die Versuchung, alles zu ändern

    Diese Forderungen ignoriert der Autor jedoch, ebenso wie sämtliche Fan-Theorien, die die Twists und Enthüllungen seiner Bücher bereits im Vorfeld der Veröffentlichung prognostizieren. So habe Martin bereits vor langer Zeit entschieden, seine Geschichte nicht noch einmal umzuschmeißen, nur um Fans zu überraschen. Der Handlungsverlauf stehe bereits fest und viele narrative Samen, die Martin in früheren Büchern gepflanzt habe, ergäben retrospektiv keinen Sinn mehr, würde er den Verlauf jetzt noch umschmeißen. Auf Spekulationen im Internet zu reagieren oder sich gar dem Willen der Fans zu beugen, halte Martin für Stuss.

    „Das Internet hat eine größere Auswirkung als jemals zuvor. Man nehme Jon Snows Abstammung. Es gab frühe Hinweise in den Büchern, [wer Jon Snows Eltern sind,] aber nur einer von 100 Lesern hat diese tatsächlich richtig kombiniert. Und vor dem Internet war das okay – 99 von 100 Lesern würden bei der Enthüllung von Jon Snows Eltern sagen ‚Oh, das ist ein großartiger Twist!‘ Aber in Zeiten des Internets reicht es, wenn selbst eine Person das herausfindet und dann teilt diese Person es online und die anderen 99 lesen es und sagen ‚Oh, das ergibt Sinn‘. Und schon ist der Twist, auf den du die ganze Zeit hingearbeitet hast, publik.

    Und dann ist da die Versuchung, alles zu ändern – Oh, Mist, es ist dahin. Ich muss mir etwas Neues ausdenken.‘ Aber das ist nicht richtig. Wenn du ein bestimmtes Ende im Kopf hast und du dann plötzlich die Richtung änderst, nur weil jemand es vorhergesehen hat oder es nicht mag, dann ruiniert das die gesamte Struktur. Also lese ich keine Fan-Seiten. Ich will das Buch schreiben, das ich von Anfang an vor hatte zu schreiben. Und wenn es rauskommt, können sie es mögen oder nicht.“   

    Martin bleibt dabei

    Der „Song Of Ice And Fire“-Autor vertritt diesen Standpunkt schon seit langer Zeit und auch nach dem umstrittenen „Game Of Thrones“-Finale scheint sich dieser nicht geändert zu haben. Auch wenn sich viele Fans, die mit dem Ende der Serie überhaupt nichts anfangen konnten, jetzt wohl vor den Kopf gestoßen fühlen, dürften zahlreiche andere, der Schreiber dieser Zeilen mit eingeschlossen, Martins Entscheidung durchaus begrüßen. Der größte Schwachpunkt der achten Staffel war für einen Großteil der Zuschauer ja auch gar nicht das Ende an sich, sondern vor allem die erzählerischen Abkürzungen und Hakenschläge, die dem Publikum bis dahin präsentiert wurden. Dennoch wird es wohl auch einige Leser geben, die die Romanreihe nach dem Abschluss der Serie nicht mehr zu Ende lesen wollen.

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