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    "Black Widow"-Autorin will sich nicht an "diskriminierenden Comic-Kanon" halten

    Jac Schaeffer zählt aktuell zum engen Kreis der MCU-Stammautoren. Auch das Drehbuch zu „Black Widow“ stammt von ihr. Jetzt hat die Filmemacherin in einem Interview darüber gesprochen, was sie bei ihrer Arbeit nicht aus den Comics übernimmt.

    Marvel / Disney

    Jac Schaeffer, die sich zuerst als Regisseurin und Autorin der verdammt sympathischen Zeitreise-RomCom „TiMER“ einen Namen gemacht hat, wird nach ihrer Rolle als Co-Autorin von „Captain Marvel“ und Autorin von „Black Widow“ (gemeinsam mit Ned Benson) demnächst auch die Zügel als Showrunnerin der MCU-Serie „WandaVision“ übernehmen. Wie sie kürzlich in einem Interview mit dem Online-Magazine Inverse verriet, hat sie dabei allerdings „kein Interesse daran, einen typischen Superheldenfilm zu schreiben, der sich einem jahrzehntealten Kanon verpflichtet“.

    Ich bin nicht daran interessiert, an einem Comic-Kanon zu kleben, der diskriminierend ist oder der mein Wertesystem in sonstiger Weise verletzt.

    Die Aussage an sich kommt jetzt erst mal nicht überraschend. Schließlich haben sich die Comic-Verlage (wie viele andere Medienunternehmen auch) über viele Jahre gegenseitig mit der Sexualisierung ihrer Protagonistinnen übertrumpft (speziell auch bei der Figur Black Widow), um mehr Comics zu verkaufen – bis hin zu speziellen Badeanzug-Ausgaben, die wohl heute tatsächlich nicht mehr so gut ankommen würden:

    Marvel

    Zugleich sind die (negativen) Reaktion auf eine solche Aussage einer Frau in der Filmindustrie natürlich abzusehen. Aber der Inverse-Artikel trägt eben nicht von ungefähr die Überschrift ‚Black Widow‘-Autorin Jac Schaffer hat keine Angst, die Fanboys wütend zu machen“:

    Wenn Menschen mit Hass reagieren, macht mich das traurig. Ich denke, das ist sehr schade. Aber das ist es auch nicht, wo ich meine Energie hinstecken möchte. Ich interessiere mich nicht für die lauten, missgünstigen Stimmen.

    Und der Erfolg gibt ihr zumindest bisher ja durchaus Recht – trotz RottenTomatoes-Review-Bombing und Brie-Larson-Hass-Postings hat „Captain Marvel“ weltweit mehr als 1,1 Milliarden Dollar eingespielt - das zweitbeste Superhelden-Solo-Debüt im MCU hinter „Black Panther“.

    „Black Widow“ von Regisseurin Cate Shortland mit Scarlett Johansson und Florence Pugh startet am 30. April 2020 in den deutschen Kinos.

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