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    Darum hat Deadpool nichts im MCU zu suchen!

    Noch gibt es keine Ankündigung für „Deadpool 3“ und wir wissen nicht, ob der Gewalt liebende Antiheld ins MCU integriert werden wird. Doch FILMSTARTS-Volontär Martin Ramm hat dazu eine klare Meinung: Lasst es bleiben!

    Twentieth Century Fox France

    +++ Meinung +++

    Auf der zurückliegenden Comic-Con kündigte Marvel viele neue Projekte, sogar einen neuen „Blade“, an, doch zum Thema Deadpool wurde geschwiegen. Aufgrund des großen Erfolgs der ersten beiden Filme ist es trotzdem nur eine Frage der Zeit, bis Wade Wilson (Ryan Reynolds) auch unter Disneyführung in seinen roten Anzug schlüpfen wird.

    Die eigentliche Frage lautet daher nicht ob, sondern In welcher Form Deadpool zurückkehren wird. Solo oder Schulter an Schulter mit den Avengers? Und die Antwort darf meiner Ansicht nach nur lauten: Bleib weg vom MCU, Deadpool!

    Deadpool im Marvel Cinematic Universe?

    Zugegeben: Die Vorstellung, dass der unberechenbare Rüpel mit dem losen Mundwerk den Avengers vor die Superheldenfüße stolpert, ist auf den ersten Blick verlockend. Und die denkbaren Möglichkeiten, wie er auf die Wunder ferner Planeten oder den jungen und unbescholtenen Spider-Man reagieren könnte, sind so schillernd wie grenzenlos.

    Und doch glaube ich nicht, dass die Eingliederung Deadpools funktionieren kann, ohne dass das MCU und/oder der vorlaute Antiheld darunter leiden.

    Twentieth Century Fox

    Darum darf Deadpool nicht zu den Avengers stoßen

    Bisher ist dem Marvel-Team um Kevin Feige der Drahtseilakt gelungen, Humor, skurrile Elemente und den notwendigen dramatischen Ernst so miteinander zu verleimen, dass trotzdem ein stimmiges Ganzes entsteht. Doch sie agierten hart an der Grenze, wie insbesondere der klamaukige „Thor 3: Tag der Entscheidung“ beweist. Einige Fans schmeckte die Albernheit hier schon nicht mehr. Viel abstruser sollte es nicht werden.

    Einen Chaoten wie Deadpool in das gewaltige MCU-Figurenensemble einzufügen, würde die sorgsame Balance zwischen Ernst und Komik mit großer Sicherheit gefährden. Nicht zuletzt deshalb, weil Deadpools typisches Durchbrechen der Vierten Wand, also das direkte Adressieren des Zuschauers, den Ereignissen im MCU jegliche Schwere und Dramatik rauben würde. Denn so würde immer wieder entblößt werden: Das hier ist nur selbstironischer Budenzauber und keine Erzählung mit Figuren, deren Welt wirklich bedroht wird. Das MCU vermittelt trotz allen Augenzwinkerns aber deutlich den Anspruch, ein ernstzunehmendes Universum zu sein, in dem jede Aktion schwerwiegende Folgen haben kann. Deadpool würde das aushebeln – und wenn nicht, wäre er nicht mehr Deadpool.

    Auch von der teilweise kursierenden Idee einer „Mischlösung“ halte ich wenig. Der Ansatz, Deadpool in seinen Solofilmen wie gewohnt von der Kette zu lassen, bei Auftritten in MCU-Filmen anderer Helden aber einen Maulkorb zu verpassen, ist einfach nur ein fauler Kompromiss, der den Charakter der Figur zerreißen würde. Statt Deadpool im MCU schwebt mir deswegen eine ganz andere Lösung vor.

    2018 Twentieth Century Fox

    Die Lösung: "Deadpool 3" mit großen Marvel-Helden

    Die „Deadpool“-Filme funktionieren als für sich stehende Reihe, in der keine Kompromisse eingegangen werden müssen, in der Kopfschüsse an der Tagesordnung stehen und in der es dümmliche Sexwitze in Reihe hagelt. Also warum nicht weiter so? Denn so bleibt die anarchische Figur sich selbst treu und Disney braucht keine weichen Knie zu bekommen, weil das MCU bleiben kann, was es ist: Eine kohärente Einheit, der Komplexität und erzählerischer Wagemut nicht abzusprechen sind, die aber auch ein Massenpublikum erreichen muss, das weder überbordenden Irrsinn noch selbstzweckhafte Gewalt billigen würde.

    Und der Traum, dass Deadpool mit den Avengers-Heroen konfrontiert wird, darf dennoch in Erfüllung gehen: Sollen in „Deadpool 3“ und allen weiteren Fortsetzungen halt Helden vorstellig werden, die den beliebten Marvel-Figuren zufällig bis aufs Haar gleichen und ebenso zufällig von den Stammschauspielern der Originale verkörpert werden. Quasi auf diese Weise entstand ja auch der kurze X-Men-Auftritt in „Deadpool 2“. Einen Einfluss auf das große Marvel-Filmuniversum muss das nicht haben. So wäre theoretisch sogar (trotz dessen bekanntem Schicksal) ein Treffen mit Robert Downey Jr. im Kostüm von Iron Man denkbar. Oder gar ein Cameo von Hugh Jackman mit Adamantiumkrallen, obwohl der aus einem ganz anderen Universum stammt. Und endlich könnte Deadpool einen Waschbären reiten.

    Deshalb: Avengers in „Deadpool“? Ja! Deadpool bei den Avengers? Nein!

    Spült Disney Deadpool weich? Darum machen sich Fans nun Sorgen um "Deadpool 3"
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