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    Zu heikel für Disney: "Deadpool" und "Jojo Rabbit" beunruhigen die Geschäftsführung

    Bei einer internen Vorführung von Taika Waititis Hitler-Satire „Jojo Rabbit“, bei der das von Fox Searchlight produzierte Werk der Geschäftsführung des neuen Mutterkonzerns vorgestellt wurde, sorgte das Geschehen auf der Leinwand für einen Aufschrei.

    Twentieth Century Fox

    Auch wenn es bereits Nazis in Disney-Filmen gab, als diese vor und während des Zweiten Weltkriegs in Europa ihr Unwesen getrieben haben, scheint die Geschäftsführung des Mäusekonzerns nun besorgt zu sein, dass die Veröffentlichung von Taika Waitits Drittes-Reich-Satire „Jojo Rabbit“ dem Image der Firma schaden könnte. Das bei Fox Searchlight entstandene Projekt wurde beim Kauf von Fox von Disney übernommen und bei einer internen Vorführung einigen höherrangigen Angestellten präsentiert.

    Aus einem Bericht von Variety geht nun hervor, dass die Satire dort nicht nur auf Gegenliebe stieß. So heißt es dort, dass das Gezeigte einem Zuschauer „hörbar unangenehm“ gewesen sei. Der betreffende Disney-Angestellte äußerte noch während der Vorstellung laut Bedenken, dass der Inhalt des Films Disney-Fans vor den Kopf stoßen könnte. Etwaige Maßnahmen, die deswegen getroffen werden oder sich im Gespräch befinden könnten, nennt der Artikel nicht.

    "Deadpool", "Dark Phoenix" und die Konsequenzen der Fox-Übernahme

    Variety sieht diesen Vorfall als nur ein Symptom der größeren Probleme, denen Disney durch die Übernahme von Fox ins Auge blicken muss. Die Philosophien der beiden Studios zu vereinen sei eine der Aufgaben, die dem Konzern jetzt bevorstehe. So muss beispielsweise immer noch entschieden werden, wie es unter Disney mit der für Gewalt und Zoten bekannten „Deadpool“-Reihe weitergehen soll. „Deadpool 3“ soll kommen, das Studio sucht aber angeblich immer noch nach einem geeigneten Weg, bei dem der Superheld sowohl in den familienfreundlichen „Avengers“-Filmen als auch in nur für Erwachsene freigegebenen Solo-Abenteuern auftreten kann.

    Eine andere Aufgabe sei es, zu entscheiden, was mit den einzelnen, sich in diversen Stadien der Entwicklung befindenden, Projekten geschehen soll, die unter Fox begonnen wurden und nun unter der Disney-Flagge veröffentlicht werden sollen. Zuletzt machte der Konzern fast nur Verluste mit den Fox-Filmen, allen voran dem Mega-Flop „X-Men: Dark Phoenix“, der bei einem Budget von 200 Millionen US-Dollar lediglich rund 250 Millionen einspielen konnte. Bedenkt man die zusätzlichen Kosten für Marketing und Co., kann man sich ausrechnen, dass Disney mit diesem Ergebnis alles andere als zufrieden sein dürfte.

     „Jojo Rabbit“ soll hierzulande am 23. Januar 2020 ins Kino kommen.

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