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    Nach "Gomorrha" kommt "ZeroZeroZero": Wir haben die ersten beiden Episoden des kommenden Serien-Highlights gesehen

    Mit „Gomorrha“ ging es mitten ins Herz der Mafia, die erneut auf einem Bestseller von Roberto Saviano basierende Quasi-Nachfolge-Serie „ZeroZeroZero“ hat dagegen einen globalen Blick. Wir haben die ersten beiden Episoden gesehen und sind beeindruckt.

    Sky

    Seit Roberto Saviano 2006 seinen Bestseller „Gomorrha“ veröffentlichte, lebt der Autor unter Polizeischutz und versteckt. Die Mafia würde ihn am liebsten töten, weil er ihre internen Strukturen so gnadenlos offengelegt hat. Doch der Journalist macht weiter, schreibt Buch um Buch, die längst auch adaptiert werden. Aus „Gomorrha“ wurde ein Kinofilm und eine gefeierte Sky-Serie, „Der Clan der Kinder“ läuft seit dem 22. August 2019 in den deutschen Kinos und 2020 kommt das bisher größte und prestigeträchtigste Projekt nach einem Saviano-Buch: „ZeroZeroZero“ über den internationalen Kokainhandel. Auf den Filmfestspielen von Venedig feierten die ersten beiden von insgesamt acht Folgen nun schon ihre Premiere auf der großen Kinoleinwand. Wir konnten uns die von Stefano Sollima („Sicario 2“) herausragend inszenierten Episoden bereits anschauen und auch wenn wir mit einer ausführlicheren Kritik bis zur Ausstrahlung warten, gibt es hier schon einmal einen kurzen Vorabeindruck.

    Drei Handlungsstränge dominieren die ersten zwei Folgen von „ZeroZeroZero“. In Italien lebt der alte Clan-Boss Don Minu (Adriano Chiaramida) seit Jahren versteckt in einem in einen Berg gebauten Bunker. Doch er möchte wieder ans Licht treten. Um seine Vormachtstellung gegenüber den anderen Clan-Oberhäuptern zu behaupten, will er eine gigantische Menge Kokain importieren. Ausgerechnet sein Enkel Stefano (Giuseppe De Domenico) plant, dies zu verhindern, denn er will den Opa stürzen. Der Stoff kommt aus Mexiko, wo eine Spezialeinheit der Armee mit äußerster Brutalität den Krieg gegen Drogenhändler führt. Doch Sergeant Manuel Contreras (Harold Torres) steht auf der Gehaltsliste der lokalen Kartelle und hat den Auftrag sicherzustellen, dass die Lieferung durchkommt. Dafür will auch Edward Lynwood (Gabriel Byrne) sorgen. Der amerikanische Geschäftsmann sieht sich als Broker, der zwischen den Kartellen in Süd-und Mittelamerika und der Mafia in Europa steht. Er kontrolliert den Hafen von New Orleans, seine Containerschiffe bringen legale und illegale Fracht in alle Welt. Längst hat er seine Tochter Emma (Andrea Riseborough) ins Familiengeschäft eingeführt, seinen Sohn Chris (Dane DeHaan) möchte er aufgrund einer Erbkrankheit, die schon der Mutter des jungen Mannes das Leben kostete, dagegen davon abschirmen. Doch dieser Vorsatz endet, als sich die Ereignisse überschlagen.

    Hollywood-Regisseur liefert Hochspannung

    Stefano Sollima inszenierte bereits die komplette erste Staffel von „Gomorrha“ sowie zahlreiche Episoden der zweiten Season. Nachdem der Filmemacher inzwischen auch Hollywood eroberte und nach „Sicario 2“ mit der Verfilmung des Videospiels „Call Of Duty“ und der Tom-Clancy-Adaption „Without Remorse“ betraut wurde, ist er nun als Produzent, Schöpfer und Regisseur der beiden Auftaktepisoden die treibende Kraft hinter „ZeroZeroZero“. Sollimas große Klasse zeigt sich dabei schnell. Mit großer Finesse verwebt er gemeinsam mit seinen Autoren die drei Handlungsstränge, wobei sie sich immer wieder Zeitsprüngen bedienen, wenn die unterschiedlichen Figuren aufeinandertreffen. Wenn der mexikanische Soldat Manuel plötzlich vor dem ahnungslosen Chris steht, bei dem wir gerade gesehen haben, wie er ins Familiengeschäft gezogen wurde, dann gibt es zum Beispiel einen solchen Sprung und wir erfahren erst einmal, wie Manuel an diesen Ort gelangt ist.

    Mit diesem Kniff verstärken die Macher noch einmal ihre Erzählung darüber, wie im internationalen Drogenhandel alles mit allem verknüpft ist. Wenn es in Italien zum Streit über die Vorherrschaft kommt, spüren auch der Soldat in Mexiko und die Unternehmerfamilie in den USA die Auswirkungen. Obwohl „ZeroZeroZero“ nach einer kurzen Eröffnungsszene mit Gabriel Byrne erst einmal einen sehr langen ruhigen Prolog hat (der Vorspann kommt in der ersten Episode nach 15 (!) Minuten), ist direkt Hochspannung angesagt. Dafür sorgt auch der hämmernde Score der britischen Postrocker Mogwai. Die pressierende Musik vermittelt jederzeit den Eindruck, dass gleich etwas passieren kann – und in den ersten beiden Episoden gibt es dann trotz des sehr ruhigen Beginns auch schon eine Menge Action.

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    Wir sind auf jeden Fall nach den zwei Auftaktfolgen gespannt, wie es bei „ZeroZeroZero“ weitergeht. Mit Janus Metz („True Detective“) und Pablo Trapero („Der Clan“) übernehmen zwei weitere kompetente Filmemacher die Regie bei den Episoden 3, 4 und 5 bzw. 6, 7 und 8. Alle Folgen wird es in Deutschland im Laufe des Jahres 2020 bei Sky geben. Der international operierende Pay-TV-Sender hat die Serie unter anderem gemeinsam mit Streamingdienst Amazon (hat die US-Rechte) auch produziert.

    Noch gibt es keinen genauen Termin für die Serie. Zum Start gibt es dann aber auch eine ausführlichere Kritik.

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