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    "ES 2": Darum unterscheidet sich das Finale so stark von Stephen Kings Buchvorlage

    Das Ende von „ES Kapitel 2“ ist wohl der größte Unterschied zu Stephen Kings Roman, den es in der zweiteiligen Verfilmung von Andy Muschietti gibt. Im Interview verriet uns der Regisseur seine Gründe für die Änderungen gegenüber der Buchvorlage.

    2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. / Brooke Palmer

    Achtung, der folgende Text enthält Spoiler zu „ES Kapitel 2“!

    In Stephen Kings Roman „Es“ (1986) müssen die Mitglieder des Clubs der Verlierer zwei Mal der monströsen Kreatur Es gegenübertreten, einmal als Kinder bzw. Jugendliche und einmal als Erwachsene. Neben dem physischen Kampf gegen Es in Form einer riesigen Spinne spielt im Buch vor allem auch ein psychisches Duell eine entscheidende Rolle: das sogenannte Ritual von Chüd.

    In der Verfilmung „ES“ sehen wir das Ritual jedoch nicht, dort treten die sieben jugendlichen Loser ihrem Widersacher einfach nur mit ihrem kindlichen Glauben, ihrem Gemeinschaftsgefühl und einem wilden Sammelsurium von Waffen gegenüber, während Es zumeist in Form von Clown Pennywise (Bill Skarsgård) agiert. In „ES Kapitel 2“ kommt es dann zwar endlich auch zu dem psychischen Duell zwischen den Verlierern und Es – doch das Ritual im Film unterscheidet sich sehr von dem im Buch.

    Kein Makroversum

    Im Roman findet das Duell nämlich im sogenannten Makroversum statt, einem leeren, schwarzen Raum außerhalb unseres Universums, in dem neben Es, der Verkörperung des Bösen, auch noch die Schildkröte als Verkörperung des Guten existiert. Noch wichtiger ist allerdings, dass als Jugendlicher nur Bill zum psychischen Duell antritt, während er als Erwachsener immerhin Hilfe von Richie bekommt.

    In „ES Kapitel 2“ müssen sich nun hingegen alle sechs überlebenden Loser in einem Kampf des Willens gegen Es behaupten: Bill (James McAvoy) sieht sich etwa mit den Vorwürfen seines toten jüngeren Bruders Georgie (Jackson Robert Scott) konfrontiert und Ben (Jay Ryan) und Beverly (Jessica Chastain) drohen zunächst getrennt voneinander, von Es überwältigt zu werden, bevor sie schließlich dank Bens „Winterfeuer“-Gedicht zueinanderfinden und gemeinsam doch noch triumphieren.

    Besser als im Buch?

    Dass tatsächlich alle sechs Verlierer im Finale eine Rolle spielen, war für Regisseur Andy Muschietti eine absolute Notwendigkeit, wie er uns im Interview verriet: „Ich finde das im Buch etwas unausgewogen, denn eigentlich geht es die ganze Zeit um die Macht, die daraus entsteht, wenn man gemeinsam an etwas glaubt. Aber im finalen psychischen Kampf gegen die Spinne machen dann nicht alle Loser mit. Ich wollte also, dass in ‚ES 2‘ alle Verlierer eine Rolle spielen, um der zentralen Idee der Geschichte treu zu bleiben, nämlich dass sie nur so mächtig sind, weil sie alle zusammen sind.

    Eigentlich habe er das Ritual schon im ersten Teil unterbringen wollen, musste das ganze Konzept aus Platzgründen jedoch schließlich streichen, fuhr Muschietti fort. In „ES 2“ würde Mike (Isaiah Mustafa) das Ritual dann dazu verwenden, die anderen davon zu überzeugen, dass es funktionieren wird, was aber eigentlich eine Lüge sei, denn als Erwachsene hätten die Loser die Kraft des Glaubens verloren. „Aber Mike weiß als einziger, dass das Bolzenschussgerät in ‚ES‘ nicht geladen war und Bill Pennywise damit trotzdem verletzen konnte. Er weiß also mehr als alle anderen, dass Glauben das einzige ist, das Pennywise töten kann. Und darum muss er seine Mitstreiter, die nicht mehr glauben, wieder dazu bringen zu glauben.

    „ES Kapitel 2“ läuft seit dem 5. September 2019 in den deutschen Kinos.

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