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    "Joker" ohne DCEU: Warum sich das Experiment jetzt schon gelohnt hat

    Mit „Joker“ wagten Warner und DC ein Experiment: Einen vom DCEU unabhängigen DC-Film, dank dem nun zwei Jokers in relativ kurzem Abstand auf der großen Leinwand zu sehen waren. Doch das Wagnis hat sich jetzt schon bezahlt gemacht…

    Warner Bros.

    Bei Marvel geht der Trend zur Vereinheitlichung: Die Rechte an den X-Men, den Fantastic Four und allen dazugehörigen Figuren sind seit dem Disney-Fox-Deal wieder zu Marvel zurückgekehrt und sogar Spider-Man darf nun doch noch einmal in einem MCU-Film auftreten.

    Bei DC hingegen scheint das ohnehin nie wirklich ins Rollen gekommene DC Extended Universe (DCEU) in kleine Mini-Universen bzw. Filmreihen aufgespalten zu werden, zwischen denen es keine große Überschneidung gibt: „Aquaman“, „Wonder Woman“ und „Shazam!“ spielen auf dem Papier im selben Universum, werden jedoch vorerst nicht gemeinsam zu sehen sein. Und dann ist da auch noch „Joker“.

    "Joker": Kein DCEU-Film

    Denn damit wagten sich Warner und DC an ein Experiment, das sogar die Verantwortlichen der gut geölten und megaerfolgreichen MCU-Maschinerie noch nicht versucht hatten: Vor gut drei Jahren erst gab es einen neuen Joker (in „Suicide Squad“ gespielt von Jared Leto) und dieser ist sowohl im DCEU als auch in den Köpfen vieler Zuschauer noch nicht vergessen (siehe etwa der Trailer zu „Birds Of Prey“). Dennoch gibt es neben Letos Joker mit dem von Joaquin Phoenix gespielten Arthur Fleck nun noch einen weiteren Joker.

    Natürlich ist „Joker“ vom DCEU komplett unabhängig und wird auch niemals in das bereits bestehende DC-Universum integriert werden. Doch als das Projekt angekündigt wurde, zweifelten viele, ob die Zuschauer diese Unterscheidung verstehen würden – vor allem die Zuschauer, die nicht die tägliche DC-Berichterstattung verfolgen.

    Und selbst „Joker“-Regisseur Todd Phillips war sich des Risikos offenbar bewusst. Wie die Vanity Fair berichtet, verkaufte er seinem Hauptdarsteller das Projekt als ein Heist Movie, also ein Film über einen cleveren und ausgetüftelten Diebstahl. Ein solcher Heist kommt in „Joker“ natürlich nicht vor, was meinte Phillips also damit? Ganz einfach: „Wir stehlen 55 Millionen von Warner und machen damit, was auch immer wir wollen.“

    Ein gelungenes Experiment

    Doch die ganze Aufregung war umsonst: Weil „Joker“ in weiten Teilen der Welt bereits angelaufen ist, steht nämlich jetzt schon fest, dass sich das Wagnis gelohnt hat. „Joker“ hat – Stand 11. Oktober 2019 – mehr als 280 Millionen Dollar weltweit eingespielt und damit bereits mehr als das Fünffache (!) seines Budgets von 55 Millionen Dollar (andere Schätzungen gehen allerdings von 64 Millionen Dollar aus).

    Und „Joker“ ist ja gerade erst gestartet und dürfte auch in den kommenden Wochen einiges Geld an den Kinokassen einspielen, so dass am Ende ein weltweites Einspielergebnis von mindestens 500 Millionen Dollar für „Joker“ stehen dürfte, wie auch Mark Hughes von Forbes schreibt. Damit hätte „Joker“ dann das Zehnfache seines Budgets eingespielt – und das ist nicht mal „Avengers: Endgame“ gelungen…

    „Joker“ läuft seit dem 10. Oktober 2019 auch in den deutschen Kinos.

    Darum gibt es in "Joker" keine Post-Credit-Szene
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