Im Wort „Kino“ steckt die griechische Bezeichnung „kinesis“ (Bewegung). Doch die Bewegung auf der Leinwand ist eine Illusion: Wir sehen eine schnelle Abfolge von Bildern, 24 pro Sekunde. Viele wissen, dass der Cinématographe der Brüder Lumière Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich für das heutige Verfahren mit Projektor und Leinwand war – aber die Bilder kamen bereits früher in Bewegung!
1833 kam das Wunderrad auf den Markt, auch Phenakistiskop genannt. Sein Erfinder heißt Joseph Antoine Ferdinand Plateau. Er war ein belgisch-wallonischer Physiker. Plateau entwickelte eine drehbare Scheibe, auf die kleine Bilder gemalt waren (stellt euch das wie eine Uhr vor, aber mit Bildern anstelle der Zahlen). Zwischen den Zeichnungen befanden sich Schlitze zum Durchgucken.
Bilder in Bewegung
Der Betrachter guckte nun von hinten durch die Schlitze auf einen Spiegel. Wenn sich die Scheibe drehte, fingen die Bilder plötzlich an, sich zu bewegen. Das sah dann so aus:
Ist Joseph Plateau deswegen der Erfinder des Kinos? Ganz so einfach ist es nicht, denn das Kino hat mehrere Väter: Der englische Mathematiker William George Horner etwa erfand 1834 das Zoetrop (wer durch die Schlitze dieser sich drehenden „Wundertrommel“ schaut, sieht eine kleine Animation). Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Vorläufertechniken des Kinos zur Filmkamera und zum Filmprojektor weiterentwickelt, woran u. a. Thomas Edison und die Lumière-Brüder ihren Anteil hatten.