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    Gabriel Luna in "Terminator 6": Das hat der Killer-Roboter aus "Dark Fate" mit Tom Cruise in "Collateral" zu tun

    Wie ist es eigentlich, in die Fußstapfen einer Action-Ikone wie Arnold Schwarzenegger zu treten? Und was hat Tom Cruise mit dem Killer-Cyborg in „Terminator: Dark Fate“ zu tun? Gabriel Luna stand FILMSTARTS am Set von „T6“ in Ungarn Rede und Antwort.

    2019 Twentieth Century Fox

    Sattt an den enttäuschenden „Terminator: Genisys“ knüpft „Terminator 6: Dark Fate“ dort an, wo Franchise-Schöpfer James Cameron einst aufhörte – und zwar nach den Ereignissen des herausragenden zweiten Teils. Ein Umstand, der den Newcomer Gabriel Luna vor eine wahre Herkules-Aufgabe stellte: Denn der Texaner gibt in „T6“ nun den neuen Terminator – und damit den Nachfolger von Arnold Schwarzenegger und Robert Patrick, deren Darbietungen als Killer-Maschinen in „Terminator 2: Tag der Abrechnung“ bis heute Kultstatus genießen...

    FILMSTARTS: Du trittst als neuer Terminator in die Fußstapfen einer der größten Action-Ikonen aller Zeiten. Wie fühlt es sich für dich als Schauspieler, aber auch als Fan an, plötzlich einen Terminator zu spielen? 

    Gabriel Luna: Ich habe diese Filme immer geliebt, sie sind einfach ikonisch. Und das Lustige ist, dass ich in meiner Karriere immer wieder „Terminator“-Momente gespürt habe – etwa am Set von Robert Rodriguez' TV-Serie „Matador“ oder bei „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ während einer Verfolgungsjagd durch den L.A. River. Und jetzt bin ich hier und mache tatsächlich die Fortsetzung zu „T2“. Es fühlt sich einerseits unwirklich an, gibt mir andererseits aber auch das Gefühl, genau da zu sein, wo ich schon immer hingehörte.

    Ein Terminator wie Tom Cruise

    FILMSTARTS: Wie kamst du überhaupt zur Rolle? Wie hast du den Casting-Prozess erlebt?

    Gabriel Luna: Ich wurde für Testaufnahmen eingeladen, ohne auch nur irgendwas von einem Skript zu sehen. Ich sollte eine Szene aus Michael Manns „Collateral“ nachspielen und in die Rolle des von Tom Cruise verkörperten Auftragskiller schlüpfen – und da wusste ich sofort, dass es wohl um den Part des Terminators geht. Die Rollen sind nämlich durchaus vergleichbar, denn in beiden Fällen handelt es sich um reservierte, wortkarge, stoische Killer, die man im ersten Moment aber durchaus für charmant oder gar attraktiv halten könnte. 

    Außerdem macht es den Terminator-Part auch irgendwie aus, nur zu sprechen, wenn es auch nötig ist. Ich finde ohnehin, dass weniger immer mehr ist. Und wenn ich an den ersten „Terminator“-Film denke, war das damals auch schon so. Arnold hatte kaum Sprechtext.

    2019 Twentieth Century Fox

    FILMSTARTS: Wie war es denn für dich, Arnold Schwarzenegger zu treffen und mit Mr. Universe persönlich zu trainieren?

    Gabriel Luna: Es fühlte sich einfach an wie der Superbowl der Trainings-Sessions. Besonders lustig war, als ich ihn zum ersten Mal traf: Ich habe seine Hand geschüttelt und meinen Arm dabei besonders angespannt, um Arnold zu beeindrucken. Er meinte nur: „Dein Bizeps sieht echt gut aus!“ Das waren seine ersten Worte an mich.

    Mehr Action als je zuvor: FILMSTARTS am Set von "Terminator 6: Dark Fate"

    FILMSTARTS: Dabei hast du danach doch sicher nochmal an Masse zugelegt, oder?

    Gabriel Luna: Ja, ich hatte im ersten Monat auch täglich fünf bis sechs Stunden Training – Waffentraining, Stunttraining und Workouts. Während den Dreharbeiten bleibt natürlich nicht mehr so viel Zeit dafür, aber meine Trainer waren immer zur Stelle, damit ich zwischendurch immer mal wieder die Bewegungsabläufe üben und körperlich in der Rolle bleiben konnte. Allein während der Dreharbeiten in Budapest habe ich über sieben Kilo zugenommen.

    Ein schweres Erbe

    FILMSTARTS: Die Bösen in den „Terminator“-Filmen sind nicht nichtsdestotrotz oft auch Publikumslieblinge. Hattest du auch mit dieser Gratwanderung zu kämpfen, gleichzeitig böse zu sein und dennoch gut anzukommen?

    Gabriel Luna: Ich sage immer: Ich bin so böse wie dein Toaster, deine Mikrowelle oder dein Kühlschrank. Ich mache das, wozu ich gebaut wurde. Ist ein Kühlschrank böse? Nein, er hält dein Eis kalt. Ich bin ein Terminator, ich terminiere. Und ich denke, das Publikum weiß das auch und bringt den Killer-Robotern deswegen nicht einfach blinden Hass entgegen, sondern kann diesen Umstand richtig einordnen. Aber ja, das ist natürlich auch, was gerade die ersten beiden Terminator-Filme auszeichnet.

    Auch wenn ich eine neue Figur spiele, schließt „Dark Fate“ doch an „Terminator“ und „Terminator 2“ an. Deswegen braucht es innerhalb der Figuren auch einen roten Faden – oder wie in meinem Fall eben Kabel. Sowohl körperlich als auch in meinem Spiel habe ich versucht, eine Eigenkreation zwischen Arnolds T-800 und Robert Patricks T-1000 zu erschaffen.

    StudioCanal / 2019 Twentieth Century Fox

    Technologie: Fluch und Segen

    FILMSTARTS: Die Spezialeffekte in den ersten beiden „Terminator“-Filmen – sowohl praktisch als auch digital – waren bahnbrechend. Inwiefern versucht man mit „Dark Fate“ hier anzuschließen?

    Gabriel Luna: Die Effekte in den ersten beiden „Terminator“-Filmen waren revolutionär. Aber heute leben wir in einer Zeit, in der wir einfach schon alles gesehen haben. Also ist es, finde ich, nur logisch, zurück zum Ursprung zu gehen und neu anzufangen. Natürlich wird es im Film jede Menge CGI geben, gleichzeitig wurde aber auch versucht, die handgemachten Effekte unter den heute gegebenen Möglichkeiten zu perfektionieren.

    Ich finde nicht nur die Symbiose aus visuellen und praktischen Effekten wichtig, um Action greifbar zu machen, sondern letztlich auch immer die Bedeutung, die eine Szene für den Plot hat – ansonsten sind die größten, explosivsten Actionszenen wertlos. Darauf haben wir besonders Wert gelegt.

    FILMSTARTS: Die „Terminator“-Filme sind nicht zuletzt auch eine Technologie-Kritik. Wie stehst du selbst zum unaufhaltsamen Fortschritt auf der Überholspur?

    Gabriel Luna: Ich war damals einer der letzten, die sich auf Facebook anmeldeten und ihr Nokia gegen ein iPhone ausgetauscht haben. Tatsächlich besitze ich seit mehr als zehn Jahren nicht einmal einen Computer. Mein Büro ist das hier [zeigt auf sein Handy], darin habe ich alles, was ich brauche.

    Wenn es ums Filmemachen geht, finde ich es aber sehr wichtig, sich mit der Technik, die wir nutzen, auseinanderzusetzen – und zwar auch als Schauspieler. Die ganze Crew versucht, einen vor der Kamera gut aussehen zu lassen, also ist das Geringste, was ich tun kann, mich mit ihrer Arbeit auseinanderzusetzen, um ihnen ihren Job zu erleichtern. Und das ist nur möglich, wenn ich die technischen Aspekte ihrer Arbeit verstehe.

    „Terminator: Dark Fate“ läuft ab dem 24. Oktober 2019 deutschlandweit im Kino.

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