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    "Joker": Darum hat Meisterregisseur Martin Scorsese den DC-Megaerfolg nicht selbst inszeniert

    „Joker“ von Regisseur Todd Phillips ist die Box-Office-Überraschung des Jahres 2019. Ob der DC-Film wohl auch unter der Regie von Martin Scorsese so ein Hit geworden wäre? Immerhin wissen wir nun, warum der Regiemeister nicht selbst Hand anlegte.

    2019 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved. TM & © DC Comics / Niko Tavernise

    Als im August 2017 bekannt wurde, dass Warner und DC an „Joker“ arbeiten, war Martin Scorsese noch als Produzent mit an Bord. Eine logische Wahl, denn schließlich stellte sich bald heraus, dass das Drehbuch zu „Joker“ stark von Scorseses Filmen „Taxi Driver“ und „King Of Comedy“ inspiriert war. Schlussendlich steig der Meisterregisseur dann aber wieder aus und war so letztlich überhaupt nicht mehr direkt an dem DC-Erfolg beteiligt.

    Wie das Branchenmagazin The Hollywood Reporter bereits Anfang Oktober 2019 enthüllte, soll Scorsese ursprünglich aber sogar in Betracht gezogen haben, das Projekt selbst zu inszenieren. Bereits 2016 kam „Hangover“-Regisseur Todd Phillips nämlich mit seiner Idee eines untypischen, vom restlichen DC-Universum unabhängigen „Joker“-Films auf Warner zu.

    Dieser Meldung wurde zwar von einem Sprecher von Scorsese widersprochen, allerdings bestätigte sie Scorsese in einem Gespräch mit der BBC nun höchstpersönlich – und verriet zugleich, warum er sich schlussendlich dagegen entschied, bei „Joker“ selbst Regie zu führen:

    „Ich habe in den letzten vier Jahren viel über [„Joker“] nachgedacht. Ich habe entschieden, dass ich keine Zeit dafür habe“, so Scorsese. Wie der Hollywood Reporter schreibt, habe Scorsese etwa zur selben Zeit mit der Arbeit an „The Irishman“ begonnen, vermutlich hatte er also deswegen keine Zeit.

    Außerdem habe auch eine Rolle gespielt, dass es sich dabei eben um eine Comicverfilmung gehandelt habe und er sich unsicher gewesen sei, ob er sich wirklich daran wagen wolle. „Persönliche Gründe“, wie Scorsese es im Interview auf den Punkt bringt. Er kenne das Drehbuch sehr gut und wisse, dass es ein „bemerkenswertes Werk“ sei. Aber er wisse nicht, ob ihm der nächste Schritt gelungen wäre, nämlich dass sich die Figur Arthur in eine „Comic-Figur“ verwandele. „Er verwandelt sich in eine Abstraktion. Das bedeutet nicht, dass es schlechte Kunst ist. Das kann es sein, aber es ist einfach nichts für mich.“

    Schlussendlich hat Scorsese also offenbar auch einfach keinen Zugang zu der Figur und zum Genre Superheldenfilm gefunden – auch wenn Scorsese in dem Interview darauf besteht, dass „Joker“ immer noch ein ganz anderer Fall als die normalen Superheldenfilme sei, über die sich Scorsese in letzter Zeit des Öfteren besorgt äußerte.

    Ob „Joker“ mit Scorsese als Produzent oder Regisseur ein besserer Film geworden wäre, bleibt so eine Frage, über die Filmfans ausführlich diskutieren können. Eines steht jedoch fest: Ein gewaltiger Erfolg ist „Joker“, der seit dem 10. Oktober 2019 in den deutschen Kinos läuft, aber trotzdem geworden.

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