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    Schlappe für Netflix-Meisterwerk "Der schwarze Diamant": Adam Sandler "zu arrogant" für den Oscar?

    Adam Sandlers Schauspiel in „Der schwarze Diamant“ wird von der Kritik enthusiastisch gefeiert - doch bei den Oscar-Nominierungen ging er leer aus. Mitglieder der Academy ließen nun durchblicken, dass fehlender Respekt der Grund gewesen sein könnte.

    Netflix

    Im Thriller „Der schwarze Diamant“ (Originaltitel: „Uncut Gems“) zeigt Adam Sandler seine wohl bisher beste Schauspielleistung – die Rolle des schmierigen Diamantenhändlers Howard Ratner meistert er mit einer Bravour, die den ganzen Film einnimmt. Doch die beinahe einstimmig von der Kritik gelobte Performance wurde bei den kürzlich veröffentlichten Oscar-Nominierungen ignoriert. Mitglieder der Oscar-Academy sollen nun verraten haben, dass Sandlers überhebliche Statements und sein Ruf für die Schlappe verantwortlich sein könnten.

    „Adam war arrogant“, erklärte ein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, deren Mitglieder über die Vergabe der Oscars abstimmt, laut der New York Post. „Es mangelte ihm an Respekt.“ Damit bezieht sich das anonyme gebliebene Mitglied vermutlich auf einen Radio-Auftritt Sandlers in der bekannten Howard Stern Show, in der der Schauspieler erklärte:

    „Wenn ich [den Oscar] nicht kriege, komme ich verdammt nochmal zurück und mache [einen Film], der absichtlich grottenschlecht ist, nur um euch eins auszuwischen.“

    Sandlers humorvoll gefärbter Satz könnte auf einige Mitglieder der Academy so gewirkt haben, als habe er Anspruch auf einen Oscar und beabsichtige mit einer Drohung – ganz gleich wie harmlos – Druck auszuüben. Negativ fiel dabei offenbar auch die Reputation des Schauspielers für seichte Komödien ins Gewicht. So wird ein anderer Oscar-Wähler zitiert: „Seine Performance war ein Kraftakt. Er entwickelt sich eigentlich zu einem großen Schauspieler, aber dann macht er schnulzige Netflix-Komödien, die richtig dumm sind.“

    Nicht nur Sandler-Antipathie: Wenig Zeit für Academy-Mitglieder

    „Wir müssen uns jedes Jahr eine Unmenge an Filmen und Performances ansehen“, führt der Interviewpartner weiter aus. „Leider werden manche Schauspieler zu Marken. Und Adam Sandlers Marke schreit nicht gerade nach einem Oscar.“ Es mag also sein, dass sich viele Academy-Mitglieder „Der schwarze Diamant“ gar nicht erst angesehen haben, weil sie ihre Auswahl im gegebenen Zeitrahmen nur oberflächlich treffen konnten und daraufhin die Marke „Adam Sandler“ wegen schlechter Vorerfahrungen einfach ignorierten.

    Die Oscar-Saison 2020 ist nämlich die kürzeste, die es jemals gab. Durch Vorverlegung der Oscar-Verleihung von Ende des Monats auf den 9. Februar blieb den Wahlberechtigten weniger Zeit als sonst, einen ganzen Haufen der von den Studios zur Nominierung vorgeschlagenen Filme zu sichten. „Der schwarze Diamant“, der erst am 25. Dezember 2019 regulär in den US-Kinos anlief, könnte da als Nachzügler schlicht unter den Tisch gefallen sein. 

    Bei uns erscheint Adam Sandlers Glanzstück erst gar nicht im Kino: „Der schwarze Diamant“ ist in Deutschland ab dem 31. Januar 2020 auf Netflix verfügbar.

    Der schwarze Diamant
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