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    Das Beste an "Bad Boys For Life": Die Bescheidenheit von Will Smith!

    „Bad Boys 3“ ist für mich die schönste Blockbuster-Überraschung seit langem. Ich hatte wenig erwartet und würde nun sogar noch einen halben Stern mehr geben als die offizielle FILMSTARTS-Kritik...

    Sony Pictures

    --- Meinung ---

    Als ich die obige Überschrift meinem Kollegen Björn Becher vorgeschlagen habe, meinte der nur, dass er den Artikel allein schon deshalb lesen würde, weil er sich beim besten Willen nicht vorstellen könne, was zum Teufel ich damit bloß meine (im Gegensatz zu mir mag er „Bad Boys For Life“ allerdings auch nicht besonders).

    Man kann seine Reaktion ja auch verstehen: Natürlich wird Will Smith als Badass-Cop Mike Lowrey auch in „Bad Boys 3“ wieder wie ein absoluter Superstar in Szene gesetzt – perfekt sitzende Anzüge und arschteure Schlitten, aus denen er elegant und supercool in Zeitlupe entsteigt, während Martin Lawrence als Marcus Burnett erst mal die Tür an einem Hydranten zerkratzt.

    Und trotzdem stehe ich zu meiner Aussage…

    Will Smith lässt jeden gut aussehen

    Im Wrestling gibt es die ungeschriebene Regel, dass Altstars vor ihrem endgültigen Abtritt noch mal auf spektakuläre Weise einen aufstrebenden Jungstar gewinnen lassen – um quasi einen Teil ihres eigenen Ruhms an die nächste Generation weiterzugeben (nur Hulk Hogan hat sich immer geweigert). Und genau das macht auf eine sehr angenehme Art nun auch Will Smith in „Bad Boys 3“!

    Will Smith hat als Superstar und Produzent schließlich alle Zügel in der Hand (wenn er sagt, eine Szene soll so oder so laufen, dann sitzen da im Fall der Fälle selbst die Regisseure am deutlich kürzeren Hebel). Und damit kommen wir zum neuen Team namens AMMO, das Mike und Marcus diesmal zur Seite gestellt wird. Im Gegensatz zu den Oldschool-Methoden der Bad Boys nutzt AMMO dabei modernste Methoden wie Social-Media-Analysen und Video-Drohnen.

    Bad Boys For Life

    Nun ist das wahrlich keine neue Idee. Aber eigentlich läuft die Sache dann immer auf eine von zwei möglichen Arten ab: Entweder sind die Nerds von Beginn an Fachidioten ohne nötige Street Cred, die eh nichts auf die Reihe bekommen und im Zweifel sowieso nur im Weg rumstehen. Oder sie helfen zwischendurch mal hier und da – aber dann ist es am Schluss doch wieder der alte Recke, der nach vorne prescht und alle Widersacher auf seine antiquierte Art plattmacht. Aber nicht so in „Bad Boys 3“ ...

    … denn die Mitglieder von AMMO sind hier nicht unterlegen, sie sind sogar von Anfang an die besseren Cops und werden selbst im Finale keinesfalls als unterlegen bloßgestellt: Sie sind nicht nur professioneller (Paola Nuñez als AMMO-Leaderin Rita), sondern auch stärker (Alexander Ludwig als Dorn), gleichermaßen schlagfertig (Charles Melton als Rafe) und im Zweifelsfall auch genauso Badass in den obligatorischen Shootouts (Vanessa Hudgens als Kelly).

    Das beste Team seit "Mission: Impossible"

    Gerade bei Vanessa Hudgens hätten vorab nun wirklich die wenigsten erwartet, dass das so überzeugend hinhaut – und es funktioniert bei ihr wie bei allen Mitgliedern von AMMO eben vor allem deshalb so gut, weil es Will Smith in quasi jeder Actionszene inklusive des Finales vermeidet, selbst das Gros der Lorbeeren einzustreichen.

    „Bad Boys For Life“ verzichtet so nicht nur auf den gut erprobten (und populistischen) Kniff, am Ende auf den plumpen Endlich-räumt-mal-jemand-richtig-auf-Zug zu springen (und das macht ihn für mich allein schon deutlich sympathischer), sondern ausgerechnet bei einem „Bad Boys“-Blockbuster, in denen es traditionell nur um das titelgebende Duo und womöglich noch explodierende Autos geht, bereitet dann ausgerechnet das Team mir mit am meisten Spaß. Eine schöne Pointe.

    Sony Pictures

    Sicherlich kommt AMMO realistisch gesehen noch längst nicht an den Charme des aktuellen Teams von Tom Cruise in den aktuellen „Mission: Impossible“-Teilen heran. Aber während man sich Ving Rhames, Simon Pegg und Rebecca Ferguson ohne Ethan Hunt gar nicht vorstellen könnte, weil es am Ende eben doch Tom Cruise ist, der die größten Actionmomente für sich einheimst, während die anderen etwa eine Bombe entschärfen, würde ich mir tatsächlich gerne ein AMMO-Spin-off ansehen. Und das liegt eben auch zu einem guten Teil an Will Smith, der hier bescheiden genug ist, um mehr als üblich in einem solchen Superstar-Vehikel wie „Bad Boys 3“ auch die jungen Kollegen scheinen zu lassen...

    „Bad Boys For Life“ läuft seit dem 16. Januar 2020 in den deutschen Kinos.

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