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    Berlinale 2020: Todesstrafen-Drama "Es gibt kein Böses" gewinnt den Goldenen Bären

    Die 70. Berlinale geht am Sonntag mit dem Publikumstag zu Ende. Wie immer wurden die Preise aber schon am Vorabend verliehen...

    Dirk Michael Deckbar / Berlinale 2014

    Die Berlinale 2020 lief etwas anders ab, als wir es vom nach Cannes und Venedig drittwichtigsten Filmfestival der Welt gewohnt sind. Dieter Kosslick, der Leiter von 2001 bis 2019, wurde durch den ehemaligen Locarno-Chef Carlo Chatrian und die Filmproduzentin Mariette Rissenbeek abgelöst. Das Duo räumte ein wenig auf.

    Die Vorgabe von Programmchef Carlo Chatrian an die Leiter der einzelnen Sektionen lautete: Nehmt nur noch Filme in eure Programme auf, hinter denen ihr wirklich steht. Am Ende wurden dann statt 400 Filme (2019) „nur“ 340 gezeigt.

    Ein Publikumsfestival blieb die Berlinale aber auch unter ihrer neuen Führung. Traditionell endet sie am Sonntag (1. März) also mit einem Publikumstag, an dem die Karten nur zehn Euro kosten. Vielleicht ergattert der eine oder andere auch noch Tickets für die Gewinnerfilme der 70. Berlinale, die von der Jury unter Präsident Jeremy Irons bestimmt wurden.

    Der Goldene Bär für den besten Film des Wettbewerbs ging an das Drama „Es gibt kein Böses“ (englischer Titel: „There Is No Evil“), inszeniert vom iranischen Regisseur Mohammad Rasoulof.

    Der Filmemacher konnte bei der Preisverleihung nicht anwesend sein, da er den Iran nicht verlassen darf. „Es gibt kein Böses“ spielt in Rasoulofs Heimatland, darf aber dort nicht gezeigt und musste im Geheimen gedreht werden. Thematisiert wird die Todesstrafe.

    Doch wie ihr in unserer Rezension nachlesen könnt, ist „Es gibt kein Böses“ für uns nicht nur eine Anklage ans System, sondern auch eine berührende Liebeserklärung an den Iran und seine Menschen.

    Doch das Böse gibt es nicht

    Diese Filme wurden bei der 70. Berlinale von der Haupt-Jury mit Preisen bedacht:

    Goldener Bär für den besten Film: „Es gibt kein Böses“ von Mohammad Rasoulof

    Silberner Bär großer Preis der Jury: Eliza Hittman, „Niemals selten manchmal immer

    Silberner Bär – 70. BerlinaleBenoît Delépine und Gustave Kervern, „Delete History

    Silberner Bär für die beste Regie: Hong Sang-Soo, „The Woman Who Ran

    Silberner Bär für die beste Darstellerin: Paula Beer, „Undine

    Silberner Bär für den besten Darsteller: Elio Germano, „Hidden Away

    Silberner Bär für das beste Drehbuch: Damiano und Fabio D’Innocenzo, „Bad Tales

    Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung: Kameramann Jürgen Jürges , „DAU. Natasha

    Die komplette Liste der Gewinner in den verschiedenen Kategorien des gesamten Festivals (inklusive der neuen Sektion „Encounters“) findet ihr auf der offiziellen Webseite der Berlinale.

    Wir schauen (in) die Zukunft des deutschen Kinos – und sie ist toll!
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