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    Brutale Menschenjagd in "The Hunt": Das sagen die Kritiker zum Skandalfilm!

    „The Hunt“ handelt von einer Menschenjagd – und zwar direkt im Spannungsfeld zwischen Demokraten und Republikanern. Zunächst wurde der Kinostart wegen Protesten (unter anderem von Donald Trump) abgesagt. Nun gibt es dennoch die ersten Kritiken.

    Universal Pictures

    In „The Hunt“ wachen elf Menschen auf einer Lichtung auf, ohne zu wissen, wie sie dorthin gekommen sind. Schnell wird klar, dass auf sie Jagd gemacht werden soll – aber unter der Führung von Crystal (Betty Gilpin) drehen die Gejagten den Spieß irgendwann um und töten einen nach dem anderen ihrer Verfolger, wodurch sie auch der eigentlichen Drahtzieherin des Ganzen (gespielt von Hilary Swank) immer näher kommen...

    Ursprünglich sollte die Horror-Satire „The Hunt“ schon vergangenes Jahr in die US-Kinos kommen – wurde dann aber abgesagt, weil in den Wochen zuvor gerade eine Reihe von Amokläufen das Land erschüttert hat. Zudem wurde auch von republikanischer Seite eine Kampagne gegen den Film gestartet (auch Doland Trump selbst hat sich in Tweets dazu geäußert). So lautete das Statement von Universal Pictures:

    Nach sorgfältiger Überlegung haben wir uns entschlossen, unsere Veröffentlichungspläne für den Film abzusagen. Wir stehen hinter unseren Filmemachern und werden weiterhin Film mit so mutigen und visionären Leuten machen, wie wir es bei diesem satirischen Sozial-Thriller getan haben, aber wir verstehen, dass momentan nicht die richtige Zeit ist, den Film zu veröffentlichen.

    Heute, am 13. März 2020, startet der Film nun aber doch noch in den Vereinigten Staaten – und somit gibt es jetzt auch Kritiken zu dem Film: War die ganze Aufregung nun also womöglich umsonst? Und taugt der Film eigentlich was?

    Die ersten Kritiken zu "The Hunt"

    Es gab selten einen Film, der die Filmkritik so sehr gespalten hat wie „The Hunt“ – und zwar nicht nur auf traditionelle Weise, wo die eine Hälfte einen Film gut und die andere ihn schlecht findet. Stattdessen schwanken die Wertungen bei „The Hunt“ so fein säuberlich aufgereiht zwischen 0 und 92 Prozent, dass bei Metacritic am Ende exakt ein Durchschnitt von 50 Prozent herauskommt (Stand: 13. März, 11.45 Uhr).

    Auch bei einzelnen Punkten, also clever oder dreist, handwerklich gut oder handwerklich schlecht, unterhaltsam oder langweilig, gibt es nicht mal den Hauch von Konsens. Nicht nur der Film selbst ist also umstritten, sondern auch jeder einzelne Aspekt seiner Bewertung.

    Ein Top-Film!

    So feiert William Bibbiani den Film bei The Wrap regelrecht ab: „Der Film knöpft sich direkt das ganze politische Spektrum vor und nutzt alles, was wir aneinander lieben oder hassen, als Futter für Humor und Horror.“

    Darren French zeigt sich in Entertainment Weekly fast genauso begeistert: „Der Film stopft eine Satire-Granate in Amerikas Hosen – in der Hoffnung, dass sich das Schrapnell von einer Küste zur anderen ausbreitet. Die Explosion ist chaotisch, aber sie ergibt kurzweilige eineinhalb Stunden voll mit brutalen Twists und knusprigen Wendungen.“

    Ebenfalls noch sehr positiv fällt die Besprechung von Peter Debruge in Variety aus: „Der Film ist sehr viel cleverer – und auch nicht extremer – als die meisten Horrorfilme der großen Studios. Der politische Ansatz ermutigt zumindest Diskussionen, weshalb in ‚The Hunt‘ mehr steckt als platte Provokation.“

    Ein mittelmäßiger Film!

    Zu den vielen mittelmäßigen Kritiken zählt etwa die von David Fear für Rolling Stone: „Der Film bedeutet weder das Ende der westlichen Zivilisation, noch ist er eine Satire auf dem Niveau von Jonathan Swift, wie uns das die Macher weismachen wollen. Es ist einfach ein ordentliches B-Movie, das schon auch stolz auf seine kranken Kills zu sein scheint.“

    In eine ganz ähnliche Richtung argumentiert auch Sandy Schaefer für ScreenRant: „Der Film funktioniert als Survival-Thriller besser denn als sozialkritischer Kommentar. Am Ende bricht ‚The Hunt‘ nur wegen Betty Gilpins großartiger Performance nicht auseinander.“

    Und Henry Stewart stellt für Slant noch mal fest, dass die ganze Aufregung doch eigentlich umsonst war: „Der Film wurde fast gecancelt, weil er sich zu sehr auf eine politische Seite stellt. Da ist es schon ironisch, dass sich nun herausstellt, dass er praktisch apolitisch ist.“

    Ein totaler Schrott-Film!

    Ziemlich enttäuscht ist hingegen Sam Adams, der seine Meinung für Slate aufgeschrieben hat: „Das größte Problem des Films ist sein phänomenal faules Skript von Damon Lindelof. […] Wäre der Film nicht ins Jahr 2020 verschoben worden, hätte „Watchmen“-Schöpfer Lindelof seinen Namen auf einem der schlausten und einem der dümmsten Entertainment-Produkten des Jahres 2019 stehen gehabt.“

    Richtig sauer sind hingegen Stephanie Zacharek von TIME und Johnny Oleksinksi von der New York Post, die den Film beide in Grund und Boden schreiben:

    „In seinem Eifer, nur keine politische Sichtweise zu verdammen, verwischen die vorgebrachten Punkte so sehr, dass man am Ende gar keine Idee mehr hat, was der Film eigentlich zu sagen versucht. Die Aussage, soweit der Film überhaupt eine hat, rutscht als in Sülze eingelegte Schweinerei von der Leinwand.“

    „Es gibt einfach nicht genug Synonyme für das Wort ‚verachtenswert‘, um dem neuen Film ‚The Hunt‘ gerecht zu werden. Vielleicht wenn man in andere Sprachen ausweicht: C’est détestable! È ripugnante!“

    „The Hunt“ soll nach dem aktuellen Stand am 14. Mai 2020 auch in den deutschen Kinos starten. (Aber das ist – wie gerade alles – natürlich noch unter Corona-Vorbehalt.)

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