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    Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus: Alle Kinos machen zu

    Über das Wochenende haben bereits zahlreiche Kinos geschlossen. Nun haben sich die Bundesregierung und die Bundesländer auf einen Maßnahmenkatalog geeinigt, der unter anderem vorsieht, dass alle Kinos schließen müssen.

    StudioCanal / CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM

    Gemeinsame Leitlinien der Bundesregierung und der Bundesländer sehen die Schließung zahlreicher Geschäfte und Einrichtungen, darunter aller Kinos, vor. Die Bundesländer werden nun, sofern nicht ohnehin schon geschehen, zeitnah entsprechende Anordnungen treffen und Verordnungen treffen.

    Schon in Kürze dürften alle Kinos in Deutschland geschlossen sein.

    Supermärkte und Läden, die zur Versorgung der Menschen dienen, dürfen geöffnet bleiben. In einer Pressekonferenz äußerte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Wunsch an die Länder, dass diese Läden  zusätzlich auch am Sonntag geöffnet sein dürfen. Die genauen Details gibt es in der Pressekonferenz mit Kanzlerin Merkel:

    Wie lange diese Maßnahmen in Kraft bleiben, ist ebenfalls Ländersache - und muss in den jeweils einzelnen Maßnahmepaketen in jedem Bundesland beschlossen werden. Bislang schon getroffene Einzelmaßnahmen der Länder sind von unterschiedlicher Dauer – in Berlin und Schleswig-Holstein zum Beispiel bis zum 19. April gültig, in Baden-Württemberg aktuell sogar bis zum 15. Juni.

    Ziel: Flatten The Curve

    Hinter den umfangreichen Maßnahmen, die weit über die Schließung von Kinos hinausgeht, steckt das Ziel, Kontakte zu reduzieren, basierend auf dem Modell „Flatten The Curve“.

    Immer wieder wird argumentiert, dass das sich seit Ende Dezember 2019 rasant verbreitende und im Januar 2020 dann auch identifizierte, neuartige Coronavirus, welches den offiziellen Namen SARS-CoV-2 trägt, eine niedrigere Sterblichkeitsrate habe als andere Viren und Krankheiten.

    Doch die aktuelle Pandemie ist nicht so gefährlich aufgrund der direkten Sterblichkeitsrate, sondern aufgrund der exponentiellen Verbreitung.

    Wenn die exponentielle und damit unglaublich rasante Verbreitung dieses neuartigen Coronavirus nicht eingedämmt wird, dürften Krankenhäuser sehr schnell die Belastungsgrenze überschreiten. Es wären nach Einschätzung von Experten schon in wenigen Wochen nicht mehr genug Beatmungsgeräte und Krankenbetten verfügbar, um alle bedürftigen Menschen zu behandeln. Dabei sind noch gar nicht andere Notfälle – von Herzinfarkten über Verkehrsunfälle und was sonst so denkbar ist – eingerechnet.

    Ärzte müssten auch Nicht-Corona-Patienten sterben lassen, obwohl sie ihnen theoretisch helfen könnten, weil sie aufgrund der Corona-Überlastung nicht genug Zeit und Mittel haben.

    Deswegen ist das Ziel der Eindämmung nicht, zu verhindern, dass sich Menschen mit dem Coronavirus anstecken (laut Einschätzung des Robert-Koch-Instituts werden das ohnehin 2/3 aller Deutschen tun), sondern die Ansteckung über einen möglichst langen Zeitraum zu strecken, sodass nie zu viele Menschen gleichzeitig Behandlung benötigen und das Gesundheitssystem (wie bereits in Italien geschehen) zusammenbricht. Dieses Modell, den gesamten Verlauf lieber in die Länge zu ziehen, dafür nicht so viele Ansteckungen gleichzeitig zu haben, nennt man Flatten The Curve.

    Johannes Kalliauer / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)

    Das Schaubild für Flatten The Curve wird von uns genutzt unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license.

    Und um diese Streckung zu erreichen, braucht es nach Einschätzung aller Experten die Reduzierung der sozialen Kontakte und zum Beispiel die Vermeidung von Massenveranstaltungen, weil dann eine Person weniger wahrscheinlich gleich 20 andere ansteckt, sondern vielleicht nur zwei.

    Mehr Details zum Coronavirus liefert euch unter anderem der informative „Corona Virus Update“-Podcast von NDR Info und Experte Prof. Dr. Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité. Daneben helfen euch auch die sehr umfangreiche Übersicht mit häufigsten Fragen zum Coronavirus des Robert-Koch-Instituts sowie eine ähnliche FAQ-Seite der Berliner Charité weiter.

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