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    "Kindsköpfe 3" als Horrorfilm mit Adam Sandler? Ein Drehbuch wird im Netz gefeiert
    Björn Becher
    Björn Becher
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    Adam Sandler liebt er und Chris Farley trauert er immer noch nach. Doch Björn Becher mag nicht nur Furzwitze, sondern auch Lubitsch, Wilder und Co. und alles mit viel Herz.

    2010 kam „Kindsköpfe“ in die Kinos, 2013 „Kindsköpfe 2“, doch „Kindsköpfe 3“ ist nicht in Sicht. Dabei kursiert seit Anfang 2020 ein Drehbuch für ein Horror(!)-Sequel mit Adam Sandler, Kevin James und Co. – und das wird im Internet sogar gefeiert.

    Sony Pictures

    Der Komiker und Autor Tom Scharpling, der unter anderem an der Serie „Monk“ beteiligt war, veröffentlichte Anfang Januar 2020 ein besonderes Drehbuch im Internet, das für richtig viel Wirbel sorgte. Es ist seine Version von „Kindsköpfe 3“, die auf Twitter schnell tausendfach geteilt wurde. Mittlerweile fanden sogar mehrere öffentliche Lesungen des Drehbuchs statt, bei denen Schauspieler wie zum Beispiel Kevin Corrigan („Fringe“) die einzelnen Rollen statt Sandler und Co. übernahmen.

    Wir haben das komplette Skript gelesen und verraten euch daher, warum das Skript so besonders ist, wie wir es finden und wie die Chancen auf „Kindsköpfe 3“ wirklich stehen.

    Dieser "Kindsköpfe 3" ist ein Meta-Slasher

    Scharplings „Kindsköpfe 3“ beginnt, als wäre es eine typische Fortsetzung. Lenny Feder (Adam Sandler), Eric Lamonsoff (Kevin James) und Co. treffen aus einem traurigen Anlass zusammen: Rob Hilliards (Rob Schneider) Beerdigung. Doch nach ein paar Witzen am offenen Sarg heißt es plötzlich „Cut!“.

    Wir sehen gar nicht „Kindsköpfe 3“, sondern den Dreh des Sequels zu „Kindsköpfe“ und „Kindsköpfe 2“. Und bekommen dabei schnell mit, dass bei den einstigen Kumpels, die hier nun wieder vor der Kamera stehen, vieles im Argen liegt. Unter den Buddys gibt es Eifersüchteleien und der ein oder andere kriecht eigentlich nur Sandler in den Arsch.

    Um die alte Chemie zurückzugewinnen, hat Sandler (als Adam Sandler) daher ein abgelegenes Haus an einem See gemietet, wo sie das Wochenende verbringen müssen. Doch nach einigen Jokes auf dem Weg dorthin und einigen Diskussionen darüber, warum Rob Schneider im zweiten Teil nicht mitspielen durfte, ist die Stimmung so auf dem Tiefpunkt, dass Schneider abhaut – und im Wald auf einen maskierten Killer trifft.

    Ab da ändert sich „Kindsköpfe 3“ komplett, denn es ist plötzlich ein Slasher. Der mysteriöse Killer macht Jagd auf Sandler und seine Kumpels, um einen nach dem anderen zu metzeln (immer wieder unterbrochen von ein paar Gags der Schauspieler, die ein wenig brauchen, um den Ernst der Lage zu begreifen).

    Eine nette Idee

    Unserer Meinung nach ist das 52 Seiten umfassende Drehbuch eine nette, kurzweilige Angelegenheit. Es ist relativ schnell durchgelesen, man schmunzelt ein paar Mal und wer sich mit Adam Sandler auskennt, findet auch ein paar nette Insider-Gags. Mehr ist das Skript aber auch nicht. Dass es so massiv gefeiert wird hängt wohl eher damit zusammen, dass viele es ganz cool finden, wie Sandlers „Gang“ gemetzelt wird.

    Es ist aber definitiv kein Drehbuch für einen realistischen dritten Teil – und das nicht wegen des Meta-Horror-Ansatzes, sondern das Skript ist am Ende zu simpel, geradlinig und kurz für einen Kinofilm. Eine Verfilmung exakt dieses Drehbuchs wäre nach nicht einmal einer Stunde vorbei und selbst in dieser würden sich gerade in der zweiten Hälfte die Ereignisse einfach nur zu glatt aneinanderreihen.

    Um aus dem Skript eine filmreife Version zu machen, wäre es nicht mit ein paar Überarbeitungen getan. Da müsste schon noch mal jemand grundlegend Hand anlegen, noch mindestens eine (besser 2-3) Nebenhandlungen entwickeln und eigentlich ein komplett neues Drehbuch schreiben. Und dazu wird es nicht kommen.

    Falls ihr es selbst lesen wollt, es findet sich auf der extra deswegen angelegten Seite grownups3script.com.

    Kein Film in Sicht

    So oder so ist „Kindsköpfe 3“ aber ohnehin nicht in Sicht. Denn die ersten beiden Teile hat Adam Sandler mit Sony gemacht, sich von der Firma aber nicht ganz ohne Nebengeräusche getrennt. Nun produziert er selbst eigentlich nur noch für Netflix, die Rechte an der Reihe liegen aber weiter bei Sony.

    Daher ist es unwahrscheinlich, dass „Kindsköpfe 3“ jemals kommt - außer Sandler will ganz unbedingt und Netflix tut dem größten hauseigenen Star den Gefallen und nimmt das nötige Geld in die Hand, um die Rechte bei Sony auszulösen.

    Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS.de erschienen Textes. Diese erfolgt anlässlich einer TV-Ausstrahlung: „Kindsköpfe 2“ läuft heute Abend (14.7.) um 20.15 Uhr auf RTL II

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