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    Die Rückblenden im neuen Netflix-Film "Da 5 Bloods" erklärt: Darum sind die alle alt

    In „Da 5 Bloods“ sehen wir die vier Hauptdarsteller um Delroy Lindo auch in den Rückblenden an der Seite von „Black Panther“-Star Chadwick Boseman im hohen Alter. Spike Lee machte nämlich aus der Not eine Tugend.

    Netflix

    Da 5 Bloods“ ist der neue Film von Spike Lee („Do The Right Thing“, „BlacKkKlansman“) und steht seit dem 12. Juni 2020 auf Netflix zum Abruf bereit. Der Filmemacher erzählt darin die Geschichte von vier amerikanischen Vietnam-Veteranen, die Jahrzehnte nach Kriegsende in das Land zurückkehren, in dem sie einst kämpften. Auch Szenen aus dem Krieg werden immer wieder eingestreut.

    Obwohl Delroy Lindo und die beiden „The Wire“-Legenden Clarke Peters und Isiah Whitlock jr. deutlich jenseits der 60 sind und auch der vierte Mitstreiter Norm Lewis schon über 50 ist, spielen sich alle vier an der Seite des rund 20 Jahre jüngeren Chadwick Boseman in den Rückblenden selbst – ohne eine digitale Verjüngung wie bei „The Irishman“.

    Das mag auf den ersten Blick komisch wirken, wenn Mittsechziger junge Soldaten spielen und der jüngere „Black Panther“-Star Boseman sogar ihr älterer Vorgesetzter sein soll. Aber es ergibt auch Sinn…

    Aus der Not eine Tugend gemacht

    Für Spike Lee war schnell klar, dass er die vier Schauspieler nicht durch jüngere Pendants ersetzen will, denn er mag keine Filme, in denen das so gehandhabt wird – und andere Wege kamen nicht in Frage.

    „Ich wusste, wir bekommen keine 100 Millionen Dollar für einen Verjüngungsprozess extra“, erklärte er so dem Hollywood Reporter. Schließlich musste er schon lange darum kämpfen, dass ihm überhaupt jemand das Projekt finanziert (und angeblich wurde „Da 5 Bloods“ mit einem Budget zwischen 35 und 45 Millionen Dollar sein bislang zweitteuerster Film nach „Inside Man“).

    Auch Make-Up und Prothesen seien nicht infrage gekommen, schließlich wurde bei extrem hohen Temperaturen im echten Dschungel gedreht: „Die Scheiße wäre geschmolzen“, so Lee ganz unverblümt.

    Doch im Film selbst stört der Altersunterschied überhaupt nicht, was auch daran liegt, dass es durchaus Sinn ergibt, dass wir die alten Schauspieler sehen. Es sind schließlich keine klassischen Rückblenden, sondern eher Erinnerungen. Die Figuren versetzen sich quasi selbst in die Zeit zurück, wie wir auch in unserer Kritik ausführen.

    Da 5 Bloods

    Der Autor dieser Zeilen hatte so auch nie ein Problem damit, dass die Figuren in den Rückblenden weiterhin alt sind. Und Spike Lee geht auch genau davon aus: „Ich glaube an die Intelligenz des Publikums, das, nachdem es sie zum ersten Mal sieht, schnell alles erkennt, so dass es kein Problem wird.“ Dies habe man auch bei Testvorführungen noch mal geprüft und kein einziger Zuschauer habe daraus ein Problem gemacht.

     

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